Treibhauseffekt in der Küche nachgestellt.
Lotta Zibell (24) und Christina Hubert (26) studieren beide Umwelttechnik an der Fakultät Life Sciences in Bergedorf. Ihr Studium war von Anfang an von der Pandemie geprägt. Für die gemeinsamen Physikpraktikumsaufgaben haben sie sich deshalb auch online zusammengefunden. „Das ist natürlich etwas schwieriger und man lernt sich nicht so gut kennen“, sagt Christina Hubert. „Aber am Ende funktioniert es doch.“
Den beiden war klar, dass sie auf jeden Fall einen Versuch machen wollten, der etwas mit ihrem Studium zu tun hat. „Wir haben lange überlegt, aber dann ist Christina zum Glück die Idee mit dem Treibhauseffekt gekommen“, berichtet Lotta Zibell. In ihrer Küche aufgebaut hat Christina Hubert dann drei Plastikkuppeln aus dem Baumarkt. Unter der einen war normale Atemluft, die zweite wurde mit Lachgas aus dem Sahneaufschäumer gefüllt und die dritte erhielt CO2 aus einem Sodastream. Eine Infrarotlampe hat die drei Kuppeln dann gleichmäßig beschienen und Christina hat 60 Minuten lang jede Minute die Temperatur gemessen und in ein Diagramm getragen.
„Ich musste leider ziemlich schnell feststellen, dass es nicht so einfach funktioniert wie gedacht. Trotz der Abdichtung mit Silikon sind die Gase zunächst aufgrund des hohen Druckanstiegs entwichen. Geholfen hat am Ende ein Rückschlagventil, aber ich musste alles mehrmals umbauen und messen“, erklärt Christina Hubert.
Neues Format fördert Kreativität und Selbstständigkeit
Außerdem musste natürlich alles gefilmt und am Ende zu einem schlüssigen Video zusammengestellt werden. Da sei schon sehr viel mehr Arbeit gewesen als zu Beginn gedacht, betonen beide Studentinnen. Aber am Ende habe es sich gelohnt. „Ich fand es schon sehr, sehr spannend, so kreativ werden zu können und auch Experiment zu machen, das direkt etwas mit meinem Studiengang zu tun hat“, sagt Lotta Zibell.
Praktikumsbetreuer Carsten Westarp zieht ebenfalls ein positives Resümee: „Wir haben gesehen: Man kann die Studierenden nach einer gewissen Einweisung auch einfach loslaufen lassen und ihnen Freiheiten lassen. Das fördert in jedem Fall das selbstständige Denken.“
Text: Maren Borgerding