Wir alle nutzen unser Smartphone – zu Hause, bei der Arbeit und unterwegs. Doch den wenigsten ist klar, wieviel Energie dabei eigentlich verbraucht wird: Die Kommunikationstechnologie ist nämlich für etwa zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Das klingt nach nicht viel, ist aber in etwa so viel wie der Flugsektor. Telekommunikationsanbieter sind daher bemüht, energiesparendere Netze und Produkte auf den Markt zu bringen. So ist beispielsweise seit einigen Jahren die 5G-Technologie im Aufbau. Für Verbraucher*innen bedeutet die Technologie ein deutlich schnelleres mobiles Netz und mehr vernetzte Geräte im Alltag. Die Industrie kann damit Daten ohne Verzögerung übermitteln. Dies spielt beispielsweise in der Produktion eine große Rolle, denn es sind 5G-Netze möglich, in denen sich ganze Produktionsabläufe steuern lassen, Datenauswertung inklusive. Doch ist das neue Netz auch energiesparender als der vorherige Standard 4G, so wie einige Telekommunikationsanbieter propagieren?
„5G ist energieeffizienter, es können theoretisch mehr Daten pro eingesetzter Energiemenge übertragen werden“, stimmt Alexander Busch zu. Er hat vor kurzem sein Bachelor-Studium im Fach Informations- und Elektrotechnik abgeschlossen. In seiner Abschlussarbeit hat er sich mit dem Energieverbrauch von 5G-Netzen auseinandergesetzt. „Allerdings steigt die Menge der übertragenen Daten und die Zahl der Geräte sowie Nutzer seit einiger Zeit schneller an als die Entwicklung der Energieeffizienz – dies führt insgesamt zu einem höheren Energieverbrauch“, gibt er zu bedenken. Doch wie viel Strom wird durch die Nutzung von Mobilfunknetzen denn nun wirklich verbraucht? Wie verhält sich der Stromverbrauch einer Basisstation, wenn beispielsweise viele Nutzer gleichzeitig auf diese zugreifen? Dies zu ermitteln, ist laut Busch gar nicht so einfach.