Demenz ist eine große Herausforderung für Betroffene, An- und Zugehörige und die Akteure des Gesundheitswesens. Als erfahrene Wissenschaftlerin im Bereich der Versorgung und Pflege von Menschen mit Demenz ist Prof. Dr. Adina Dreier-Wolfgramm von der HAW Hamburg nun in zwei Gremien berufen worden: Sie wirkt künftig in der Expert*innenarbeitsgruppe zur Aktualisierung des Expertenstandards „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ mit, einberufen durch das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Außerdem ist sie fortan Mitglied des neu gegründeten wissenschaftlichen Beirats „Herausforderung Demenz“ des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport von Mecklenburg-Vorpommern.
Das DNQP verantwortet die erste Aktualisierung des 2019 entwickelten Expertenstandards. Dazu wird die aktuelle wissenschaftliche Evidenz gesichtet und analysiert. Ziel ist es, die Aktualität der Aussagen im Expertenstandard zu prüfen und neue, praxisrelevante Erkenntnisse zu ergänzen. Dazu hat das DNQP die Expert*innenarbeitsgruppe von insgesamt zwölf Personen aus Pflegewissenschaft, Pflegepraxis und Betroffenenvertretung einberufen. Das erste Treffen Arbeitsgruppe ist für Mitte April 2025 geplant.
Der neu gegründete wissenschaftliche Beirat „Herausforderung Demenz“ basiert auf dem „Pakt für Pflege“ in Mecklenburg-Vorpommern sowie der Nationalen Demenzstrategie (NDS). Ziel ist es, für Mecklenburg-Vorpommern einen eigenen Landesdemenzplan zu entwickeln – und die Maßnahmen der NDS speziell für das Bundesland zu ergänzen. Der wissenschaftliche Beirat setzt sich aus Wissenschaftler*innen und Fachexpert*innen verschiedener Disziplinen zusammen, darunter Pflegefachpersonen, Ärzt*innen und Patientenvertreter*innen. Gemeinsam werden sie den Entwicklungsprozess des Landesdemenzplans wissenschaftlich begleiten und die Evaluation der Maßnahmen methodisch beraten. Der wissenschaftliche Beirat hat mit der konstituierenden Sitzung am 20.03.2025 seine Arbeit aufgenommen.
„Ich freue mich, Teil beider wichtigen Initiativen zu sein“, so Prof. Dr. Adina Dreier-Wolfgramm. „Mit Blick auf die steigenden Erkrankungszahlen ist es von großer Bedeutung, dass die Akteure des Gesundheitswesens gemeinsam und kontinuierlich an der adäquaten, qualitätsgesicherten Versorgung von Menschen mit Demenz arbeiten. Dabei müssen wir insbesondere den Bedürfnissen von demenziell Betroffenen gerecht werden sowie ihre An- und Zugehörigen unterstützen und entlasten.“
Prof. Dreier-Wolfgramm bringt in beide Gremien mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Pflegewissenschaft und demenzbezogenen Versorgungsforschung ein. In den vergangenen Jahren hat sie sich insbesondere für die Entwicklung von innovativen Versorgungskonzepten für Menschen mit Demenz sowie die adäquate Qualifikation von Pflegefachpersonen eingesetzt.