Die Engagementstipendien werden aus Mitteln des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) vergeben. Von sieben Bewerber*innen wurden im Sommersemester 2020 vier Studierende ausgewählt, die sich nicht nur umfangreich ehrenamtlich im internationalen Kontext der HAW Hamburg engagieren, sondern auch in anderen studentischen Ausschüssen oder Initiativen mit internationalem Bezug mitwirken. Eine der diesjährigen Stipendiatinnen engagiert sich zum Beispiel bei AIESEC, einer der größten internationalen Studierendenorganisationen: Dort kann Fernanda Marbello nicht nur selbst aktiv werden und Freiwilligendienste im Ausland leisten, sondern auch andere für eine gute Sache begeistern. Durch die Arbeit im Team bildet sie ihre eigenen Soft Skills aus und erlebt ebenso die positive Entwicklung anderer. Das Stipendium helfe dabei, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren und ihre Eltern insbesondere während der Corona-Pandemie zu entlasten, berichtet die Masterstudentin aus Mexiko.
Für alle Tätigkeiten müssen bei der Bewerbung Nachweise eingereicht werden. Unter den Ausgewählten sind in diesem Semester zwei Studierende aus dem Master Renewable Energy Systems, ein Student aus dem Bachelor Mechatronik und eine Studentin aus dem Bachelor Bekleidung – Technik und Management.
Ebenfalls im Sommersemester 2020 haben insgesamt 55 Studierende eine gültige Bewerbung für ein Leistungsstipendium eingereicht, der Großteil kam wie jedes Semester von Studierenden der Fakultät Technik und Informatik, dort waren im vergangenen Sommersemester 911 internationale Studierende von insgesamt 1.984 internationalen Studierenden der HAW Hamburg immatrikuliert. Grund dafür ist unter anderem der englischsprachige Studiengang Information Engineering, in dem 175 Bildungsausländer*innen eingeschrieben sind. Ausgezeichnet wurden insgesamt 39 Studierende, davon 22 Studierende der Fakultät Technik und Informatik, darunter elf aus Information Engineering, acht Studierende der Fakultät Life Sciences, sieben Studierende der Fakultät Design, Medien und Information und zwei Studierende der Fakultät Wirtschaft und Soziales. Neun der Stipendiat*innen sind Masterstudierende. Mittelgeber sind die Freie und Hansestadt Hamburg sowie die Karl H.-Ditze Stiftung.
Um für ein Leistungsstipendium ausgewählt zu werden, müssen die Studierenden u.a. ihren Lebenslauf, eine Leistungsübersicht und zwei Fachgutachten einreichen. Anhand der vorliegenden Unterlagen wählt eine Auswahlkommission bestehend aus zwei Mitarbeiter*innen des International Office sowie einer studentischen Vertretung, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten aus.
Alle Bewerber*innen können gute bis sehr gute Studienleistungen vorweisen und liegen damit häufig weit unter dem vorausgesetzten Notendurchschnitt von 2,2. Internationale Studierende können sich innerhalb ihrer Regelstudienzeit jedes Semester erneut auf das Leistungsstipendium bewerben und nehmen dies als Anreiz, ihre hervorragenden Studienleistungen zu halten. Der Arbeitsaufwand sei zwar enorm hoch, doch die Wertschätzung durch die Auszeichnung am Ende des Semesters helfe dabei, fokussiert und motiviert zu bleiben, berichtet Mohamed Moustafa, der in diesem Semester bereits zum vierten Mal in Folge ausgezeichnet wurde.
Die Stipendien sind nicht nur eine Auszeichnung für die überdurchschnittlichen Leistungen der Studierenden, sondern auch eine große finanzielle Unterstützung. Mithilfe des Stipendiums können sich die internationalen Stipendiatinnen und Stipendiaten auf ihr Studium konzentrieren, um weiterhin gute Leistungen zu erbringen. Das Semester muss dennoch gut geplant sein und so bereiten sich Moustafa und sein Kommilitone Shereef Helal mit gut strukturierten Wochenplänen und regelmäßigen Treffen mit Lerngruppen auf die Prüfungen vor. Dabei dürfen jedoch auch Freizeit und persönliche Interessen nicht zu kurz kommen, betont Helal, der das Stipendium nun zum dritten Mal erhält.
Beide Studenten sind mit einem Durchschnitt von unter 1,0 Leistungsträger in ihrem Studiengang Information Engineering und loben nicht nur das anwendungsbezogene Studium, sondern auch die vielen Angebote, die die HAW Hamburg und insbesondere das International Office für internationale Studierende bereitstellt: Die Willkommenswochen und das weBuddy-Programm helfen dabei, sich schneller in Deutschland und Hamburg sowie an der Hochschule zurechtzufinden und Kontakte zu knüpfen. Workshops zur Entwicklung von Soft Skills aus dem Angebot des Zentrums für Karriereplanung bereiten die Studierenden ebenfalls auf den Berufseinstieg vor. Das Studium an der HAW Hamburg bietet ihnen somit eine gute Ausgangslage für ihre Zukunftspläne: den direkten Einstieg in verschiedene Berufsfelder oder auch ein Masterstudium mit anschließender Forschungstätigkeit.
Aufgrund der Corona-Pandemie musste das geplante Netzwerktreffen der Stipendiat*innen leider ausfallen und wird, sobald es die Lage zulässt, nachgeholt, damit sich die Studierenden untereinander austauschen und ggf. gemeinsame Projekte initiieren können. Wir gratulieren allen Ausgezeichneten und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen im Studium.
Die Ausschreibungen für die Stipendien für internationale Studierende finden Sie auf unserer Webseite. Die nächste Bewerbungsfrist ist der 15. Oktober 2020.
Autorin: Maike K. Lempka, "Internationalisierung zu Hause", International Office