Campus-Net(t)iquette zum Semesterstart

Die Anfangszeit an einer Hochschule kann sehr spannend sein, aber auch verwirrend: Zum ersten Mal in einer Vorlesung zu sitzen, eine Hausarbeit schreiben zu müssen oder mit dem Professor per E-Mail einen Termin für seine Sprechstunde zu vereinbaren – das alles ist erst einmal ungewohnt. Die ungeschriebenen Gesetze einer neuen Umgebung zu beachten, ist manchmal gar nicht so einfach. Und davon gibt es an einer Hochschule jede Menge.

Ralph Schmidt, der seit vielen Jahren als Professor für Theorie und Praxis der Informationsdienstleistung an der HAW Hamburg lehrt, gibt 10 Tipps zur Campus-Net(t)iquette mit nicht ganz ernst gemeinten Kommentaren:

    Unterrichtspicknick vermeiden
Wer während der Vorlesung Snacks oder gar mehrgängige Menüs verzehrt, verwechselt den Hörsaal mit Kino. Aber Kino ist meistens spannender und zum Vorteil aller ist es dort dunkel, so dass dort keiner während er sich dozierend abrackert mampfende Münder voller Franzbrötchenschleim ertragen muss. Professoren sind, trotz ihres guten Gehalts, auch ästhetisch empfindsame Wesen.

•    Sauber bleiben
Studierende mit „Kontaminationshintergrund“: Inzwischen ist es zur Gewohnheit geworden (auch wie im Kino), jedwede Hinterlassenschaft aus dem Gelage dem nachfolgenden Seminar oder der Putzkolonne zu überlassen. Die haben ja nicht studiert und also nicht besseres zu tun.
 
•    Der Klassiker: Pünktlich sein
Auch wer zu spät kommt, bekommt von allen mehr Aufmerksamkeit als sonst – gilt leider nicht für die durchaus übliche Verspätung des Lehrkörpers.

•    „Sie können Ihre Handys nach der Vorlesung gerne wieder einschalten.“
Kreischende Handtelefone: Je schriller, desto störender – den Ablauf der Unterrichtsstunde kann man damit für eine geraume Zeit nachhaltig aus dem Ruder bringen.

•    Dezent Niesen

In diesen unseren Zeiten der ubiquitären Netzpräsenz sehnen sich alle nach noch mehr Aufmerksamkeit: Im Unterricht möglichst laut, womöglich schreiend seinem Nieszwang nachgeben sorgt womöglich für das dazu nötige Aufsehen. Andererseits hilft der anderen Seite aber auch ein schmetterndes, gerne in mehrstimmigem Kanon angestimmtes “Gesundheit!”, um sich ein paar glückliche Minuten vom Unterrichtseinerlei zu befreien.
 
•    „Sehr geehrter Herr Professor“ – der richtige Ton in der E-Mail
E-Mails mit einem missverständlichen “Lieber Herr usw.” zu beginnen, ist alles andere als originell: Warum nicht das lästige Schreiben (wenn überhaupt) mit einem fröhlichen “Hallöchen” oder “Moin” beginnen und dann effizient mit LG beschließen? Nur sehr konservative Adressaten lesen daraus eine Laborgemeinschaft oder noch schlimmer Landwirtschaftsgenossenschaft und wundern sich über den Sinn. Auch ist es beliebt, in den E-Mail-Betreff kurz und bündig “Dringend” zu schreiben: Das hilft dem Antwortenden ungemein.

•    Punkt, Komma, Strich: Nicht nur der Inhalt zählt
Warum Kommata setzen oder überhaupt Satzzeichen und Großbuchstaben? Braucht doch keiner mehr. Es ist sowieso schleierhaft, warum sich Professoren beiderlei Geschlechts weigern, den lehrbegleitenden Schriftaustausch über so zeitgemäße Medien wie SMS oder Facebook abzuwickeln.

•    Elektronische Hausarbeiten vollständig kennzeichnen
Da alle Welt Hausarbeiten und andere “Papers” als E-Mail-Anhang verschickt, wozu dann noch Name, Datum oder eine sprechende Überschrift dem Text voranstellen; das erklärt sich doch alles aus der elektronischen Identität des Absenders. Weniger ist nicht immer mehr.

•    Gut vorbereitet in die Sprechstunde
Wenn man als Studierender in die Sprechstunde geht, sollte man nicht preisgeben, wer man ist und worum es einem geht. Wahrscheinlich ist man ja der einzige, der überhaupt in die Sprechstunde geht. Der Lehrende wird also schon wissen, hat er oder sie doch alle Namen, Probleme und gerade bearbeitete Themen im Kopf

•    Aber…
ganz so schlimm, wie es hier klingt, ist es gar nicht. Und es fehlt noch der Gegentext über die wünschenswerten Umgangsformen der Dozierenden…

Bei Fragen rund ums Studium, Professoren und den Alltag an der Hochschule helfen die Tutoren der Orientierungseinheit oder der AStA gerne weiter. Und wer mehr über seine (neue) Hochschule erfahren will: Zwischendurch einfach mal ins <link internal-link>News Online Journal oder auf die <link http: www.facebook.com haw.hamburg _blank external-link-new-window>Facebook-Seite der HAW Hamburg schauen!

Wir wünschen allen einen tollen Studienstart und ein spannendes Semester!

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