Viele Kolleg*innen werden Sie bereits kennen – Sie waren zuvor beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) und sind seit Anfang 2021 im Personalservice unter anderem die Betriebliche Ansprechperson für Sucht und für den Bereich „Bewegung & Entspannung“ zuständig. Was macht für Sie diese Position aus?
Ich habe während meiner Zeit beim BGM gesehen, wie Personalentwicklung und Gesundheitsprävention, beispielsweise bei Führung und Zusammenarbeit, ineinander übergehen. Nach einer Weiterbildung zur Personal- und Organisationsentwicklung wollte ich mich persönlich und thematisch neuen Herausforderungen stellen. In meiner jetzigen Position habe ich die Möglichkeit, die Betriebliche Suchtberatung weiterzuentwickeln. Den Bereich „Bewegung & Entspannung“, der von Helmuth Gramm und Mechthild Schneegans sowie unseren ehemaligen Kolleg*innen Hannelore Ehrhardt und Thorsten Knier sehr gut aufgebaut wurde, möchte ich mit neuen Projekten fortführen.
Das Thema Sucht ist ein sehr persönliches. Welche Angebote für Betroffene, aber auch Kolleg*innen gibt es an der Hochschule?
Das Beratungsangebot der HAW Hamburg zum Thema Sucht richtet sich an direkt Betroffene und an Führungskräfte und Kolleg*innen, die sich Sorgen machen. Jede*r, die oder der Beratung wünscht, kann sich persönlich, per Mail oder telefonisch bei mir melden. Zu Corona-Zeiten sind persönliche Beratungsgespräche in einem Beratungsraum in der Stiftstraße oder virtuell möglich. Die Beratungen können auch an einem neutralen Ort oder bei einem Spaziergang stattfinden. Bei den Erstgesprächen geht es vor allem um eine Einschätzung der Situation und der möglichen Empfehlung an externe Hilfsangebote.
Aus Angst vor dem vermeintlichen Gerede der Kolleg*innen kommen viele Betroffene vielleicht gar nicht zu Ihnen. Was raten Sie ihnen?
Ich weiß, dass Sucht sehr schambelastet ist. Jede*r, die oder der zu mir kommt, kann sich darauf verlassen, dass die Gespräche vertraulich sind und unter Wahrung des Schweigerechts stattfinden. Zudem bin ich in meiner Beratungstätigkeit weisungsfrei – das möchte ich hinsichtlich meiner Stelle im Personalservice hier gerne noch betonen. Der Vorteil an meiner Position ist, dass ich neben der Suchtberatung auch Konfliktberatung anbiete – für Außenstehende ist also nicht direkt ersichtlich, ob jemand zur Suchtberatung oder wegen eines anderen Themas zu mir kommt. Das gibt beim ersten Schritt vielleicht etwas Sicherheit. Wer das Beratungsangebot nicht annehmen kann oder möchte, findet bald im Beschäftigtenportal der HAW Hamburg Kontakte zu externen Beratungsangeboten.