Wenn wir uns heute die ersten digitalen Vorlesungen oder Besprechungen vom April 2020 anschauen und mit denen von heute vergleichen, werden wir eine deutliche Verbesserung erkennen. In iterativen Prozessen – also indem Fehler gemacht, diese erkannt und Prozesse verbessert wurden – haben wir durch unser Tun unsere digitalen Kompetenzen gestärkt. „Agiles Arbeiten und Lernen lebt vom schnellen Scheitern und das setzt eine gute Fehlerkultur voraus. Während der Pandemie sind wir mit dem Motto `Aus Fehlern lernen´ sehr offen umgegangen“, so Katrin Schillinger, Projektmanagerin im Digitalisierungsprojekt „Hybride Lernräume“.
Wie schaffen wir es, die Bereitschaft Fehler zu machen, mit in die Post-Pandemie-Zeit zu nehmen? Dafür braucht es bestimmte Voraussetzungen:
Fehler als Innovationsmotor erkennen
Viele Erfindungen oder Entdeckungen sind durch Fehler entstanden – von Penicillin über die Mikrowelle bis zum Post-it ist die Liste lang. „Wir sollten uns von einem 150-prozentigen Perfektionismus verabschieden – wir können vorab nicht alle Eventualitäten bedenken, sondern sollten davon ausgehen, dass wir zu dem Zeitpunkt nach bestem Wissen und Gewissen unser Bestmögliches geben“, so Katrin Schillinger. „Wenn es uns gelingt, schneller in die Umsetzung von Projekten zu kommen und im Machen unsere Arbeit immer wieder auf dem Prüfstand zu stellen, können wir so Fehler erkennen und benennen oder auch, um vermeintliche Fehler als neue Ansätze in den Blick nehmen.“ In der IT sind sogenannte Retrospektiven fest etabliert. Sie schaffen einen Raum, um zurückzublicken, was gut lief und was besser gemacht kann.