Kooperationspartner der HAW Hamburg

Dressed – die Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe

7 Frauen – 200 Jahre Mode, das zeigt die laufende Ausstellung "dressed" noch bis zum 28. August 2022 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. In der Vorbereitung bestimmte Henriette Ehni,wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Labors Textilchemie der HAW Hamburg, die Zusammensetzung einer Reihe von Kleidern, Röcken und Kostümen.

Die Ausstellung „Dressed. 7 Frauen – 200 Jahre Mode“ stellt sieben modebewusste Frauen und ihre Garderoben vor, beginnend im 19. Jahrhundert bis heute. Im Mittelpunkt stehen die Trägerinnen, die zugleich Performerinnen und Konsumentinnen von Mode sind, ihre Persönlichkeiten und ihre Biografien. 

Zur Vorbereitung hatte die Kuratorin Angelika Riley Kontakt mit dem Labor für Textilchemie am Department Design der HAW Hamburg aufgenommen, um textilen Faserstoffe verschiedener Kleidungsstücke analysieren zu lassen. Sie waren Bestandteil der Garderobe von Erika Holst (1917-1946), die mit einem Hamburger Bauunternehmer verheiratet war. Nach ihrem Tod, verpackte der Witwer ihre Kleidung in eine große Holzkiste. 2008 gelang die Kleidung als Spende in den Besitz des Museums. 60 Jahre war die Kleidung in dieser Holzkiste verwahrt worden – eine Art Zeitkapsel. 

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Henriette Ehni begab sich im Labor für Textilchemie auf eine textile Detektivgeschichte und konnte durch chemische und mikroskopische Analyse von textilen Proben, die Zusammensetzung einer Reihe von Kleidern, Röcken und Kostümen bestimmen. Die materiellen Sparmaßnahmen vor und während des zweiten Weltkrieges wurden offenbar: Neben hochwertiger Kleidung aus Seide enthält die Garderobe von Erika Holst beispielsweise ein grünes Abendkleid aus Celluloseacetat, einer sogenannten Regeneratfaser. Diese aus Zellstoff gewonnene technische Faser hat seidenähnliche Eigenschaften und diente hier als Ersatz für einen Rohstoff, der u.a. für die Produktion von Fallschirmen verwendet wurde. Weiterhin konnten Henriettes Analysen von anderen Kleidungsstücken der Garderobe z.B. den verbreiteten Einsatz einer anderen Regeneratfaser (Viskose) in Mischungen mit Wolle aufzeigen.  

Für die Untersuchungen der Textilproben für das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg wurden die gleichen Analysenmethoden angewandt, die in dem von
Prof. Dr. Markus Oberthür geleiteten Labor auch im Rahmen des Studiengangs Bekleidung – Technik und Management zur Anwendung kommen – sei es in Laborkursen zu Textilen Prüfungen oder in Studien- und Forschungsarbeiten.    

Informationen zum Studiengang Bekleidung – Technik und Management

Dressed  7 Frauen – 200 Jahre Mode 

Kontakt

Prof. Dr. Markus Oberthür
Lehrgebiet/Labor Textilchemie

 

 

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