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International Symposium on Intelligent Distributed

„Früher isolierte Systeme werden immer weiter vernetzt“

Prof. Dr. Köhler-Bußmeier organisiert zusammen Prof. Dr. Wolfgang Renz und Prof. Dr. Jan Sudeikat aus der Fakultät Technik und Informatik das „16th International Symposium on Intelligent Distributed Computing (IDC‘23)“. Es findet vom 13.-15. September am Campus Berliner Tor der HAW Hamburg statt. Wir haben uns mit Köhler-Bußmeier darüber unterhalten, wozu man verteiltes Rechnen braucht und warum das Thema aktuell von derart enormer Bedeutung ist.

Container-Schiff im Hafen

Viele Branchen nutzen verteiltes Rechnen, um Betriebsabläufe robuster zu machen – beispielsweise die Logistik.

Was versteht man unter dem Begriff „distributed computing“, also „verteiltes Rechnen“?

Beim verteilten Rechnen werden Teile der Software auf mehrere Computer verteilt. So wird das System beispielsweise leistungsfähiger. Wir nutzen es alle, denn viele Apps laufen in der Cloud, das heißt „irgendwo“ in einem verteilten Rechenzentrum. Aber auch Stromnetze werden zunehmend verteilter - von Warenströmen und Logistikketten ganz zu schweigen. Und auch im Smart-Home werden früher isolierte Systeme immer weiter vernetzt und integriert.

Warum ist das Thema relevant und notwendig?

Das Thema „Intelligentes verteiltes Rechnen“ ist faktisch in aller Munde: Stromnetze sollen ausfallsicher bleiben, auch wenn plötzlich mit den privaten Photovoltaik-Anlagen viele neue Produzenten mitspielen; weltumspannende Logistiknetze sollen robuster werden, so dass einzelne Ausfälle nicht – wie in der Pandemie geschehen – die Produktion zum Erliegen bringen; öffentliche Verkehrsnetze sollen durch Vernetzung von Bus, Bahn, Leihwagen oder Rad immer kundenfreundlicher werden.  

Forschung ist stets international. Die denkbare Bandbreite von Anwendungsfällen, Ideen und Ansätzen lässt sich unmöglich rein national abdecken.

Prof. Dr. Michael Köhler-Bußmeier, Department Informatik

Warum ist das Symposium international ausgerichtet?

Forschung ist stets international. Die denkbare Bandbreite von Anwendungsfällen, Ideen und Ansätzen lässt sich unmöglich rein national abdecken. Der Kreis derjenigen, die sich am Austausch und kritischen Hinterfragen beteiligen wollen, kann nie zu groß sein. Die IDC-Symposien finden daher jährlich statt und verbinden regelmäßig eine internationale Community von Forscher*innen. Frühere Veranstaltungsorte waren zum Beispiel Paris, Madrid und Delft.

Was erwarten Sie von der Veranstaltung? Auf was freuen Sie sich besonders?

Wir werden im dreitägigen Programm viele interessante Vorträge zu aktueller Forschung hören. Besonders freuen wir uns auf die eingeladenen Vorträge zu so spannenden Themen wie der Blockchain, dem „New distributed cloud- and network architecture for true 3D Holography“ sowie dem „Trust Assessment in Distributed Energy Systems“.

Was macht das Thema gerade für die HAW Hamburg besonders spannend?

Die Themen „Smart Energy“ und „Smart City“ sind für die Stadt Hamburg im Allgemeinen und die HAW Hamburg im Besonderen von zentraler Bedeutung. Mit dem „Competence Center für Erneuerbare Energien und Energie-Effizienz (CC4E)“ hat die HAW Hamburg eine interdisziplinäre wissenschaftliche Einrichtung geschaffen, die für das Thema „verteilte, intelligente Städte“ beispielhaft zeigt, wie sich Wissenschaft in konkrete Praxislösungen übersetzen lässt – und dies sowohl im technologischen und wirtschaftlichen wie auch im gesellschaftlichen Sinne. 

(Interview: Tiziana Hiller)
 

Mehr Informationen:

The 16th International Symposium on Intelligent Distributed Computing, IDC’23
13th – 15th September 2023

Kontakt

Prof. Dr. Michael Köhler-Bußmeier
Department Informatik
michael.koehler-bussmeier (at) haw-hamburg (dot) de

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