Seit dem Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine im Februar 2022, hat sich die Aufmerksamkeit der Welt auf die schwer beschossenen Städte des Landes. Doch die Ukraine, die sich in einer ökologischen Übergangszone befindet, beherbergt auch lebendige Feuchtgebiete und Wälder sowie eine große Fläche unberührter Steppe. Russische Truppen haben militärische Operationen in mehr als einem Drittel der geschützten Naturgebiete des Landes durchgeführt und dabei Ökosysteme geschädigt oder die Lebensgrundlage für vieler Tier- und Pflanzenarten negativ beeinflusst.
Berichte aus der Praxis und Untersuchungen über frühere bewaffnete Konflikte deuten darauf hin, dass die ökologischen Auswirkungen des Konflikts tiefgreifend sein könnten. Kriege zerstören Lebensräume, töten Wildtiere, verursachen Umweltverschmutzung und schädigen und schädigen Ökosysteme in hohem Maße, mit Folgen, die sich über Jahrzehnte hinziehen. Die Umwelt ist hier ein stilles Opfer des Konflikts.
Die Nationalparks, Naturschutzgebiete und andere geschützte Gebiete in der Ukraine erbringen wichtige Ökosystemleistungen. Der Krieg bedroht die natürlichen Ressourcen. Soldaten heben Gräben aus, Panzer machen die Vegetation platt, Bomben vernarben die Landschaft und Sprengstoff entfacht Brände. Durch die Waffen werden giftige Gase und Partikel in die Luft geschleudert, und Schwermetalle gelangen in Boden und Wasser. Die militärischen Aktivitäten haben in einigen Gebieten Brände ausgelöst, die so groß sind, dass sie vom Weltraum aus zu sehen sind, was Besorgnis über die Zerstörung kritischer Bruthabitate für Vögel hervorruft.
Einige der Verwaltungsbüros der besetzten Reservate wurden geplündert, und viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden evakuiert. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Umweltzerstörung derzeit eine ausdrückliche militärische Taktik ist. Es besteht daher Bedarf an einem Projekt, das untersucht, inwieweit der Krieg Schutzgebiete schädigt, und das diese Schäden dokumentieren und eine solide Grundlage für künftige Wiederherstellungsmaßnahmen bieten kann.
Ziele
Ziel des Projekts Ukraine-Nature ist die Untersuchung und Erstellung eines Profils der Schäden an Naturschutzgebieten (z.B. Nationalparks, biologische Reservate) und der natürlichen Ressourcen, die sie beherbergen, zu erforschen und ein Profil der Schäden zu erstellen sowie das Ausmaß der Schäden zu kartieren. Es sollen wertvolle Daten erzeugt werden, die für künftige Wiederaufbaubemühungen von Nutzen sein werden.
Kontakt
Prof. Dr. (mult.) Dr. h.c. (mult.) Walter Leal
Leiter, Forschungs- und Transferzentrum „Nachhaltigkeit und
Klimafolgenmanagement"
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Fakultät Life Sciences
Ulmenliet 20
D-21033 Hamburg
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