| Pressemitteilung

Gemeinsam gegen häusliche Gewalt: Nachbarschaften befähigen, Maßnahmen zu ergreifen

Gewalt gegen Frauen ist in ganz Europa weit verbreitet, in der Regel kommen die Täter aus der Familie. Die Initiative „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt – sozialraumorientierte Prävention und Intervention bei häuslicher Gewalt" hat deshalb eine digitale englischsprachige Toolbox entwickelt. Dieser Methodenkoffer kann nun international von Städten und Kommunen für „StoP“-Arbeit genutzt werden.

 

Die StoP-Toolbox bietet Wissen aus 30 Jahren Feldarbeit, Forschung und Ausbildung, in Form von Texten, Audios, Videos und Leitfäden – eine Online-Ressource für Interessierte und Verantwortungsträger in Städten, Kommunen und Quartieren. Das Herzstück der Toolbox ist der achtstufige StoP-Aktionszyklus: Entlang von Praxisbeispielen beschreibt er, wie Communities StoP umsetzen können. Entwickelt wurde die Toolbox in dem EU-geförderten Projekt "Community Matters! Community based model to stop domestic violence (03/2023–02/2025)“, federführend durch das Department Soziale Arbeit und das Zentrum für Designforschung der HAW Hamburg zusammen mit sechs europäischen Partnerorganisationen.  

Initiatorin des StoP-Projekts Prof. Dr. Sabine Stövesand: „Der StoP-Ansatz zeigt, wie häusliche Gewalt verhindert werden kann, indem Einzelpersonen befähigt werden, Vorfälle von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt in ihrer Nachbarschaft zu erkennen und darauf zu reagieren. Ich freue mich, dass dieser praktische Weg, Zivilcourage zu zeigen und ein Umfeld zu fördern, in dem Überlebende sich unterstützt fühlen, u.a. mittels der Toolbox jetzt auch in weiteren Ländern eingeschlagen werden kann.“

Die alarmierenden Ergebnisse einer aktuellen EU-Studie zu geschlechtsspezifischer Gewalt zeigen: Jede dritte Frau in der EU hat im Laufe ihres Lebens körperliche Gewalt, Drohungen und/oder sexuelle Gewalt erlebt; bei fast jeder fünften Frau ist der Täter ein Intimpartner. Dennoch bleibt das volle Ausmaß der Gewalt gegen Frauen verborgen, da viele Opfer schweigen, weil sie nicht in der Lage oder nicht willens sind, Hilfe zu suchen.

Zum StoP-Modell

Vor diesem Hintergrund hat Sabine Stövesand, Professorin für Soziale Arbeit, das StoP-Modell 2006 an der HAW Hamburg entwickelt und später auf Österreich ausgeweitet. Es wird in rund 60 lokalen Standorten von Berlin bis Salzburg eingesetzt. In den vergangenen zwei Jahren hat sich das StoP-Team darauf konzentriert, das Modell auf Frankreich, Belgien, die Tschechische Republik und Rumänien auszuweiten – mithilfe der digitalen StoP-Toolbox und einem Trainingsprogramm für den internationalen Einsatz.

Weiterführende Informationen
 
stop-toolbox.eu
 

Kontakt

Matthias Echterhagen
Leitung Presse und Kommunikation
T +49 40 428 75 9280
matthias.echterhagen (at) haw-hamburg (dot) de
 

Aus dem Projekt:
Prof. Dr. Sabine Stövesand
Professorin für Soziale Arbeit
Department Soziale Arbeit
T +49 40 428 75-7101
sabine.stoevesand (at) haw-hamburg (dot) de

Prof. Dr. Anke Haarmann
Professorin für Designtheorie / Designforschung, Leitung Zentrum für Designforschung
Department Design
M +491758988399
anke.haarmann (at) haw-hamburg (dot) de

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