Die Arbeit von naturwissenschaftlichen Laboren ist von ökologischer Relevanz und geht mit zahlreichen Umweltauswirkungen einher. Allein ein Laborgebäude verbraucht im Schnitt 3–6-mal so viel Energie und Wasser wie ein Bürogebäude. Viele Großgeräte werden 24/7 genutzt und tragen damit zum hohen Ressourcenverbrauch und dem nicht geringen CO2-Fußabdruck von Laboratorien bei. Allein ein -80°C Tiefkühlschrank verbraucht so viel Energie wie ein Einfamilienhaus, ältere Modelle sogar mehr, gleiches gilt für den Betrieb von Abzügen und um einen Liter Laborwasser herzustellen werden im Schnitt 3 – 5 Liter Trinkwasser benötigt. Auch der Verbrauch von Plastikmaterialien ist enorm. Laut einer Schätzung aus dem Jahr 2014 fallen pro Jahr 5,5 Millionen Tonnen Plastikabfall in den Laboratorien der Life Sciences an, was 2% des globalen Plastikmülls entspricht.
Die oben beschriebene Situation und die Tatsache, dass über 80% der Hochschulen in Deutschland naturwissenschaftliche Labore betreiben, die erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, legen nahe, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die derzeitigen Trends zu ändern.
Um der o.g. Problematik entgegenzuwirken, wurde das Projekt „Verringerung der Umweltauswirkungen und Verbesserung der Nachhaltigkeit in Laboren deutscher Hochschulen“ (NACH-LABS) ins Leben gerufen. Das Projekt wird seitens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die Projektpartner sind das Forschungs- und Transferzentrum „Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement“ der HAW Hamburg, die TU Darmstadt und das Institut für Energie- und Umwelttechnik e. V. (IUTA), eine gemeinnützige Forschungseinrichtung in Duisburg und ein An-Institut der Universität Duisburg-Essen. Das Projekt wird seitens der NIUB-Nachhaltigkeitsberatung begleitet.
Das Hauptziel im Projekt „NACH-LABS“ ist die Untersuchung der Umweltauswirkungen naturwissenschaftlicher Labore, die Erarbeitung von Möglichkeiten Ressourcenverbräuche und damit Umweltauswirkungen zu minimieren und die Laborarbeit insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Dazu werden zunächst die wichtigsten Vorgänge analysiert, die zu hohen Energie, Wasser-, Chemikalien- und Materialeinsätzen (v.a. Einmalplastik) führen. Anschließend werden Möglichkeiten zur Optimierung erarbeitet und bewertet. Durch diese Maßnahmen sollen Ressourcenverbräuche minimiert und der individuelle CO2-Fußabdruck der Labore nachweislich reduziert werden. Die erarbeiteten Vorgehensweisen und Maßnahmen sollen anderen Hochschulen zur Verfügung gestellt werden. Schließlich sollen durch die Schaffung finanzieller und ideeller Anreize nachhaltige Arbeitsweisen gefördert und langfristig implementiert werden.
Ziele
Im Rahmen des Fachsymposiums werden verschiedene Ansätze präsentiert, um die Arbeit in Laboren nachhaltiger zu gestalten.
Herausforderungen und Chancen der Umstellung auf nachhaltigere Arbeitsweisen werden diskutiert.
Die Projektpartner stellen Ziele und Maßnahmen, die im Rahmen des Projekts „NACH-LABS“ umgesetzt werden, auf dem Symposium vor.
Profil der Teilnehmer*innen
Das Fachsymposium richtet sich an Hochschulpersonal, dass sich mit Laboren befasst bzw. in Laboren arbeitet. Vertreter*innen von Berufsschulen und Firmen, die Dienstleistungen im Laborbereich anbieten, werden das Fachsymposium um externe Aspekte erweitern und Einblicke in deren aktuelle Anstrengungen liefern, die Laborarbeit insgesamt nachhaltiger zu gestalten.
Anmeldungen
Anmeldungen sind ab sofort möglich. Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte schicken Sie eine Mail an: nachlabs (at) hamburg (dot) de mit folgenden Angaben:
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Eine Bestätigung und eine Anfahrtsskizze werden Ihnen zugeschickt.