Der Rundgang der Fakultät Design, Medien, Information 2015 zeigt überragende Arbeiten von Studierenden

Einen umfangreichen Einblick in Gegenwart und Zukunft medialer Kreativität bot die Jahres-Ausstellung der Fakultät Design, Medien, Information (DMI) vom 15. bis 18. Juli am Kunst- und Mediencampus Finkenau/Hamburg. In diesem Jahr präsentierten 1.700 der künftigen Illustratoren und Kommunikationsdesigner, Medientechniker und Medien-Informatiker, Bibliotheks- und Informationsmanager sowie auch Informationswissenschaftler der drei Departments erstmals gemeinsam eine Leistungsschau.

Mehr als 50 Projekte, Installationen, Bachelor- und Masterarbeiten, Semesterarbeiten und interdisziplinäre Experimente wurden in Seminarräumen, Laboren, in Fluren, Werkstätten und im Innenhof kunstvoll in Szene gesetzt. „Die Jahresausstellung bietet der Fachwelt, Stakeholdern, Freelancern und Studienbewerbern die Möglichkeit, sich über die breite Leistungspalette der Fakultät zu informieren – für die Studierenden und Absolventen auf der anderen Seite ist die Messe eine Plattform, Kontakte zur Wirtschaft und für neue Projekte zu knüpfen“, so die Dekanin Prof. Dorothea Wenzel. Markenzeichen der Hochschule ist einerseits die künstlerische Ausbildung in den traditionellen analogen Techniken sowie andererseits in den zeitbezogenen digitalen Medien. Dabei wurden Werkstätten, Seminarräume, Flure und Treppenhäuser am Mediencampus Finkenau für drei Tage zu Galerien und Showrooms umgebaut, um kunstvolle Malereien, Zeichnungen, Druckgrafiken, Comics, Bleisatz-Typografie-Arbeiten, Buchdruck, Portrait-und Mode-Aufnahmen, skulpturale Tonarbeiten, Stop-Motion-Trickfilm –Installationen und Sound-Vision Installationen den zahlreichen, interessierten Besuchern zu präsentieren.

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Digitalisierung der Wissensbestände schreitet voran: Viele interdisziplinäre Projekte und Arbeiten gaben Einblick, wie die Digitalisierung der Wissensbestände, der Kommunikation und der künstlerischen Gestaltung die Hochschulausbildung durchdringt und vor neue Herausforderungen stellt. So entwickelten die wissenschaftlichen Mitarbeiter Friederike Kerkmann und Sebastian Sünkler mit Studierenden des Departments Information eine institutseigene Suchmaschine – „How To“ genannt. Vertretungsprofessorin Dr. Ing. Maika Büschenfeldt stellte mit Studierenden Rich-Internet-Webapplikationen für Smartphones und Tablets vor, die im Browser ausgeführt werden und wie auf einem normalen PC in Echtzeit reagieren. Vorgeführt wurden weiterhin E-Books und ein digitales Dokumentations-Zentrum, das „Ans Tageslicht“ (<link http: www.anstageslicht.de _blank external-link-new-window external link in new>www.anstageslicht.de) bringt, wie Menschen und Medien die Welt verändern und die Digitalisierung Informationsfreiheit und Transparenz verändern.

Digitale Erzählformen und interaktive Websites: Ein Highlight moderner politischer Kommunikation präsentierte Prof. Dr. Steffen Burkhardt (Department Information) mit der audiovisuellen digitalen Erzählplattform „The Memory Archives“, die an die Ermordung und Vertreibung jüdischer Bürgerinnen und Bürger Hamburgs in der NS-Zeit erinnert und deren Berichte über das Leben in der Stadt, die Vertreibung und den Neuanfang festhält. Die Plattform "thememoryarchives.org" - erarbeitet von zehn HAW- und zehn amerikanischen Studierenden, wurde von der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) gefördert und als bestes Projekt der HAW Hamburg mit dem Karl-H.-Ditze-Preis 2015 ausgezeichnet. Mit interaktiven Websites, die sich in Text-Umbruch, Bildgröße und Layout allen Ausgabemedien (vom Smartphone bis zum Laptop) automatisch anpassen,  reagieren auch die Web-Designer aus den Seminaren von Prof. Peter Kabel und Prof. Andreas Baumgart auf den wachsenden Trend der mobilen Datennutzung.

Mixed-Media: Mit „Mixed-Media“–Techniken experimentieren munter die angehenden Illustratoren aus dem Department Design. Barbara Dziadosz, studentische Hilfskraft in der Siebdruck-Werkstatt der Fakultät DMI hat ihre eigene Methode, wenn sie private Aufträge von Frauenzeitschriften und aus der Verpackungsindustrie erhält. Sie scannt ihre Zeichnung ein, bearbeitet sie mit Illustrator und Photoshop. Aus dem Drucker kommt dann ein künstlicher Siebdruck, der von einem traditionellen kaum zu unterscheiden ist. „So kann ich überall arbeiten. Und wer kann sich heute noch eine eigene Werkstatt leisten?“. Neben Mixed-Media kommt der interdisziplinären Kooperation wachsende Bedeutung zu – besonders in den Games-Projekten. Designer und Media-Systems-Studierende (anwendungsbezogene Informatiker) entwickelten gemeinsam interaktive Spiele-Apps für Tablet-PCs und Smartphones, die die Daten der in den Geräten eingebauten Mobilen Sensoren verarbeiten. Viel Spaß gab es beim Leukozyten-Parcours (eine Teamarbeit der Studierenden Sevilay Özbabaeker und Kenneth Bielinski vom Department Design und Olga Koschel und Sebastian Klotz vom Department Medientechnik) und beim Smartphone-Duell „Peng“ nach den Regeln von Ching-Chang-Chong - eine Teamarbeit von Paul Woerner und Timo Knorr vom Department Design und Simon Pontius und Yannick Schuchmann vom Department Medientechnik.

Hochspannende Gamesprojekte: Die große Attraktion der Jahresschau war die Präsentation der Abschlussarbeiten des Masterstudiengangs "Games" im Forum Finkenau vor mehr als 200 Zuschauern. Sechs Teams aus Informatikern und Designern unter der Leitung von Prof. Ralf Hebecker und Prof. Gunther Rehfeld stellten ihre Produktionen vor. Konzepte und Themen könnten unterschiedlicher nicht sein: Poetisch-schön die Landschaften des Adventure- Spiels "Lost Ember" der Studierenden Tobias Graff, Maximilian Jasionowski, Pascal Müller und Matthias Oberprieler, das die Geschichte vom Untergang einer großen und reichen Kultur erzählt. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem ersten Weltkrieg beinhaltet das Survival-Spiel „Ad Infinitum“ von Nicklas Luckwald, Benjamin Assig, Lukas Deuschel, David-Kay Solèr. Stephen Fuhrmann, Florian Haase, Martin Kleingräber und Valentin Sekinger entwickelten ein Zauberfechtspiel mit dem Titel „Essentia“. Das Navigierspiel „Chaos Projectile“ durch verschiedene Level mit Plattformen und Abgründen vor alt-ägyptischer Kulisse in filigranem Art-Nouveau-Stil gestaltete Anna Dorokhova mit den externen Kollegen Maik Helfrich und Luis Baltes. „Endurance“ - ein Team-Spiel in eiener Unterwasserwelt-Kulisse von den Studierenden Laura Bolter, Oliver Eichner, Matthias Ewald, Manuela Uhr begeisterte ebenso wie das Games „After the Collapse“ von Julia Reberg und Philipp Okoampah, ein Aufbaustrategiespiel zur Versorgung der Bevölkerung nach dem Umweltkollaps.

Mit einer Sound and Light Show mit Projektionen auf den Bunker aus dem zweiten Weltkrieg, der auf dem auf dem Kunst- und Mediencampus steht, Kulinarischem und avangardistischer Musik sorgten die angehenden Medientechniker für einen festlichen Ausklang des Tages. Prof. Dorothea Wenzel, Dekanin der Fakultät DMI, zeigte sich sichtlich begeistert: „Mit dem in diesem Jahr erweiterten Mediencampus sind wir personell und technisch nun sehr gut aufgestellt. Künftig wird es darum gehen, neben der Ausbildung in den einzelnen Disziplinen weitere Experimentierfelder und interdisziplinäre Projekte zu entwickeln, die dem gesellschaftlichen Wandel zum Beispiel zur Digitalisierung Rechnung tragen und neue Impulse setzen.“ (Text und Fotos von Annette Luckey, Journalistin)

Abschlussarbeiten und Projekte aus allen drei Departments Design, Medien und Information sind auf der Website der HAW Hamburg im Internet dokumentiert:
<link http: www.gamesmaster-hamburg.de projekte _blank external-link-new-window external link in new>www.gamesmaster-hamburg.de/projekte/
<link https: showcase.design.haw-hamburg.de _blank external-link-new-window external link in new>showcase.design.haw-hamburg.de

Impressionen der Sound and Light Show auf dem Kunst- und Mediencampus Finkenau: <link https: vine.co v erhzqwf7wpb>vine.co/v/erHzqWF7WPB

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