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Nachhaltig gründen

Die Gesellschaft von morgen mitgestalten

„Nachhaltige Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft entwickeln“ – das hat sich die HAW Hamburg auf die Fahnen geschrieben. Und viele Studierende der Hochschule bewegt das Thema. Nils Kumar, der an der Fakultät Wirtschaft und Soziales Soziale Arbeit studiert, hat eine Website für nachhaltigen Konsum ins Leben gerufen und sich das Team des GründungsServices als Unterstützung dazugeholt.

Drei kleine Pflanzen und Papppflanzbechern auf einem Tablett, das von zwei Händen getragen wird

„Nachhaltige Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft entwickeln“ – das hat sich die HAW Hamburg auf die Fahnen geschrieben. Und viele Studierende der Hochschule bewegt das Thema.

Nils Kumar, Sie studieren seit dem Wintersemester 2021/22 Soziale Arbeit und haben parallel sundarat, eine Website für nachhaltigen und sozialen Konsum entwickelt. Wie kam es dazu?

Die Idee ist schon etwas älter und gegründet habe ich sundarat bereits vor meinem Studium hier an der HAW Hamburg. Ich habe 2015 in einem Café gearbeitet, in dem junge Menschen mit psychischen Erkrankungen angestellt sind. Die Gäste sind von dem Konzept begeistert und mögen die entschleunigte Atmosphäre in dem Café, meinten aber auch, dass es kaum bekannt sei und sicher mehr Menschen das Projekt mit einem Besuch unterstützen möchten. Das war der Start von sundarat. Ich möchte nachhaltigen Unternehmen eine Plattform bieten. Allerdings war die Website nicht die erste Idee. Eigentlich wollte ich ein Buch machen. Es brauchte viel Learning-by-doing und die Unterstützung von Freunden bis zum Launch der Website. Alle hundert Unternehmen, die zum Start am 15. Oktober 2021 dabei waren, habe ich selbst recherchiert oder angefragt.

Warum ist Ihnen das Thema wichtig?
Für mich sind soziales und nachhaltiges Verhalten einfach eine Grundeinstellung. Daher habe ich sundarat zunächst als Hobby gestartet, weil ich Lust darauf hatte. Es war mir außerdem persönlich wichtig und ich möchte einen Beitrag zum besseren Miteinander leisten. Und schließlich hat der Bereich Wirtschaft den größten Hebel für Veränderung. Das betrifft nicht nur das Thema Klimawandel, sondern auch beispielsweise faire Bezahlung. Da inzwischen große Unternehmen erkannt haben, dass Nachhaltigkeit für immer mehr Kund*innen ein Entscheidungskriterium ist, haben sie ein gutes, grünes Marketing – allerdings oft ohne Inhalt. Greenwashing ist nicht immer leicht zu erkennen. Bei meinen Recherchen habe ich mir daher viel Zeit genommen, genau zu prüfen, ob die ausgewählten Unternehmen wirklich nachhaltig sind und etwas bewegen wollen oder nur darüber reden.

Für mich sind soziales und nachhaltiges Verhalten einfach eine Grundeinstellung. Daher habe ich sundarat zunächst als Hobby gestartet. Es war mir außerdem persönlich wichtig und ich möchte einen Beitrag zum besseren Miteinander leisten.

Nils Kumar, Student an der HAW Hamburg und Gründer von sundarat

Wie haben Sie Ihre Website bekannt gemacht?
Durch meine Arbeit bei Stadtkultur bin ich relativ gut vernetzt, dort habe ich einen Vortrag gehalten. Zusätzlich ist ein Beitrag beim TV-Regionalprogramm Hamburg Journal entstanden. Anschließend hatte ich 13.000 Besucher*innen auf meiner Website. Außerdem habe ich einen Account bei Instagram. Das ist schon ein sehr guter Kanal, um im Gespräch zu bleiben. Allerdings ist das nicht mein Lieblingsbereich. Von daher suche ich auch gerade Unterstützer*innen, die mit mir ehrenamtlich für sundarat arbeiten und die Social Media-Kanäle betreuen. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden.

Welche Unterstützung haben Sie vom GründungsService der HAW Hamburg für Ihr Start-up erhalten?
Anfang 2022 ist der Kontakt zum GründungsService entstanden. Sie unterstützen Studierende der HAW Hamburg bei Gründungsfragen kostenlos. Ich habe eine Erstbetreuung in Anspruch genommen, um mehr zu den rechtlichen Schritten und zu weiteren Aspekten wie der Akquise von Fördergeldern zu erfahren, die bei einer Gründung zu bedenken sind. Der regelmäßige Newsletter versorgt mich zudem mit Infos zu Fortbildungen, beispielsweise Online-Kursen, und Netzwerktreffen. Der GründungsService ist in Hamburg und der Metropolregion stark vernetzt, was sehr hilfreich ist. Für angehende Start-ups gibt es sogar einen Co-Working-Space.

Macht etwas aus eurer inneren Motivation heraus. Ich habe mit der Arbeit für sundarat viele verschiedene Menschen kennengelernt und ein großes Netzwerk aufgebaut. Außerdem könnt ihr mit einem eigenen Start-up außerhalb des Hochschulkontexts viel lernen.

Nils Kumar

Was geben Sie Gründer*innen mit auf den Weg?
Traut euch! Selbst wenn es kein Unternehmen wird, von dem ihr leben könnt, ist es eine gute Erfahrung, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Macht etwas aus eurer inneren Motivation heraus. Ich habe mit der Arbeit für sundarat viele verschiedene Menschen kennengelernt und ein großes Netzwerk aufgebaut. Außerdem könnt ihr mit einem eigenen Start-up außerhalb des Hochschulkontexts viel lernen.

Neben dem GründungsService der HAW Hamburg kann ich zudem zum Start noch den Verein Enactus empfehlen. Studierende und Partner*innen unterstützen sich gegenseitig bei sozialen Projekten, die während des Studiums gegründet werden. Sundarat wurde gerade als Projekt aufgenommen und ich kann somit auf das deutschland- und weltweite Netzwerk zugreifen.

Wie geht es mit Ihrem Projekt weiter?
Mein Ziel ist es, kurzfristig mehr Unterstützer*innen ins Team zu holen. Die Website soll weiter wachsen und ich möchte mehr Workshops an Schulen anbieten. Zudem steht die erste Beratung für ein Unternehmen an. Zugleich muss ich aber schauen, wie ich die Balance zwischen Studium und Start-up schaffe.

Wer Nils Kumar und sein Projekt sundarat kennenlernen möchte, kann sich direkt per E-Mail bei ihm melden, ihn über die Website anschreiben oder ihn bei der altonale, dem Stadtteilfest in Hamburg-Altona, am 2. und 3. Juli persönlich treffen.

Text: Anke Blacha

GründungsService der HAW Hamburg
Studierende, die gründen wollen oder auf dem Weg zum eigenen Start-up sind, können sich an den GründungsService der HAW Hamburg wenden. Das Team bietet eine Begleitung von der Gründungsidee bis zur Unternehmensgründung an. Interessierte Studierende können dafür eine Gründungsberatung, einen Workshop oder Online-Kurse buchen oder einfach in den Co-Working-Space des GründungsService kommen. Mehr Infos gibt es auf der Website der HAW Hamburg.

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