Coco Chanel und ihr zeitloser Stil - Ausstellung noch bis zum 18. Mai im MKG

Die Jahresmitgliederversammlung der Interessenvertretung des „netzwerk mode textil e.V. fand am ersten Maiwochenende am Campus Armgartstraße statt. Sie wurde federführend organisiert von Prof. Dr. Birgit Haase, Professorin für Kunst- und Modegeschichte am Department Design. Im öffentlichen Rahmenprogramm war unter anderem die Ausstellung „Mythos Chanel“ ein Vortragsthema.

Der Vortrag „Mythos Chanel – eine Ausstellung, drei Präsentationen“ wurde gehalten von Dr. Maria Spitz, Kunsthistorikerin und Kuratorin für Mode und Textilien der Draiflessen Collection sowie Initiatorin der Ausstellung und Angelika Riley, Leiterin der Abteilung Mode und Textil im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Hier standen insbesondere kuratorische und szenografische Fragen im Vordergrund: Was passiert, wenn Ausstellungen, die in einem Museum entstehen, auch in anderen Häusern gezeigt werden. Und welche Rolle spielen die Raumsituation und Handschriften dabei. Insgesamt dreimal ist die Ausstellung „Mythos Chanel“ bisher an unterschiedlichen Orten gezeigt worden: In Mettingen, wo die Ausstellung an der Draiflessen Collection entstand und erstmals präsentiert wurde, im Gemeentemuseum Den Haag, sowie, als letzte Station, in Hamburg.

Dreimal musste sie in den Museen neu aufgebaut und präsentiert werden, was die Kuratorinnen vor unterschiedliche Herausforderungen stellte. „Drei Orte – ein Gesicht“, so lautet deshalb das Motto der Ausstellungmacherinnen. „Trotz der verschiedenen Standorte sollte die Eigenheit der Ausstellung `Mythos Chanel´ gewahrt bleiben“ sagt Maria Spitz. Und auch die Empfindlichkeit der insgesamt zirka 200 Exponate aus eigenen Sammlungen und von 20 weiteren Leihgebern stellten die Kuratorinnen vor Probleme. „Nicht alle Kostüme konnten deshalb nach Hamburg geholt und hier gezeigt werden“, bestätigt ihre Kollegin Angelika Riley und zeigt dazu eine Sequenz von Abbildungen aus dem inzwischen vergriffenen Ausstellungskatalog und demonstriert daran die „Ausfälle“. „Aber wir hatten Glück“ so Riley, „denn es gab von einem Kostüm sogar einen Doppelgänger. Dieser und weitere Originale konnten mit Hilfe der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlung für die Ausstellung extra erworben werden. Außerdem schickten uns mehrere Museen zusätzliche Leihgaben. So konnten wir die Show in Hamburg realisieren, ohne dass zu große Lücken entstanden.“

Dabei wurde die Exposition „Mythos Chanel" in drei „Kapitel“ gegliedert, die in Hamburg auf fünf Räume verteilt wurden. Gezeigt wurden: die erste Schaffensperiode Coco Chanels bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs; dann ihr Pariser Comeback mit ihrer nicht unumstrittenen Reputation, da Chanel phasenweise mit den Nazis kooperierte. Darüber hinaus werden die „kleinen Schwarzen“ und zahlreiche Kopien ihrer Kostümschöpfungen, die einen wichtigen Grund für Chanels Bekanntheit bis heute darstellen, sowie die Weiterführung ihres Werks durch internationale Modedesigner, allen voran den Modezar und Hanseaten Karl Lagerfeld thematisiert.

Lagerfeld verpasste dem Haus Chanel ab 1983 eine Frischzellenkur und revolutionierte die in die Jahre gekommene Marke mit frischen Accessoires und neuen, an den klassischen Chanel-Utensilien angelehnten Outfits. Coco Chanels zeitlose Kreationen sind dabei immer wieder die Bezugspunkte von Lagerfelds moderner Interpretation und eigenen Modeschöpfungen. Zu Chanels Markenauftritt und wiederkehrenden Stilelementen gehört neben dem markanten Firmensignet in Großbuchstaben – die rückseitig ineinander verschlungenen Cs – die Gestaltung der Verkaufsflächen in monochromen Schwarz-Weiß. Sowie, unbedingt, das „Kleine Schwarze“, kragenlose Tweedjacken und Kostüme mit Bordürensaum und Goldknöpfen, Handtaschen mit Steppverzierungen und Trageriemen aus metallischen Kettengliedern, die Kamelienblüte als stilisierte Form und Vorlage für Schmuck- und Printmotive, lange Perlenketten und Goldschmuck als hochwertiger Modeschmuck sowie die schlicht-eleganten Verpackungen und Behälter der Parfüm- und Kosmetikprodukte in rechteckigen Formen. Dass sich die Ausstellung dabei mit Filmen und <link http: www.stilbrise.de _blank external-link-new-window external link in new>Modeblog auch an ein jüngeres Publikum wendet, hat sich positiv auf die Besucherzahlen ausgewirkt. Denn während der Ausstellungszeit haben zirka 75.000 Menschen das Museum für Kunst und Gewerbe besucht.

(Autorin: Katharina Jeorgakopulos, unter Nutzung der Quellen: Wikipedia und dem Katalog „Für immer Coco. Facetten einer Ikone“, Knesebeck 2012)

Kontakte: Prof. Dr. Birgit Haase, <link mail window for sending>birgit.haase@haw-hamburg.de

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