Vielfältige Themen und innovative Lösungen
Der Mobilitätskongress bot mit 22 Vorträgen und 20 Exponenten bzw. Postern einen umfassenden Überblick über die neuesten Entwicklungen im Bereich Mobilität. Die Referenten behandelten zahlreiche Themen, beispielsweise nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen im Schienennetz, die Schnellladung von Fährschiffen und den Einsatz von Wasserstoff in der Mobilität, insbesondere für Flugzeuge. Weitere Schwerpunkte waren die Zukunft des Radverkehrs und des Fahrradparkens, Mobilität für vulnerable Gruppen und die Rolle des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Die Veranstaltung zeigte, wie breit gefächert und zukunftsorientiert die Ansätze sind, um unsere Mobilität zu verbessern.
Autonome Mobile Roboter: Einblicke und Diskussionen
"Nach dem KI-Hype kommt der Autonomie-Hype." Diese prägnante Aussage traf Prof. Dr. Tobias Held vom Department Maschinenbau und Produktion der HAW Hamburg in seinem Vortrag über Autonome Mobile Roboter (AMR). Ein zentrales Thema war die Frage, ab wann ein System als autonom betrachtet werden kann. Prof. Dr. Held betonte, dass autonome Funktionen weder grundsätzlich gut noch schlecht sind, sondern zur jeweiligen Anwendung passen müssen.
Der Vortrag bot einen umfassenden Überblick über AMR, von deren Funktionen und Aufbau bis hin zur Planung. Dabei erklärte Held Themen wie Energiesysteme, Personenschutzmaßnahmen, Sicherheitsaspekte und verschiedene Navigationssysteme. Besonders hob er den Trend zur Verwendung natürlicher Landmarken als Navigationshilfe hervor. Durch die Diskussion und die Beantwortung von Fragen durch Fachleute erhielten die Teilnehmenden ein tieferes Verständnis für das Thema.
Investitionen in die Bahninfrastruktur
"Deutschland braucht eine starke Schiene für das Klima, für die Menschen, für die Wirtschaft und für Europa", erklärte Frank Arne Limprecht, Leiter Infrastrukturprojekte Nord der DB InfraGO AG. Er betonte, dass sie massiv in die Bahninfrastruktur investieren, um die CO₂-Emissionen um 50 Millionen Tonnen jährlich zu senken, den Schienengüterverkehr um 25 Prozent zu steigern und die Passagierzahlen auf 260 Millionen pro Jahr zu erhöhen. Die neu vorgestellte DB InfraGO AG spielt hierbei eine zentrale Rolle und leitet ein umfassendes Förderprogramm zur Erneuerung und Modernisierung der gesamten Infrastruktur ein. Ein Schwerpunkt liegt auf der Generalsanierung, insbesondere im Knoten Hamburg, um Bahnhöfe, Gleisanlagen und Hochleistungsstrecken zukunftssicher, nachhaltig und zugänglich zu gestalten.
Assistenzsysteme für Blinde und Sehbehinderte
Im Projekt Shared Guide Dog 4.0 der HAW Hamburg entwickeln Wissenschaftler*innen und Studierende ein autonom navigierendes Assistenzsystem für Blinde und Sehbehinderte in Form eines Rollators - ähnlich dem Bike-Sharing-Modell. Neue Entwicklungen umfassen die KI-basierte Erkennung von Hindernissen wie Pfützen oder entgegenkommenden Fahrrädern mittels Ortungssystemen wie GPS für den Outdoor-Einsatz. Eine von Continental entwickelte App zur Kollisionswaung befindet sich derzeit im Testeinsatz. Diese Lösungen sollen die Sicherheit und Mobilität von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen im urbanen Raum substanziell verbessern.