Gleichstellung

Equal Pay Day 2022, Jahresmotto: Equal Pay 4.0– Gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt

Mo, 07.03.2022
online und Aktionen in vielen Städten auch in Präsenz

Die Illustration zeigt diverse Personen, die als weiblich gelesen werden können un die mit gestreckter Faust für gleiche Bezahlung demonstrieren. Sie halten Banner und Megafone.© Verónica Grech via unsplash

Aufruf zum "Equal Pay Day" Aktionstag

Der Equal Pay Day ist ein Bundesweiter Aktionstag zur Sichtbarmachung des geschlechtsspezifischen Lohnunterschieds (Gender Pay Gap) und markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen in einem Kalenderjahr umsonst arbeiten.

Für Veranstaltungen schauen Sie auf dieser Aktionslandkarte  vorbei oder beteiligen Sie sich bei der Social Media Kampagne zum Equal Pay Day 4.0

Laut Statistischem Bundesamt beträgt der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied (Gender Pay Gap) in Deutschland aktuell 18 Prozent. Umgerechnet ergeben sich daraus 66 Tage. Geht man vom gleichen Stundenlohn aus, erhalten Männer ab dem 1. Januar Geld, die Arbeit von Frauen wird dagegen im Schnitt erst ab dem 07. März bezahlt. Die wichtigsten Ursachen dafür sind:

  • Frauen arbeiten in schlechter bezahlten Berufen und Branchen und auf niedrigeren Stufen der Karriereleiter als Männer.
  • Frauen unterbrechen oder verkürzen wegen Kinderbetreuung und Pflege ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger als Männer. (Der Gender Pay Gap ist daher eng verknüpft mit dem Gender Care Gap, der sich auf die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit bezieht.)
  • Arbeitsanforderungen in so genannten typischen Frauenberufen, z. B. Erziehung und Pflege von Menschen, werden schlechter bewertet als Anforderungen in so genannten typischen Männerberufen, die z. B. mit Technik oder viel Geld zu tun haben. Das schlägt sich in der Eingruppierung nieder.

Doch selbst wenn diese Faktoren herausgerechnet werden und die Einkommen gleichqualifizierter Frauen und Männer betrachtet werden, die in der gleichen Branche und gleichen Position gleich viel arbeiten, dann ergibt sich in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von sechs Prozent. Dabei gibt es auch noch deutliche Unterschiede zwischen Frauen: trans Frauen verdienen im Schnitt noch mal 6 % weniger, und Frauen mit einem nicht-deutschen Elternteil 14,8 % weniger als Kolleg*innen mit nur deutschen Elternteilen.  Weitere Fakten gibt’s auch beim Hamburger Aktionsbündnis (at)EqualPayHamburg (Instagram).

Schwerpunkt Digitale Arbeitswelt

Dieses Jahr steht der Equal Pay Day unter dem Motto „Equal Pay 4.0– Gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt“. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung weiter beschleunigt und wirkt sich auf alle Arbeitsbereiche aus. Auch die Digitalisierung ist durch Geschlechterverhältnisse geprägt und hat wiederum Einfluss auf diese. So beträgt zum Beispiel der Frauenanteil in der IT-Branche nur 16 % - das beeinflusst die Arbeitsbedingungen aber auch die Technikgestaltung. Bei der Ausstattung zum mobilen Arbeiten werden in allen Branchen Frauen benachteiligt. Rollenstereotype wirken massiv in Sozialen Medien fort und manifestieren sich auf digitalen Auftragsplattformen in klaren Bewertungs- und Bezahlungsunterschieden. Mit einer interaktiven Social Media Kampagne will die Initiative des Equal Pay Day diesen Ungleichheiten konkrete Forderungen entgegensetzen.

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