Zukunft der Mobilität

Der Mobilitätskongress 2024

Der Mobilitätskongress 2024 an der HAW Hamburg brachte Expert*innen, Forschende, Bürger*innen und Vertreter*innen von Behörden und Unternehmen zusammen. Gemeinsam diskutierten sie die neuesten Entwicklungen und Innovationen im Bereich urbaner Mobilität.

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher beim Mobilitätskongress 2024

Eröffnung und Begrüßung durch Senator Anjes Tjarks

Der Mobilitätskongress 2024 an der HAW Hamburg war ein voller Erfolg! Am 30. Mai 2024 kamen Expert*innen, Forschende, Bürger*innen, Vertreter*innen von Behörden und Unternehmen zusammen, um die neuesten Entwicklungen und Innovationen im Bereich urbaner Mobilität zu diskutieren. Spannende Vorträge, inspirierende Postersessions und Ausstellungen boten eine umfassende Plattform für Austausch und Vernetzung.

Besonders beeindruckte der Besuch von Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende. Mit einer inspirierenden Eröffnungsrede betonte er die Bedeutung nachhaltiger Mobilitätslösungen und nahm die Besucher*innen mit seiner Leidenschaft und Überzeugung mit. "Die Mobilität ist die Zukunft, weil sie Innovation und Nachhaltigkeit vorantreibt", argumentierte Tjaks. Er sprach ausführlich über die Herausforderungen und Chancen im Verkehr und erklärte, dass Hamburg danach strebe, die digitalste Stadt der Welt zu werden. Dies erfordere innovative Lösungen für alle Verkehrsmittel: Fußverkehr, Fahrräder, Bahnen, Autos und Schiffe. Die Bürger Hamburgs haben Anspruch auf die besten Mobilitätslösungen weltweit.

"Die Mobilität ist die Zukunft, weil sie Innovation und Nachhaltigkeit vorantreibt"

Anjes Tjars, Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg

Vielfältige Themen und innovative Lösungen

Der Mobilitätskongress bot mit 22 Vorträgen und 20 Exponenten bzw. Postern einen umfassenden Überblick über die neuesten Entwicklungen im Bereich Mobilität. Die Referenten behandelten zahlreiche Themen, beispielsweise nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen im Schienennetz, die Schnellladung von Fährschiffen und den Einsatz von Wasserstoff in der Mobilität, insbesondere für Flugzeuge. Weitere Schwerpunkte waren die Zukunft des Radverkehrs und des Fahrradparkens, Mobilität für vulnerable Gruppen und die Rolle des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Die Veranstaltung zeigte, wie breit gefächert und zukunftsorientiert die Ansätze sind, um unsere Mobilität zu verbessern.

Autonome Mobile Roboter: Einblicke und Diskussionen

"Nach dem KI-Hype kommt der Autonomie-Hype." Diese prägnante Aussage traf Prof. Dr. Tobias Held vom Department Maschinenbau und Produktion der HAW Hamburg in seinem Vortrag über Autonome Mobile Roboter (AMR). Ein zentrales Thema war die Frage, ab wann ein System als autonom betrachtet werden kann. Prof. Dr. Held betonte, dass autonome Funktionen weder grundsätzlich gut noch schlecht sind, sondern zur jeweiligen Anwendung passen müssen.

Der Vortrag bot einen umfassenden Überblick über AMR, von deren Funktionen und Aufbau bis hin zur Planung. Dabei erklärte Held Themen wie Energiesysteme, Personenschutzmaßnahmen, Sicherheitsaspekte und verschiedene Navigationssysteme. Besonders hob er den Trend zur Verwendung natürlicher Landmarken als Navigationshilfe hervor. Durch die Diskussion und die Beantwortung von Fragen durch Fachleute erhielten die Teilnehmenden ein tieferes Verständnis für das Thema.

Investitionen in die Bahninfrastruktur

"Deutschland braucht eine starke Schiene für das Klima, für die Menschen, für die Wirtschaft und für Europa", erklärte Frank Arne Limprecht, Leiter Infrastrukturprojekte Nord der DB InfraGO AG. Er betonte, dass sie massiv in die Bahninfrastruktur investieren, um die CO₂-Emissionen um 50 Millionen Tonnen jährlich zu senken, den Schienengüterverkehr um 25 Prozent zu steigern und die Passagierzahlen auf 260 Millionen pro Jahr zu erhöhen. Die neu vorgestellte DB InfraGO AG spielt hierbei eine zentrale Rolle und leitet ein umfassendes Förderprogramm zur Erneuerung und Modernisierung der gesamten Infrastruktur ein. Ein Schwerpunkt liegt auf der Generalsanierung, insbesondere im Knoten Hamburg, um Bahnhöfe, Gleisanlagen und Hochleistungsstrecken zukunftssicher, nachhaltig und zugänglich zu gestalten.

Assistenzsysteme für Blinde und Sehbehinderte

Im Projekt Shared Guide Dog 4.0 der HAW Hamburg entwickeln Wissenschaftler*innen und Studierende ein autonom navigierendes Assistenzsystem für Blinde und Sehbehinderte in Form eines Rollators - ähnlich dem Bike-Sharing-Modell. Neue Entwicklungen umfassen die KI-basierte Erkennung von Hindernissen wie Pfützen oder entgegenkommenden Fahrrädern mittels Ortungssystemen wie GPS für den Outdoor-Einsatz. Eine von Continental entwickelte App zur Kollisionswaung befindet sich derzeit im Testeinsatz. Diese Lösungen sollen die Sicherheit und Mobilität von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen im urbanen Raum substanziell verbessern.

Emissionsfreie Fähren: Ein Projekt zur Energiewende

Die HAW Hamburg hat gemeinsam mit der Mareval AG einen innovativen Projektansatz zur Förderung der Energiewende auf dem Wasser gestartet: die Entwicklung einer emissionsfreien Fähre am CC4E. Diese Fähre nutzt Superkondensatoren und erneuerbare Energien, um die CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren. An Land wird die Fähre schnell aufgeladen und gibt die Energie während der Fahrt langsam an die Batterien ab. Durch die Integration modernster Technologien strebt die HAW Hamburg an, eine zukunftsweisende Lösung für den maritimen Verkehr zu schaffen. Dieses Projekt ist Teil der Bemühungen, nachhaltige Transportlösungen zu entwickeln und die Umweltbelastung in urbanen Wasserstraßen zu verringern.

HamburgerHub: Fahrradparken digitalisiert

Das Projektvorhaben HamburgerHub will mehr Bürger*innen zum Fahrradfahren animieren, indem es das Fahrradparken ins Internet verlegt. Bürgerinnen schlagen neue Abstellmöglichkeiten vor, deren Anfragen gesammelt und zur Planung genutzt werden. Alle Abstellmöglichkeiten lassen sich vorab auswählen und digital bewerten. Smartphone-Schlösser ermöglichen das Reservieren, Öffnen und Schließen der Fahrräder. Bestehende Infrastrukturen wie Fahrradbügel werden integriert, und die Parkzeit kann auch mit Fahrradmeilen bezahlt werden.

Fazit und Ausblick auf 2025

Der Themenkongress Urbane Mobilität 2024 war nicht nur eine Plattform für fachlichen Austausch, sondern auch ein Impulsgeber für zukunftsweisende Lösungen im Bereich der urbanen Mobilität. Die vielfältigen Diskussionen und Präsentationen zeigten, dass nachhaltige und inklusive Mobilität nicht nur ein Ziel, sondern auch eine realisierbare Zukunftsvision ist.
Die positiven Rückmeldungen der Gäste über die Vielfalt der präsentierten Themen und das hohe freiwillige Engagement von Rednern, Ausstellern und Organisatoren bestätigen den Bedarf und das Interesse an zukunftsweisenden Mobilitätslösungen. Wir danken allen Teilnehmern und freuen uns schon jetzt auf den Mobilitätskongress 2025!

Text: Aleksej Tintulov, Gökhan Takir, Hany Taheri aus dem Master-Kurs „Projektmanagement und Kommunikation“ im Studiengang Maschinenbau und Produktion bei Prof. Dr. Henner Gärtner.

Die DB InfraGO AG hat den Mobilitätskongress finanziell unterstützt und somit maßgeblich zu dessen Erfolg beigetragen. Wir danken herzlich für ihr Engagement und die Förderung innovativer Mobilitätskonzepte.

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