Im April 1896, also vor 120 Jahren, begann der Lehrbetrieb an der Wagenbauschule, der Wiege des heutigen Departments Fahrzeugtechnik und Flugzeugbau. Sie war Teil der damaligen Tagesgewerbeschule und somit eine staatliche Ausbildungsstätte. Ihre Gründung geht auf den Wagenbautechniker und Verleger Fritz Behnke und den Leiter der Sonntagsgewerbeschule Prof. Matthias Wekwerth zurück. Der erste Unterricht mit einer Unterklasse für Gesellen umfasst die Lehrfächer deutsche Sprache, Rechnen, Freihand- und geometrisches Zeichnen, Zeichnen von einzelnen Wagenteilen und Konstruktionslehre. Im Oktober kam noch eine Oberklasse für Meister und Techniker mit den Fächern Zeichnen, Entwerfen und Detaillieren ganzer Wagen, Ausstattung der Wagenkästen und Wagenkunde hinzu.
Es war ein langer Weg von der Wagenbauschule innerhalb der Gewerbeschule, der Abteilung Flugzeugbau und Kraftfahrzeugbau in der Ingenieurschule (1936), dem Fachbereich Fahrzeugtechnik der Fachhochschule (1970) bis zum Department Fahrzeugtechnik und Flugzeugbau der heutigen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (2001), doch die Mobilität der Menschen stand und steht immer noch im Mittelpunkt der Lehre.
Was haben die heutigen Studierenden des Studiengangs Fahrzeugbau von der 120-jährigen Tradition? Das Department verfügt über ein in vielen Jahrzehnten gewachsenes Netzwerk in der gesamten Automobilindustrie. Sie wachsen in dieses Netzwerk hinein und erweitern es Stück für Stück, bei den OEMs, den Zulieferern oder den Entwicklungsdienstleistern, im Mittelstand oder der Großindustrie.
Aus der ursprünglichen Fortbildung der Schmiede und Stellmacher sind heute die Studienschwerpunkte Antrieb und Fahrwerk, Karosserieentwicklung und Nutz- und Sonderfahrzeuge geworden. Die Nachfrage des Studiengangs ist ungebrochen hoch und die nach unseren Absolventinnen und Absolventen auch. Dies sind gute Randbedingungen, um die Geschichte der Wagenbauschule noch viele Jahre fortschreiben zu können.