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„FFP2-Masken sind ein wertvoller Beitrag“

Am 30. April endete in Hamburg die allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen. Die HAW Hamburg empfiehlt das Tragen von medizinischen Masken aber weiterhin. Wir haben mit Dr. Ursula Peschke, Betriebsärztin der HAW Hamburg, über die Gründe gesprochen.

FFP2-Masken sind bei richtiger Anwendung ein sehr effektiver Schutz gegen eine Coronavirus-Infektion.

Das Interview wurde am 13. April 2022 geführt. Zu diesem Zeitpunkt galt, dass das Tragen von FFP2-Masken an Hamburger Hochschulen bis zum 25. Mai gelten soll. Diese Regelung wurde nun aufgrund des aktuellen Pandemie- und Politikgeschehens geändert. Alle aktuellen Bestimmungen finden Sie auf der Webseite Coronavirus-Update. Demnach empfiehlt die HAW Hamburg dringend weiterhin das Tragen von medizinischen Masken (möglichst FFP2-Masken) über den 30. April hinaus. So können Studium und die Arbeit weiter in einem relativ geschützten Umfeld am Campus stattfinden und vulnerablen Personen wird es ermöglicht, an die Hochschule zu kommen. 

Warum wird an der FFP2-Maskenpflicht weiter festgehalten?
Dr. Ursula Peschke:
In wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich herausgestellt, wie gut die FFP2-Masken gegen eine Infektion mit dem Coronavirus wirken. Zum Beispiel hat eine detaillierte Studie vom Max-Planck-Institut untersucht, wie das maximale Risiko einer Coronainfektion für verschiedene Szenarien mit und ohne Masken ist. Hier zeigt sich, dass das Risiko sich anzustecken drastisch sinkt, wenn beide Personen gutsitzende medizinische oder noch besser FFP2-Masken tragen.  

Schützt man mit dem Tragen einer FFP2-Maske in erster Linie sich selbst oder andere?
Man schützt schon in erster Linie sich selbst. Die Masken haben eine sehr hohe aber keine 100-prozentige Wirksamkeit. Wenn beide Parteien eine FFP2-Maske tragen, verstärkt es aber den Schutz und die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken liegt unter einem Prozent. Es ist also ein deutlicher Gewinn, wenn beide eine Maske tragen. Quarks.de hat aus der Studie vom Max-Planck-Institut, also den verschiedenen Szenarien, eine sehr anschauliche Grafik aufbereitet, die es sich lohnt anzuschauen.

Wenn beide Parteien eine FFP2-Maske tragen, verstärkt es den Schutz und die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken liegt unter einem Prozent.

Dr. Ursula Peschke, Betriebsärztin der HAW Hamburg

Warum müssen es FFP2-Masken sein und warum reichen nicht einfache medizinische Masken?
Abgesehen von etwas anderen Materialeigenschaften – FFP2-Masken filtern die Einatemluft während OP-Masken eine Barriere für die Ausatemluft darstellen – haben FFP2-Masken den klaren Vorteil, dass es weniger Leckage-Flächen gibt. Bei einfachen OP-Masken strömt die Luft, und damit auch die Aerosole, an den Seiten vorbei. Deshalb sind sie nicht ganz so sicher, wie die dicht anliegenden FFP2-Masken.

Was sollte man beim Tragen einer FFP2-Maske denn beachten?
Man sollte die Maske an die Gesichtsform mit Hilfe des Nasenstegs anpassen. Wenn sie an der Nase absteht und nicht gut anliegt, hat sie nicht den gewünschten Effekt. Außerdem sollte man auf eine hygienische Handhabung achten. Das heißt: Die Maske möglichst nur an den Gummibändern berühren, sie nicht zerknittert in die Tasche stecken, sie entsorgen und wechseln, wenn sie feucht ist. Denn durch die Feuchtigkeit der Ausatemluft kann die Maskenwirksamkeit erheblich beeinträchtigt werden. Nach einem Arbeitstag mit acht Stunden sollte eine Maske entsorgt werden. Das ist eine gute Orientierungsgröße.

Was glauben Sie, wie lange wir noch mit Masken in unserem Alltag leben werden?
Das ist natürlich schwer einzuschätzen und hängt davon ab, wie sich die Inzidenzen entwickeln. Im Moment sind sie aber ein sehr wertvoller Beitrag für den Schutz aller und für den Hochschulbetrieb in Präsenz, den wir so sehnsüchtig erwartet haben. Wenn die Inzidenzen im Sommer sinken sollten, muss man die Lage neu überdenken.

Interview: Britta Sowa

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