Die Jubiläumsfeier eröffnete die Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. Forscher*innen des CC4E blickten gemeinsam mit Projektpartnern und Wegbegleiter*innen auf vergangene und künftige Meilensteine und Forschungsvorhaben. Im Rahmen der Feierlichkeit fand auch ein Rückblick auf das Lebenswerk des langjährigen und im Februar 2023 verstorbenen Leiters des CC4E, Prof. Dr. Werner Beba, statt. Schirmherr des CC4E-Energiewendekongresses war der Hamburger Senator für Umwelt und Energie, Jens Kerstan, der mit einem Grußwort die Veranstaltung eröffnete. Unter dem Titel „Die Transformation des Energiesystems in Norddeutschland – Phasen zur Klimaneutralität aktiv gestalten“ kamen Forscher*innen, Akteur*innen aus Industrie und Politik sowie Kolleg*innen der HAW Hamburg für Vorträge rund um Entwicklungsprojekte für den Umbau des Energiesystems sowie für eine abschließende Podiumsdiskussion zusammen. Einen einleitenden Impulsvortrag hielt die Meteorologin, Vorsitzende des Hamburger Klimabeirats und Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS), Prof. Dr. Daniela Jacob.
Blick in die Zukunft: Eine neue CC4E-Leitung und große Pläne
Der Rückblick zum Jubiläum ist auch ein Neubeginn: Nach seiner Wahl zum neuen Leiter des CC4E Anfang September 2023 haben Prof. Dr.-Ing. Hans Schäfers und sein Team ambitionierte Pläne. Hierzu gehört die Planung des Demonstrationszentrums Sektorkopplung. Das Konzept hierzu stellte der wissenschaftliche Teamleiter am CC4E und Mitglied des Leitungsteams, Mike Blicker, vor. In wenigen Jahren soll die geplante Forschungseinrichtung den Energie-Campus des CC4E am Standort Hamburg-Bergedorf erweitern und unter anderem zur Erforschung und Weiterentwicklung von Technologien zu grünem Wasserstoff dienen. Die Eröffnung des Demonstrationszentrums ist für das Jahr 2027 geplant. Auch das CC4E-Team erweitert sich stetig: Prof. Dr.-Ing. Torsten Birth-Reichert ist seit September 2023 neues Mitglied im CC4E-Leitungsteam und, wie weiterhin auch Prof. Peter Dalhoff, als stellvertretender Leiter tätig.
Rückblick: 15 Jahre Forschung für eine nachhaltige Welt
Am Anfang des CC4E stand die Idee, die Forschungskompetenz der Professor*innen im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz an der HAW Hamburg zu bündeln. Im Sommer 2008 erarbeitete dazu ein kleines Gründerteam um Professor Werner Beba, Professor Timon Kampschulte und Ralf Behrens das entsprechende Konzept. Die drei ergänzten sich durch ihre Expertisen für Markenbildung, die Energieforschung sowie den Bereich Forschung und Transfer.
Seither hat sich viel getan. Mit den Jahren wuchs nicht nur das Team des neu gegründeten CC4E, ebenso wurde aus ersten gelungenen Projekten in Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung und Industrie ein weit gespanntes und auf langjährige Kooperationen angelegtes Netzwerk. Das CC4E entwickelte sich in den Jahren seit 2008 zu einem bedeutenden Forschungszentrum mit rund 100 Mitarbeitenden, die in Projekten zu Windenergie, Wärme, Sektorkopplung und Wasserstoff sowie im Bereich der gesellschaftlichen Transformation und Akzeptanz forschen. Es entstanden erfolgreiche Forschungsallianzen mit Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Politik, wie etwa das aktuelle, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Norddeutsche Reallabor (NRL). Das Konsortium befasst sich mit der Einsatzförderung von grünem Wasserstoff und der schrittweisen Defossilisierung in zentralen Energiesektoren im Norden Deutschlands. Neben weiteren Großprojekten wie zum Beispiel die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsinitiative X-Energy und das Reallabor „Integrierte Wärmewende IW³“nehmen sich zahlreiche weitere CC4E-Vorhaben dem Einsatz und der Akzeptanz für erneuerbare Energien an.
Praxisnahe Forschung findet auch am 2015 eröffneten Technologiezentrum Energie-Campus (TEC) in Hamburg-Bergedorf statt, in dessen unmittelbarer Nähe 2018 der Forschungswindpark Curslack errichtet wurde. Das Technologiezentrum mit seinem Forschungswindpark dient als Forschungswerkstatt des CC4E und der Ausbildung von Studierenden sowie als Besucherzentrum für politische Delegationen, Bürger*innen oder Schulklassen, um Aufklärung zur Energiewende zu leisten. Neben dem Standort in Hamburg-Bergedorf ist das CC4E mit Projekt- und Managementteams in Hamburgs Innenstadt sowie an den verschiedenen Fakultäten der HAW Hamburg vertreten. Seit 2021 ist das CC4E zentrale wissenschaftliche Organisationseinheit der Hochschule.
Ebenso wie sein Vorgänger ist seit 2023 auch der neue CC4E-Leiter Professor Schäfers Mitglied im Hamburger Klimabeirat. Damit findet die erfolgreiche Forschungsarbeit des CC4E weiterhin Eingang in energiepolitische Diskussionen der Freien und Hansestadt.
Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke: „Die Zukunft der Energiewende wird hier in der Metropolregion am CC4E an der HAW Hamburg gestaltet. Wie sich nachhaltiger Kraftstoff aus Plastik, wie sich Wasserstoff aus Biomasse und Energie durch CO2-Filterung gewinnen lässt – all das zeigt sich hier. Seit seiner Gründung vor 15 Jahren hat sich das CC4E zu einem Vorreiter in der fächerübergreifenden Erforschung Erneuerbaren Energien entwickelt. Hier arbeiten exzellente und hochmotivierte Forscherinnen und Forscher an passgenauen Lösungsansätzen in der Wind- und Wärmeenergie. Und das immer mit dem Anspruch, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenzubringen und für die Akzeptanz der Forschung einzutreten. Ich gratuliere dem gesamten Team zu diesem tollen Jubiläum!“
Jens Kerstan, Senator, Präses der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg: „Das CC4E feiert heute sein 15-jähriges Bestehen, und das ist mehr als ein Grund zur Freude! Es hat sich in dieser Zeit zu einer herausragenden Einrichtung für Energieforschung entwickelt, die nicht nur in Hamburg, sondern europaweit Anerkennung findet. Die Erkenntnisse, Innovationen und Lösungsansätze, die hier erarbeitet werden, sind von unschätzbarer Bedeutung für die Energiewende. Wir haben uns in Hamburg ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2045 soll unsere Stadt klimaneutral werden. Dafür müssen wir unsere Anstrengungen im Ausbau erneuerbarer Energien, in der Wärmewende und im Aufbau der Wasserstoffwirtschaft weiter verstärken. Um die Herausforderungen des Klimawandels wirklich zu meistern, müssen wir alle - Politik, Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft - an einem Strang ziehen. Das CC4E ist dabei seit 15 Jahren ein starker Treiber und Wegbereiter für unsere nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung.“
Prof. Dr. Ute Lohrentz, Präsidentin der HAW Hamburg: „Zu seinem 15-jährigen Bestehen kann das CC4E voller Stolz auf das Erreichte blicken. In atemberaubendem Tempo hat sich das CC4E von einer ersten Idee zu einem europaweit wirksamen, in der Metropolregion für Norddeutschland einzigartigen Wissenschafts- und Innovationszentrum für klimaneutrale Energiesysteme entwickelt. Die dramatisch sich verschärfende Klimakrise sowie die gesellschaftliche Debatte darüber zeigen: Mehr denn je braucht es die wissenschaftlich fundierten Beiträge unserer Energiewende-Expertinnen und -Experten des CC4E genau wie deren Leidenschaft für den fortwährenden Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Nur so können der Wissenstransfer und die dringlich gebotene Energiewende auch gelingen. Ich danke allen Mitwirkenden des CC4E für ihren so engagierten und pionierhaften Einsatz, gratuliere zu der beeindruckenden Entwicklung des CC4E und wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg bei dem Anpacken der immensen Herausforderungen, die mit der Energiewende verbunden sind.“
Prof. Dr.-Ing. Hans Schäfers, Leiter des CC4E: „Tagtäglich bekommen wir die Auswirkungen eines stetig weiter fortschreitenden Klimawandels zu spüren: Extremtemperaturen, Starkniederschläge mit Überschwemmungen werden häufiger. Die gleichzeitig aufgeheizten Debatten in Politik und Gesellschaft bestätigen uns darin, auch in den nächsten 15 Jahren sowohl weiter intensiv an Lösungen zur Energiewende zu forschen, als auch die Akzeptanz der dafür notwendigen Maßnahmen zu fördern. Wir können mit Stolz auf das bisher Erreichte blicken. Zum Jubiläum gilt es daher auch, einen Dank an all unsere Wegbegleiter*innen zu richten: an unsere Hochschule, unter deren Flagge wir mit viel Rückhalt segeln, an die Stadt Hamburg und ihre Gesellschaften für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit in Forschungsvorhaben zum Umbau der Hamburger Energieversorgung sowie an all unsere Forschungspartner. Dank gebührt auch dem gesamten CC4E-Team mit seinem ganz besonderen Engagement und Forschergeist. Ich freue mich sehr auf die vor uns liegenden Herausforderungen.“
