Der Forschungsverbund BAESCAP untersuchte sozialpsychiatrische Leistungen in Norddeutschland – nun liegen Ergebnisse vor

Der BAESCAP-Forschungsverbund ist ein Zusammenschluss unterschiedlicher Forschungseinrichtungen Norddeutschlands, darunter die HAW Hamburg. Das Ziel von BAESCAP war es, die „Blackbox Sozialpsychiatrie“ hinsichtlich unterschiedlicher Fragestellungen zu untersuchen und unter anderem die Umsetzung politischer Leitideen in Deutschland zu erkunden.

Das an der <link http: www.baescap.org projekt projektuebersicht detail external-link-new-window external link in new>HAW Hamburg angesiedelte Teilprojekt evaluierte unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Röh die Neuausrichtung ambulanter Eingliederungshilfeleistungen für psychisch erkrankte Menschen in Hamburg. Die Studie wird in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie Hamburg und dem Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. durchgeführt. Nun liegen Ergebnisse vor.

Neues Angebot für psychisch erkrankte Menschen

Die Ambulante Sozialpsychiatrie wurde 2014 in Hamburg eingeführt. Sie bietet chronisch psychisch kranken Menschen vielfältige Unterstützung. Diese reicht von Einzelbetreuung und -beratung, über Gruppenangebote in einer Begegnungsstätte bis zu einem offenen Treff, den auch Personen ohne psychische Erkrankung aufsuchen können. Professor Dieter Röh vom Department Soziale Arbeit der HAW Hamburg und seine Kolleginnen und Kollegen untersuchten, wie sich das neue Angebot auf die Betroffenen hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Lage, ihrer Inklusion und ihrer Lebensqualität auswirkte.

Wie wurde untersucht?

Über 24 Monate wurden insgesamt 122 Personen in Hamburg und 44 Personen in Mecklenburg-Vorpommern mit einem standardisierten Fragebogen befragt. 26 Personen aus Hamburg und 15 Personen aus Mecklenburg-Vorpommern wurden tiefergehend interviewt. Zugleich wurden die Fachkräfte befragt, die an der Umstellung konzeptionell beteiligt waren und diese umsetzten. Dabei ging es um Probleme und Chancen, die sich auftaten.

Leichte Verbesserung bei den Betroffenen

Insgesamt konnten leichte Verbesserungen in den untersuchten Parametern – gesundheitliche Lage, Inklusion und Lebensqualität – bei den psychisch kranken Menschen festgestellt werden. Professor Dieter Röh: „Im kurzen Untersuchungszeitraum konnten wir zwar keine signifikante Verbesserung der biopsychosozialen Gesundheit bei den Befragten sehen, aber doch Unterschiede bezüglich der Einflussfaktoren feststellen. So gaben beispielsweise die Hamburger Befragten häufiger an, wegen ihres Gesundheitszustandes, ihres Alters, ihres Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit oder auch der eigenen Religion diskriminiert zu werden. Auch konnte gezeigt werden, dass bei allen Befragten die Inklusions- und Verwirklichungschancen in engem Zusammenhang mit dem erlebten oder antizipierten „Empowerment“ stehen. Das meint die Möglichkeit, auf das eigene Leben Einfluss zu nehmen. Dies bestätigen auch die Auswertungen der qualitativen Interviews. Sie bescheinigen, dass die Ambulante Sozialpsychiatrie vor allem den Rückhalt, die Stabilisierung und die Sicherheit stärke, was sehr geschätzt wird.“

Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) beschäftigte sich das <link http: www.baescap.org projekt projektuebersicht detail external-link-new-window external link in new>Team um Professor Thomas Bock und Dr. Candelaria Mahlke mit der Genesungsbegleitung in der Ambulanten Sozialpsychiatrie. Im dritten Teilprojekt, unter der Federführung von <link http: www.baescap.org projekt projektuebersicht detail external-link-new-window external link in new>Professor Ingmar Steinhart von der Universität Greifswald wurde die Lebenslage von psychisch erkrankten Menschen in ambulanten, teilstationären und stationären Maßnahmen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und anderen Regionen Deutschlands untersucht.

Der Forschungsverbund BAESCAP, in dem Prof. Dr. Dieter Röh der Sprecher ist, wurde von der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung im Rahmen der Landesforschungsförderung mit Mitteln in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro gefördert. Hauptantragsteller war die HAW Hamburg. Die drei Teilprojekte stellten nun weitere Forschungsanträge, um ihre Forschungen fortsetzen zu können.

Weitere Informationen:
<link http: bit.ly baescap external-link-new-window external link in new>bit.ly/BAESCAP
<link http: www.baescap.org external-link-new-window external link in new>www.baescap.org/&nbsp;

Kontakt:
HAW Hamburg
Fakultät Wirtschaft und Soziales
Department Soziale Arbeit
Prof. Dr. Dieter Röh
Tel.: 040.428 75-7113
<link mail window for sending>dieter.roeh@haw-hamburg.de

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