Beratungs- und Bewegungsangebote für Kolleg*innen

Beraten und motivieren

Resilienz ist eines der Schlagworte in der Pandemie-Zeit. Doch manchmal lassen auch bei sehr krisenresistenten Menschen die Kräfte nach. Die HAW Hamburg bietet mit unterschiedlichsten Beratungsangeboten Hilfe für ihre Mitarbeitenden an. Sophie Richter ist beim Personalservice im Bereich Personalentwicklung für ihre Kolleg*innen da – als Betriebliche Ansprechperson für Sucht (BAS), für Bewegung & Entspannung sowie für alternierende Telearbeit und Homeoffice während der Corona-Pandemie tätig. Außerdem engagiert sie sich als Konfliktlotsin. Sie gewährt uns einen kleinen Einblick in ihren Arbeitsalltag.

Porträt von Sophie Richter© HAW Hamburg

Sophie Richter ist beim Personalservice im Bereich Personalentwicklung für ihre Kolleg*innen da – als Betriebliche Ansprechperson für Sucht (BAS), für Bewegung & Entspannung sowie für alternierende Telearbeit und Homeoffice während der Corona-Pandemie.

Viele Kolleg*innen werden Sie bereits kennen – Sie waren zuvor beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) und sind seit Anfang 2021 im Personalservice unter anderem die Betriebliche Ansprechperson für Sucht und für den Bereich „Bewegung & Entspannung“ zuständig. Was macht für Sie diese Position aus?
Ich habe während meiner Zeit beim BGM gesehen, wie Personalentwicklung und Gesundheitsprävention, beispielsweise bei Führung und Zusammenarbeit, ineinander übergehen. Nach einer Weiterbildung zur Personal- und Organisationsentwicklung wollte ich mich persönlich und thematisch neuen Herausforderungen stellen. In meiner jetzigen Position habe ich die Möglichkeit, die Betriebliche Suchtberatung weiterzuentwickeln. Den Bereich „Bewegung & Entspannung“, der von Helmuth Gramm und Mechthild Schneegans sowie unseren ehemaligen Kolleg*innen Hannelore Ehrhardt und Thorsten Knier sehr gut aufgebaut wurde, möchte ich mit neuen Projekten fortführen.

Das Thema Sucht ist ein sehr persönliches. Welche Angebote für Betroffene, aber auch Kolleg*innen gibt es an der Hochschule?
Das Beratungsangebot der HAW Hamburg zum Thema Sucht richtet sich an direkt Betroffene und an Führungskräfte und Kolleg*innen, die sich Sorgen machen. Jede*r, die oder der Beratung wünscht, kann sich persönlich, per Mail oder telefonisch bei mir melden. Zu Corona-Zeiten sind persönliche Beratungsgespräche in einem Beratungsraum in der Stiftstraße oder virtuell möglich. Die Beratungen können auch an einem neutralen Ort oder bei einem Spaziergang stattfinden. Bei den Erstgesprächen geht es vor allem um eine Einschätzung der Situation und der möglichen Empfehlung an externe Hilfsangebote.

Aus Angst vor dem vermeintlichen Gerede der Kolleg*innen kommen viele Betroffene vielleicht gar nicht zu Ihnen. Was raten Sie ihnen?
Ich weiß, dass Sucht sehr schambelastet ist. Jede*r, die oder der zu mir kommt, kann sich darauf verlassen, dass die Gespräche vertraulich sind und unter Wahrung des Schweigerechts stattfinden. Zudem bin ich in meiner Beratungstätigkeit weisungsfrei – das möchte ich hinsichtlich meiner Stelle im Personalservice hier gerne noch betonen. Der Vorteil an meiner Position ist, dass ich neben der Suchtberatung auch Konfliktberatung anbiete – für Außenstehende ist also nicht direkt ersichtlich, ob jemand zur Suchtberatung oder wegen eines anderen Themas zu mir kommt. Das gibt beim ersten Schritt vielleicht etwas Sicherheit. Wer das Beratungsangebot nicht annehmen kann oder möchte, findet bald im Beschäftigtenportal der HAW Hamburg Kontakte zu externen Beratungsangeboten.

Ich weiß, dass Sucht sehr schambelastet ist. Jede*r, die oder der zu mir kommt, kann sich darauf verlassen, dass die Gespräche vertraulich sind und unter Wahrung des Schweigerechts stattfinden.

Sophie Richter, Betriebliche Ansprechperson für Sucht (BAS) und im Personalservice zuständig für Bewegung & Entspannung sowie für alternierende Telearbeit und Homeoffice während der Corona-Pandemie

Kommen wir zu Ihrem anderen Themenbereich: „Bewegung & Entspannung“. Das Thema Bewegung schieben viele Kolleg*innen zwischen Homeoffice, Homeschooling und Hausarbeit irgendwie dazwischen – wenn überhaupt. Haben Sie Tipps, wie Zeit für einen selbst in den Corona-Alltag fest eingebunden werden kann?
Viele Kolleg*innen spüren nach 18 Monaten Pandemie eine starke Erschöpfung. Da fällt es schwer, an Bewegung zu denken und aktiv zu werden. Um trotzdem Zeit dafür im Alltag zu integrieren, finde ich die Hochschulsport-Angebote ideal, da es vielfältige Kursangebote gibt und einiges zeitlich unabhängig wahrgenommen werden kann. Mein Tipp ist: Machen Sie sich die Bewegungs-Vorteile bewusst, binden Sie die Selbstfürsorge-Momente in den Alltag ein und setzen Sie sich Erinnerungsanker, beispielsweise mit einem festen Termin im Outlook-Kalender.

Können Sie uns schon sagen, welche Pläne die Personalentwicklung es für die Bereiche „Betriebliche Suchtberatung“ und „Bewegung & Entspannung“ gibt?
Bei der Betrieblichen Suchtberatung liegt tatsächlich ein Großteil der Verantwortung bei den Führungskräften. Wir planen daher die Führungskräfte durch Fortbildungen, wie beispielsweise Gesprächsführung, zu unterstützen. Wir wollen auch die Mitarbeitende durch verschiedene Formate informieren und für dieses Thema sensibilisieren. Diese Fortbildungen sind ein Schnittstellenthema zwischen BGM und Personalentwicklung, das wir in das hochschulinterne Fortbildungsprogramm einbinden wollen.  

Wir wollen zudem die Angebote im Bereich Bewegung und Entspannung in dieses Fortbildungsprogramm aufnehmen. Hier fokussieren wir uns darauf, spannende Angebote für die HAW Hamburg in Kooperation mit dem Hochschulsport und anderen Trainer*innen zu konzipieren - vielleicht gibt es ja auch noch weitere Interessent*innen an der Hochschule für unser Angebot von Kolleg*innen für Kolleg*innen.

Langsam kehren Studierende und Kolleg*innen an die Hochschule zurück und der Campus füllt sich. Was möchten Sie in Präsenz wieder umsetzen – und was möchten Sie aus der Homeoffice-Zeit mitnehmen?
Vor allem freue ich mich darauf, wenn ich Beratung wieder wie gewohnt in Präsenz durchführen kann. Auch die Planung der Kurse für den Bereich Bewegung und Entspannung in Präsenz wird sicherlich bald möglich sein.

Den Austausch via MS Teams möchte ich gerne beibehalten. Dank der Video-Konferenzen sind kurzfristige Absprachen möglich und trotzdem. ist es ein bisschen so, als hätte ich mich mit den Kolleg*innen wirklich getroffen.

 

Interview: Anke Blacha

Kontakt

Sophie Richter
Personalservice

Berliner Tor 5
20099 Hamburg

Raum 13.23

T +49 40 428 75-9061
sophie.richter (at) haw-hamburg (dot) de

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