Nach dem Abitur haben sich Heshini und Oshini gemeinsam auf den Weg gemacht und haben sich für ein Bachelorstudium an der HAW Hamburg beworben. Oshini bekam im März 2024 einen Platz im Studiengang Information Engineering. Heshini hatte leider nicht so viel Glück, da die Plätze begrenzt sind. Aber sie versuchte es im nächsten Semester erneut, und dieses Mal war sie erfolgreich. „Wir haben uns schon immer für Mathematik begeistert, eine Liebe, die sich während unserer Schulzeit beim Lernen und Lösen von Problemen entwickelt hat. Und das hat uns natürlich dazu gebracht, ein Ingenieurstudium zu wählen. Information Engineering fanden wir sehr spannend, da es theoretisches Wissen mit praktischer Anwendung verbindet. Wir glauben, dass uns dies darauf vorbereitet, selbstbewusst in die Berufswelt einzusteigen. Wir haben uns für ein Studium in Deutschland entschieden, weil das Land einen weltweit anerkannten Ruf für hervorragende Ingenieurwissenschaften hat. Unsere Entscheidung, an der HAW Hamburg zu studieren, wurde durch den ausgezeichneten Ruf der Hochschule in Bezug auf die Förderung von Diversität und die besondere Betreuung von internationalen Studierenden weiter gefestigt.“
Für beide Schwestern war das getrennte Semester nicht einfach, und Oshini musste ihr erstes Semester in einem fremden Land allein organisieren. „Um ehrlich zu sein, war das Leben ohne meine Schwester anfangs wirklich schwer. Der Gedanke, zum ersten Mal von ihr getrennt zu sein, hat mich manchmal überwältigt, aber ich habe bald gemerkt, dass unsere Trennung auch Chancen mit sich brachte. Wären wir in derselben Stadt geblieben, wären unsere Erfahrungen und unser Wissen vielleicht begrenzter gewesen. An verschiedenen Orten zu sein, brachte uns jedoch in Kontakt mit verschiedenen Umgebungen, Menschen und Perspektiven. Jeden Tag haben wir unsere Erfahrungen miteinander ausgetauscht und haben das verdoppelt, was wir gelernt und erlebt haben. Ich wurde zu einer viel selbstständigeren Person. Ich musste meine eigene Wäsche waschen, Lebensmittel einkaufen und sogar für mich selbst kochen - Dinge, die ich vorher nie allein getan hatte. Aber trotz allem habe ich meine „Komplizin“ sehr vermisst. Ich vermisste unsere Streitereien, unser Lachen und dass sie einfach an meiner Seite war, so wie sie es seit dem Tag unserer Geburt gewesen war.“