FLEDERWIND

Alle heimischen Fledermausarten sind nach europäischem und nationalem Naturschutzrecht streng geschützt. Durch den stetigen Ausbau von Windparks wird der Lebensraum von Fledermäusen beeinflusst. Neben zufälligen Kollisionen scheinen WEAs auch Attraktionseffekte auf bestimmte Fledermausarten zu verursachen (Behr et al. 2015).

Die zur Entwicklung von Risikominderungsmaßnahmen notwendige räumliche Fledermauserfassung im Windpark ist aufgrund der Nachtaktivität, der geringen Größe der Tiere, der geringen Reichweite der akustischen Signale und des schnellen Flugverhaltens allerdings eine Herausforderung.

Ziel des Projektes war es, die Kollisionsursachen von Fledermäusen mit Windenergieanlagen (WEA) zu erforschen. Dafür wurden räumliche Erfassungssysteme für Fledermäuse optimiert, um ihr Flugverhalten im Windpark zu verstehen.

Ergebnisse

Zunächst wurde ein Simulationsmodell für die Fledermausart „Großer Abendsegler“ (Nyctalus noctula) entwickelt, um das räumliche Erfassungsvolumens und die Reichweite zur Detektion von Fledermäusen mithilfe von Radar theoretisch vorherzusagen. Dieses Modell wurde durch umfangreiche Feldversuche mit künstlichen Objekten validiert. Anschließend wurde eine systematische Methode zum manuellen Tracking von Fledermäusen auf Radaraufnahmen entwickelt. Die manuell identifizierten und mit akustischen Fledermausdaten validierten Fledermaustracks wurden im nächsten Schritt für die Entwicklung eines automatischen Trackings verwendet. Das automatische Tracking stimmte im Durchschnitt mit 83% der Radarfledermausechos und 64% der Fledermaustracks aus dem manuellen Datensatz überein.

Aus den Erkenntnissen wurden dann Risikominderungsmaßnahmen zum Schutz von Fledermäusen an Onshore-WEAs abgeleitet.

 

Projektlaufzeit
-
ProjektBudget
492.500
Kooperationspartner
BioConsult SH GmbH & Co. KG
FURUNO
ENERTRAG
Leibniz Universität Hannover
UIN
Mittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Einrichtungen
CC4E - Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
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