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Aktionen zum Tag der Befreiung

Aus Anlass des 8. Mai, dem Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus, haben Studierende der HAW Hamburg und anderer Hamburger Hochschulen ein vielfältiges Programm aufgelegt. In diesem Monat – vom 2. bis zum 30. Mai – wird in Form von Lesungen, Ausstellungen, Filmen, Kundgebung, Seminar und Tanzveranstaltung der Überwindung des faschistischen Regimes durch die Alliierten und des zivilen Widerstandes gedacht. Die Hochschule als Ort des Gedenkens soll, so die Akteur*innen, die Geschichte lebendig erhalten und zur Diskussion anregen.

Friedenstaube stilisiert

Friedenstaube stilisiert

Lutz Lorenz, Studierender der Sozialen Arbeit sowie Studierendenvertreter im Senat der HAW Hamburg, hatte für die Unterstützung des Befreiungstages im Senat der Hochschule geworben, was mehrheitlich verabschiedet wurde. „Studierende haben im Faschismus zum Beispiel bei der Bücherverbrennung eine sehr negative Rolle gespielt. Wir haben heute die Aufgabe, als Studierende eine aktive Rolle für eine positive gesellschaftliche Entwicklung zu spielen. Die Hochschule bietet uns hierfür enorme Möglichkeiten und hat dazu eine besondere Verpflichtung – die wollen wir wahrnehmen,“ sagt Lorenz.

Das vielfältige Programm, das am 24. Mai unter anderem zum „Swing gegen Rechts“ einlädt, stellt dabei nicht nur die negative Auseinandersetzung mit der NS-Zeit in den Vordergrund. „Im Gegenteil“, erklärt Lorenz, „streben wir die positive Qualität der Auseinandersetzung mit dem Naziregime an. Das machen wir durch eine lebendige Kunst und Kultur wie beispielsweise mit der Ausstellung `feuerfest´ von Studierenden der Illustration, die zum Thema Bücherverbrennung ein Semester lang gearbeitet haben. Ihre Werke sind auch noch im Juni in der Stabi zu sehen.“
 
Sabine Derboven, Studierende der Elektrotechnik und ebenfalls Vertreterin der Studierendenschaft im Hochschulsenat, hat an dem Programm maßgeblich mitgearbeitet. Sie ergänzt: „Der rote Faden, der sich durch alle Aktionen hindurchzieht, kann man so auf den Punkt bringen: Es kommt auf uns alle an! Wir wollen uns als Teil der Geschichte begreifen, um im Sinne einer humanistischen Ausbildung an der Hochschule der verbreiteten Passivität und dem Stillschweigen entgegenzuwirken.“

Text: Katharina Jeorgakopulos

PROGRAMM „NIE WIEDER FASCHISMUS! NIE WIEDER KRIEG“ vom 02. bis 30.05.2023

  • SCHREIENDES HOLZ. DIE PASSION DES FRANS MASEREEL: Im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges 1918 erschien der Zyklus „Die Passion eines Menschen“ von Frans Masereel. „Schreiendes Holz“ wurden die Bilder auch genannt – aufgrund ihres starken künstlerischen Ausdrucks, verbunden mit einer Klarheit der Aussage. Die Ausstellung ist vom 02.05. bis 26.05 zu besichtigen. Führung mit Kurator René Senenko am Donnerstag, den 25.05. um 13 Uhr in der Versammlungsstätte in der Alexanderstraße 1.
  • FESTKUNDGEBUNG ZUM 8. MAI ALS TAG DER BEFREIUNG: Am 08.05. von 12 bis 22 Uhr am Jungfernstieg, Reesendammbrücke.  
  • NACKT UNTER WÖLFEN: In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs verstecken Mitglieder einer kommunistischen Widerstandsgruppe, inhaftiert im Konzentrationslager Buchenwald, ein jüdisches Kind vor den SS-Wachen. Filmseminar am 10.5. um 20 Uhr, Von-Melle-Park 3, Anna-Siemsen-Hörsaal.
  • NIE WIEDER! OFFENE GEDENKLESUNG AUS VERBRANNTEN BÜCHERN: Am Jahrestag der Bücherverbrennung durch Hamburger NS-Studierende erinnern wir mit einer offenen Gedenklesung auf dem Campus an die verbrannten Werke. Lesung am 15.05. von 13 bis 17 Uhr auf dem Vorplatz der Staats- und Universitätsbibliothek, Von-Melle-Park 3. Weitere Informationen und Veranstaltungen finden Sie auf der Website von "Hamburg liest verbrannte Bücher".
  • "FEUERFEST" AUSSTELLUNG ZU DEN BÜCHERVERBRENNUNGEN 1933: Wie blicken Studierende heute auf die Bücherverbrennungen 1933? Die lllustrationsstudierenden sind auf Spurensuche gegangen, haben Wissenschaftler*innen befragt und ihre Großeltern interviewt. Ihre Entdeckungen haben sie in Illustrationen, Animationsfilmen, Reportagen und Figuren gefasst. Führung am 16.5. um 16 Uhr im Ausstellungsraum der Staats- und Universitätsbibliothek (Von-Melle-Park 3). Das Magazin zur Ausstellung ist ebenfalls sehr sehenswert.
  • SWING GEGEN RECHTS: Zu den vielfältigen Gründen für die Beliebtheit des Swings zählt die ansteckende Lebensfreunde, die sowohl die Musik als auch der Tanz ausstrahlen. Das Ausleben dieser Kultur trotz wachsender Restriktionen bildete die Basis der Jugendlichen für kulturellen Widerstand gegen das Regime. Workshop am 24.5. von 13 bis 14.30 Uhr auf dem Vorplatz der Alexanderstraße 1 (HAW Hamburg).
  • LESESTOFF, ZÜNDSTOFF, BRENNSTOFF! STUDIERENDENBEWEGUNG DAMALS UND HEUTE: Die von Erich Kästner als Zündstoff bezeichnete verbrannte Literatur stellte der nationalsozialistischen Ideologie ein humanistisches Weltbild gegenüber. Welche dieser Texte haben Studierende der 1968er-Bewegung gelesen, welche die Friedensbewegung der 1980er Jahre? Lesung am am 30.05. von 19 bis 21:30 Uhr im Forum Finkenau, Campus Finkenau (HAW Hamburg).

Link zum Ausstellungsflyer


Weitere Aktionen in Hamburg zum Tag der Befreiung

Hamburg Touristik

HAMBURGER RATSCHLAG FÜR DEN 8. MAI ALS FEIERTAG

Antrag an die Bürgerschaft der FHH

ak-friedenswissenschaften.de

Federführend an dem Programm wirkten die AG Antifa sowie der AK Friedenswissenschaften der HAW Hamburg.

Hier geht es zur Pressemeldung am 08.05.2023

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