Dekanin der Fakultät Wirtschaft und Soziales im Gespräch

[Persönlich] Neue Räume, die Kooperation mit dem Shanghai-Hamburg College, die Diskussion über einen neuen dualen Studiengang Soziale Arbeit und die Weiterbildung – viele Themen haben Prof. Dr. Ute Lohrentz im ersten halben Jahr als neue Dekanin der Fakultät Wirtschaft und Soziales beschäftigt. BlauPause hat mit ihr darüber gesprochen.

BlauPause: Frau Lohrentz, wenn Sie heute zurückblicken, wie war Ihr Start hier an unserer Hochschule an der Fakultät Wirtschaft und Soziales?

Ute Lohrentz: Ich habe eine schöne Willkommenskultur an der Fakultät erlebt und eine positive Haltung für einen Neuanfang. Die Fakultät hatte eine schwierige Zeit hinter sich, viele Projekte haben auf einen Neustart gewartet und zudem war dann auch noch die Stelle der Verwaltungsleitung vakant. Daher ist das letzte halbe Jahr eine spannende und auch herausfordernde Zeit für mich gewesen. Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit den Prodekaninnen und Prodekanen als auch mit der gesamten Verwaltung habe ich aber große Unterstützung erhalten. Zugleich hat mir auch mein beruflicher Erfahrungsschatz geholfen. Ich habe ja bereits fünf Jahre als Dekanin an der ebenfalls sehr großen Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Köln gearbeitet und war insgesamt dort 12 Jahre Mitglied im Dekanat. Jetzt freuen wir uns im Dekanat, dass Herr Tino Metter als neuer Verwaltungsleiter der Fakultät zum 1.10.2018 starten wird. Damit ist das Besetzungsverfahren nach sieben Monaten zu einem sehr guten Abschluss gekommen.“
 
BlauPause: Sie haben von Projekten gesprochen, die weitergeführt beziehungsweise neu gestartet werden mussten. Gibt es bereits erste Meilensteine, die Sie gemeinsam mit der Fakultät erreicht haben?

Ute Lohrentz: Im Wesentlichen möchte ich vier Themen nennen, die wir im Dekanat und gemeinsam mit den Departmentleitungen vorangetrieben haben: Neue Räumlichkeiten, unsere Kooperation mit dem Shanghai-Hamburg College, die Entscheidung über die Entwicklung eines neuen dualen Studiengangs Soziale Arbeit und die wissenschaftliche Weiterbildung.

Ganz wichtig war zunächst, eine Perspektive zur Lösung der extremen Raumnot an unserer Fakultät zu finden. Bedingt durch unsere Forschungsstärke und die vielen Projektbeschäftigen ist der Büroraumbedarf der Fakultät in den letzten Jahren enorm gestiegen. Bereits viele Monate vor meinem Amtsantritt am 01.03.2018 hat sich das Prodekanat bestehend aus der Interimsdekanin Prof. Petra Weber, der Prodekanin Prof. Dr. Dagmar Bergs-Winkels und dem Prodekan Prof. Dr. Rüdiger Weißbach sehr engagiert um Lösungswege bemüht war. Im Sommersemester 2018 hat sich das Dekanat zur Stärkung der Forschungsinfrastruktur an der Fakultät für die Anmietung von externen Räumen in der Gotenstraße und dem Steindamm entschieden. Bis Ende September können in die beiden Büroetagen bis zu 30 neue Büroarbeitsplätze, Forschungswerkstätten und ein Konferenzraum einziehen. Die notwendigen Umbauten und die Ausstattung der Räume konnten übrigens nur so rasch erfolgen, weil das Facility Management und unsere Verwaltung die üblichen Unwägbarkeiten solcher Projekte beharrlich aus dem Weg geräumt haben. Das verdient ein ganz großes Dankeschön!

BlauPause: Neben der Lösung der Raumprobleme haben Sie sich auch mit konkreten inhaltlichen Projekten und hochschulpolitischen Fragen auseinandergesetzt.


Ute Lohrentz: Genau, die Kooperation zwischen dem Shanghai-Hamburg College und unserem Department Wirtschaft war zum Beispiel ein wichtiges Thema. Dank der Unterstützung durch Präsident Prof. Dr. Micha Teuscher und Prof. Dr. Henning Kontny, die im Frühling nach Shanghai gereist sind, konnte diese Kooperation nachhaltig gesichert werden. Im Vorfeld haben wir gemeinsam viel darüber diskutiert und konnten mit Prof. Dr. Natalia Ribberink eine neue Ansprechpartnerin finden, die diesem Projekt sehr verbunden ist.

Ein weiteres großes Thema, deren langjährigen Diskussionsprozess das Dekanat von Beginn an inhaltlich begleitet hat, war der Entscheidungsprozess über die Frage, ob das Department Soziale Arbeit ein duales Bachelorstudienangebot Soziale Arbeit entwickelt. Hierzu gab es im Sommer 2018 auch einen überregionalen Fachtag „Soziale Arbeit – dual“ und der Diskussionsprozess mündete zum Ende des Sommersemesters in einer demokratisch legitimierten Entscheidung des Departmentrates. Das Gremium hat sich mehrheitlich gegen eine weitere Entwicklung eines dualen Studienprogramms zum jetzigen Zeitpunkt entschieden.

Und nicht zuletzt ging es im vergangenen Semester auch um die Förderung der wissenschaftlichen Weiterbildung, einem sehr positiv verlaufenden Prozess. Die Akteurinnen und Akteure bei ZEPRA, bei dem das Projekt angesiedelt ist, haben nicht nur viele interessante und zukunftsweisende Projektideen. Sie treiben vor allem auch die strukturellen Voraussetzungen der Weiterbildung voran. Gleichfalls benennen sie mögliche Schwierigkeiten – wie Beschränkungen von Nebentätigkeiten, Anreize für Lehrende oder Kapazitätsschwierigkeiten – und gehen darüber ins Gespräch, um Lösungen zu finden.

BlauPause: Wenn Sie nun für sich selbst auf das letzte halbe Jahr zurückschauen, wie ist Ihr persönliches Fazit dazu?


Ute Lohrentz: Meinen Wechsel an die HAW Hamburg empfinde ich persönlich als eine sehr große Bereicherung. Ich bin mit Freude an der HAW Hamburg angekommen und gern in Hamburg. Vieles ist in Bewegung und es gibt sowohl in der Lehre, für deren Qualität die HAW Hamburg bundesweit bekannt ist, als auch für die Forschung und Weiterbildung sehr viele Themen, die sich dynamisch weiterentwickeln.

BlauPause: Vielen Dank für das Gespräch.
(Das Gespräch führte Ina Nachtweh)

x