Nachhaltigkeit interdisziplinär (Wahlmodul 6 CP)
Studiengangsübergreifendes Modulangebot zur Bearbeitung von Nachhaltigkeitsthemen und zum Erwerb von Nachhaltigkeitskompetenzen im Wahlangebot der Fakultät LS.
Ablauf im WiSe 2024 – freitags 12.30 Uhr – 16.00 Uhr
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In allen Vorlesungsplänen der Fakultät Life Sciences
Veranstaltungswoche | Inhalt |
1-5 Ringvorlesung
| Prof. Dr. Petra Naujoks: Basics
Prof. Dr. Walter Leal (FTZ NK):
Prof. Dr. Anja Carlsohn (ÖT):
Prof. Dr. Hans Schäfers (CC4E):
Prof. Dr. Katharina Riehn (ÖT):
Sebastian Drobny (GW):
Dr. Dagmar Rokita (Labor für Physik):
Evtl. Maker- Spaces (LS/TI) und Tonstudio (DMI) vorstellen |
6-12 Projektarbeit
| Betreuung und Begleitung des Prozesses durch Modulkoordinatorin (Prof. Dr. Petra Naujoks)
Fachliche Betreuung durch Pool von Expert*innen der Hochschule, die als Ansprechpersonen für ihr Fachgebiet für Beratungen zur Verfügung stehen
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13 | Hochschulöffentliche Ergebnispräsentation |
14 | Evaluation/Reflektion des Prozesses |
Präambel
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Der Bedarf an gut ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen, die sich auch mit Fragen der Nachhal????gkeit auskennen, wächst. Mit diesem Modul werden interessierte Studierende befähigt, innovative Lösungen zu nachhaltigkeitsbezogenen Fragestellungen zu entwickeln und vertiefende Kenntnisse und Fähigkeiten mit einem praktischen Bezug im Bereich der Nachhaltigkeit zu erwerben.
Durch den interdisziplinären Ansatz werden Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen der Natur- und Sozialwissenschaften mit Nachhaltigkeitsbezug einbezogen. Die Studierenden erweitern dadurch nicht nur ihre Kenntnisse zu Hintergründen und Rahmenwerken der Nachhaltigkeit, sondern werden durch die intensive Auseinandersetzung auch zu einem Wandel im Denken und Handeln angeregt.
Das Modul kann damit das Bewusstsein der Studierenden aller Fakultäten und Studiengänge für Grundsätze und Praktiken nachhaltiger Entwicklung fördern.
Lernergebnis
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Was?
Die Studierenden machen einen Lösungsvorschlag für eine nachhaltigkeitsbezogene Fragestellung aus der Praxis, die sie unter gleichzeitiger Nutzung unterschiedlicher Disziplinen bearbeiten, indem sie
Womit? (Inhalte):
- den sozio-ökologischen Bezug der betrachteten Problematik aufzeigen (Dimensionen der Nachhaltigkeit)
- den Bezug zu den politischen Rahmenwerken erklären und die Problematik hieran deutlich aufzeigen (SGDs, Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, ggf. weitere fachspezifische Rahmungen wie z.B. zum Thema Ernährung oder Energie…)
- die davon betroffenen Belastungsgrenzen aufzeigen (Modell der Planetaren Grenzen und des Donut-Modells)
- die Komplexität und Wechselwirkung zwischen Technologie, Politik, Kultur und Wirtschaft sowie zwischen Natur und Mensch aufzeigen und bewerten (Systems-thinking Competency)
- die Erkenntnisse der eigenen Disziplin im Team vermiteln und mit denen der anderen Disziplinen und der Praxis zu einer gemeinsamen Lösung verbinden (Integrated Problem Solving Competency)
- die Schädlichkeit der bisherigen Lösung für die Nachhaltigkeit identifizieren und Vorschläge für eine langfristige Änderung unterbreiten (Strategic Thinking Competency)
- ihre eigene Haltung und ihre eigenen Werte bezogen auf das angesprochene Thema klar formulieren und dabei auch ethische Fragestellungen wie z.B. intergenerationelle oder globale Gerechtigkeit mitberücksichtigen (Values Thinking Competency, normative Kompetenz)
- die anderen Team-Mitglieder motivieren, gemeinsam an der Erforschung einer Lösung für die Fragestellung zu arbeiten (Intrapersonal Competency)
- den eigenen Beitrag zur Problemlösung kritisch reflektieren (eigene Stärken und Schwächen in dem Prozess benennen, Kritik annehmen und angemessen darauf reagieren – Intrapersonal Competency)
Wozu? um…
- Bewusstsein für nachhaltigkeitsbezogene Problemstellungen zu fördern
- für Herausforderungen zu sensibilisieren (wie z.B. Artenschwund, Klimawandel, Erschöpfung der Ressourcen, Armut, Ungleichheit, Wirtschaft und Menschenrechte)
- Zusammenwirken von politischen, technologischen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren im Kontext von Nachhaltigkeit zu erkennen
- systemisches Denken zur Lösung komplexer Fragestellungen sowie Abwägen von ethischen Aspekten zu fördern
Unterrichtsform
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Ringvorlesung (Termine 1-5)
Praktische Projektarbeit in Kleingruppen (Termine 6-12)
- Die Kleingruppen (4 à 4 Studierenden aus unterschiedlichen Studiengängen) überlegen sich eine praktische Fragestellung mit Nachhaltigkeitsbezug vorzugsweise aus der Region (eine Fragestellung je Gruppe). Alternativ können vorgegebene Themen aus Unternehmen/Institutionen/Forschungsprojekten bearbeitet werden.
- Begleitung durch eine*n Mentor*in (Lehrperson) entsprechend der Phasen nach Schmit, Zinger.2023. S. 100 f von monodisziplinär über multidisziplinär zu interdisziplinär (Phasenplan folgt).
- Veranstaltungstermine in Präsens einmal wöchentlich 2 x 90 min
- Extraräume für Projektgruppentreffen werden organisiert
- Zusätzlich bei Bedarf digitale Gruppentreffen via Zoom oder Teams
- Code of Conduct für die Gruppenarbeit (Verhaltenscodex): In der Gruppe zu entwickeln zu
- Umgangsformen
- Absprachen
- Aufgabenteilungen
- Geben und Nehmen von Feedback und Kritik etc.
Prüfungsleistung
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Portfolioprüfung bestehend aus:
- hochschulöffentliche 20-min. Abschlusspräsentation des Projektergebnisses (z.B. ein Nachhaltigkeitskonzept, ein Erklärvideo, ein Poster, ein Workshop, ein Podcast, eine Skizze/technische Zeichnung etc.) nach festgelegten Fragestellungen und Abgabe als Bericht (90%). Für ein Bestehen müssen alle Projekteilnehmenden anwesend sein.
- Bewertung Gruppenarbeitsprozess durch die Gruppen gemäß Reflektionsfragen (10%)
- Bewertung der eigenen Entwicklung (nicht notenrelevant, muss aber im Bericht abgegeben werden)
Fragestellungen für die Präsentation und den Bericht:
- Was ist das Ziel des Projektes?
- Wie ordnen Sie die Aufgaben und Fragestellungen ein?
- Wie wurde methodisch vorgegangen?
- Welche SDGs sind projektrelevant und wie begründen Sie die Bezüge zum Projekt?
- Welche planetaren Belastungsgrenzen oder soziale Grenzen sind von der Fragestellung betroffen und welchen Beitrag leisten Ihre Ergebnisse?
- Was sind die wesentlichen Ergebnisse des Projektes?
- Welche Zielkonflikte einer Nachhaltigen Entwicklung gab es bei der Bearbeitung?
- Welche unterschiedlichen Systeme werden durch ihre Fragestellung und die Lösungen berührt (technologische, ökologische, kulturelle, politische, wirtschaftliche)?
- Wie ordnen Sie die gesellscha????liche Relevanz des Themas ein?
- Inwiefern wurde durch die bisherige Lösung der Nachhaltigkeit eher geschadet?
- Welche Herausforderungen in der Projektumsetzung gab es? Erläutern Sie.
- Verwendete Literatur ist zu zitieren.
Fragestellungen für die Bewertung des Gruppenarbeitsprozesses (0-10 Punkte): (evtl. in der Gruppe entwickeln lassen)
- Wurden Aufgaben und Verantwortlichkeiten gerecht verteilt?
- War das Zusammenarbeiten kooperativ und konnte jede*r seine/ihre Kompetenzen einbringen?
- Wurden Praxispartner*innen zielorientiert eingebunden?
- Inwieweit haben Sie sich gegenseitig motiviert, an der Problemlösung zu forschen?
- Inwieweit wurden die Erkenntnisse der eigenen Disziplin mit denen der anderen Disziplinen im Sinne einer gemeinsamen Lösung verbunden?
- War der Umgang und die Kommunikation wertschätzend mit
- den Praxispartner*innen
- dem/der Mentor*in
- innerhalb der Gruppe
Fragestellungen für die Selbstreflektion:
- Wie ist Ihre eigene Haltung/ sind Ihre eigenen Werte zu dem Thema? Wo werden z.B. Gerechtigkeitsfragen (regional, global oder intergenerational) von dem Thema berührt und was denken Sie persönlich darüber?
- Wie war Ihr eigener Beitrag zur Problemlösung? Wo konnten Sie Ihre Stärken einbringen? Was könnten Sie beim nächsten Mal besser machen?
- Inwiefern wurde Kritik an Ihrem Verhalten geübt? Was hat dies in Ihnen ausgelöst? Wie haben Sie reagiert? Was davon war berechtigt, was können Sie bei den anderen lassen? Welche psychischen Ressourcen können Sie hier nutzen, um mit der Kritik gut umgehen zu können (z.B. Selbstakzeptanz, Selbstfürsorge, Selbstwahrnehmung, Achtsamkeit, Sinn, Verständnis, Solidarität).
Umfang/Kapazität
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- 16 Studierende aufgeteilt auf 4 Teams
- 4 SWS im Wahlbereich aller Studiengänge bei LS
- 1 hauptamtlich Lehrende für die Betreuung und Koordination + anteiliger Lehrendeneinsatz für Impulsvorträge und Ansprechperson im Nachhaltigkeitspool
Kontakt
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Prof. Dr. Petra Naujoks
Nachhaltigkeitsbeauftragte der Fakultät Life Sciences
T +49 40 428 75 6294
petra.naujoks (at) haw-hamburg (dot) de
HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN HAMBURG
Fakultät Life Sciences
Ulmenliet 20
21033 Hamburg