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Kurt-Rothschild-Preis für Prof. Dr. Simon Güntner

Auszeichnung für herausragende Arbeit in der Wohnforschung

Prof. Dr. Simon Güntner, Professor für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik am Department Soziale Arbeit der HAW Hamburg, wurde für seine Forschung im Bereich des sozialen Wohnbaus mit dem renommierten Kurt-Rothschild-Preis 2024 geehrt. Er erhielt die Auszeichnung gemeinsam mit seinen Kolleg*innen Judith Lehner (TU Wien), Christoph Reinprecht (Uni Wien) und Juma Hauser für ihre Publikation "The Social Dimension of Social Housing" (spector books 2023).

Porträt von Prof. Dr. Simon Güntner

Prof. Dr. Simon Güntner erhält zusammen mit Kolleg*innen den Kurt-Rothschild-Preis für Forschung im sozialen Wohnbau

Das preisgekrönte Werk, entstanden aus dem von Prof. Güntner mitbegründeten Research Center "New Social Housing", bietet eine umfassende globale Betrachtung des sozialen Wohnungsbaus. Es vereint über 30 Beiträge von Autor*innen aus aller Welt, die sich mit den Manifestationen, Widersprüchen, Begründungen und Auswirkungen von sozialem Wohnbau befassen. 

Der Band geht auf eine mehrjährige intensive Zusammenarbeit mit zahlreichen Wissenschaftler*innen in der seit 2018 stattfinden jährlichen "Vienna International Summer School on New Social Housing" zurück, die den Dialog zwischen jungen und etablierten Wohnforscher*innen und Architekt*innen sowie den fachöffentlichen Austausch zwischen Politik, Wohnbau und wissenschaftlicher Reflexion fördert. Mit diesen Formaten gelingt es, Selbstverständlichkeiten in der Wohnungspolitik konstruktiv zu hinterfragen und gerade durch die globale und international vergleichende Perspektive zu schärfen und zu verbessern.   

Auszeichnung für interdisziplinäre Forschung

Der Kurt-Rothschild-Preis, vergeben vom Karl-Renner-Institut und dem SPÖ-Parlamentsklub in Österreich, würdigt Wissenschaftler*innen, die ökonomische Fragestellungen in einen breiten gesellschaftlichen Kontext stellen. Er ist benannt nach einem der renommiertesten österreichischen Wirtschaftswissenschaftler, in dessen Arbeiten Fragen der Arbeitslosigkeit, der Einkommensverteilung und der Macht eine zentrale Rolle spielten. Der Preis zeichnet Arbeiten aus, die sich nicht nur an ein akademisches Publikum richten, sondern auch in eine breite Medienöffentlichkeit und insbesondere in die politische Debatte hineinwirken. 

Engagement für soziale Gerechtigkeit in Hamburg

Fragen der Wohnungspolitik und sozialen Ungleichheit beschäftigen Simon Güntner auch in Hamburg, insbesondere im Bereich der Wohnungslosenhilfe. Auch hier sind transdisziplinäre Kollaborationen kennzeichnend für seine Arbeit, wie beispielsweise in der Arbeitsgemeinschaft Soziales Hamburg oder auch im Forschungs- und Transferzentrum „Soziale Teilhabe in Stadt und Gesellschaft“ der HAW Hamburg.

Über Prof. Dr. Simon Güntner

Prof. Dr. Simon Güntner ist seit 2009 Professor für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik am Department Soziale Arbeit der HAW Hamburg, seit 2024 am Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) als Ko-Leiter des Kompetenzteams Gesellschaftliche Transformation und Akzeptanz, zudem Nachhaltigkeitsbeauftragter der Fakultät Wirtschaft und Soziales. Von 2018 bis 2023 war er an der HAW Hamburg beurlaubt und leitete in dieser Zeit den Forschungsbereich Soziologie an der Technischen Universität Wien. 

Güntner hat Sozialwissenschaften an der Uni Konstanz und der Gerhard-Mercator Universität GH Duisburg studiert sowie ein Studium in International Urban Planning an der Cardiff University abgeschlossen. Nach dem Studium war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Berlin sowie Policy Officer for Social Affairs beim europäischen Städtenetzwerk EUROCITIES in Brüssel.

Wohnungs- und stadtpolitische Themen begleiten ihn seit seiner Dissertation zu sozialer Stadtpolitik 2006 und in zahlreichen europäischen Forschungsprojekten. Dabei interessiert ihn einerseits, wie soziale Probleme gedeutet und in Politiken übersetzt werden und andererseits die Auswirkungen der Politiken und Programme auf die sozialen Verhältnisse. Hierbei geht es sowohl um die strukturellen Ursachen von Wohnungslosigkeit und Strategien, diese zu beenden, wie auch um soziale Segregation und territoriale Stigmatisierung sowie sozial- und stadtpolitische Programme zur Stärkung der sozialen Teilhabe und des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

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