Aus Milch werden nicht nur Käse, Sahne oder Butter hergestellt. Elisabeth Rutzki zeigt mit einer dreidimensionalen Infografik, wie die Zusatzstoffindustrie das saubere Image der Milch für ihre Zwecke nutzt. Denn inzwischen werden z.B. auch Konservierungsstoffe aus Milchabfällen hergestellt, diese müssen aber nicht auf den Lebensmittelverpackungen deklariert werden. Die einzelnen aus Milch hergestellten Produkte wie den Käse näht die junge Designerin selbst, ebenso wie die Nahrungsmittel, die mit den Zusatzstoffen der Milch versetzt werden. Infotafeln erläutern dann die Zusammenhänge.
Katharina Dose stellt dar, dass Lebensmittel bereits seit der Antike immer wieder gefälscht, gestreckt oder geschönt wurden. Bereits die Ägypter haben ihre Lebensmittel manipuliert! „Aber mein Werk ist keine klassische Zeitleiste“, erläutert die Künstlerin. „Es gibt neben den Illustrationen auch reale Produkte, die sich in kleinen Kästchen verbergen, ähnlich wie bei einem Adventskalender.“
Mit den Werken der beiden Absolventinnen erweitert das Deutsche Zusatzstoffmuseum seine Ausstellung und möchte einen Beitrag zur Aufklärung der Verbraucher leisten. Denn nur wer weiß, was er isst und wie Lebensmittel hergestellt werden, kann aus dem Angebot der Lebensmittelindustrie die Produkte auswählen, die seinen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht werden. Die Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit dem Museum entstanden.
Über die Ausstellungen:
Elisabeth Rutzki – „Weg mit den E-Nummern – her mit den funktionalen Additiven: wie sich die Zusatzstoffindustrie das saubere Image der Milch zunutze macht“
Am Beispiel des Rohstoffs Milch zeigt Elisabeth Rutzki, wie die Zusatzstoffindustrie das saubere Image der Milch nutzt: Sie stellt aus ihr Substanzen her, die wie Zusatzstoffe wirken, aber nicht als solche auf den Lebensmittelverpackungen deklariert werden müssen. Dort steht beispielsweise lediglich „Milcheiweißerzeugnis“ für einen Zusatz, der wie ein Geschmacksverstärker wirkt. Durch den vielfältigen Einsatz dieser „Zusatzstoff-Imitate“ in unseren Lebensmitteln ist das Thema höchst verbraucherrelevant und betrifft jeden von uns.
Katharina Dose – „Getrickst wurde schon immer“
„Früher war alles besser“ – solche Sprüche hört man oft, in Bezug auf Lebensmittel sind sie aber häufig nicht richtig. Katharina Dose gestaltete für ihre Masterarbeit einen Überblick über die Geschichte der Zusatzstoffe und Lebensmittel von der Antike bis heute. Schon in der Frühzeit wurden Lebensmittel gefälscht, gestreckt und geschönt, um sie gewinnbringender verkaufen zu können. Teils aus Unkenntnis, teils aus Berechnung wurden dazu teilweise auch gesundheitsschädigende Substanzen verwendet. Heute sind unsere Lebensmittel zwar so überprüft und sicher wie nie zuvor. Der Hang zum Strecken und Schönen ist allerdings ungebrochen.
Eröffnung der neuen Dauerausstellung:
Freitag, 9. November 2012 um 17:30 Uhr
Deutsches Zusatzstoffmuseum, Großmarkt Hamburg, Tor Ost, Auf der Brandshofer Schleuse, 20097 Hamburg
Weitere Informationen:
<link http: www.zusatzstoffmuseum.de external-link-new-window>www.zusatzstoffmuseum.de
Kontakt:
Christian Niemeyer
Deutsches Zusatzstoffmuseum
Großmarkt Hamburg
20097 Hamburg
T 040.320 277 57
<link mail>info@zusatzstoffmuseum.de