Prof. Engel, Sie haben das Projekt HaMoNee im Jahr 2020 initiiert. Wie kam es dazu?
Während meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg habe ich mit einem vietnamesischen Staatsstipendiaten zusammengearbeitet. Er hatte meine Kollegen und mich wiederholt nach Vietnam eingeladen und war sehr interessiert daran, interkulturelle Projekte zwischen Deutschland und Vietnam zu initiieren. Ich wiederum hatte während meiner Zeit in einem global agierenden Großkonzern festgestellt, dass es zahlreichen Ingenieurinnen und Ingenieuren an interkultureller Kompetenz und auch hier und da an Selbstvertrauen, in einer Fremdsprache zu kommunizieren, mangelt.
Nach einer Kennenlernreise im Jahr 2019, bei der ich die jetzigen Partnerhochschulen in Vietnam besuchen konnte, haben wir im Jahr 2020 beschlossen, einen Förderantrag für das Programm HAW. International – Modul B bei DAAD (Deutscher Akademischer Auslandsdienst) zu stellen: Projektlaufzeit vier Jahre mit Start zum 01.01.2021, Fördersumme eine Million Euro. Den Zuschlag haben wir bekommen. Damit war HaMoNee geboren.
2021 war noch eines der Corona-Jahre. War es nicht schwierig, ein interkulturelles Projekt aufzuziehen, während die Welt stillstand?
Ja, das war es. Wir haben die ersten anderthalb Jahre rein online gearbeitet: Vorlesungen, Seminare, Gastvorträge – alles fand digital statt. Erst im Jahr 2022 konnte meine Kollegin Svenja Henseleit zum ersten Mal nach Vietnam fahren. Das war damals total wichtig für das Projekt. Svenja spricht die Sprache und war für uns immer ein sehr wichtiger Türöffner.
Frau Henseleit, Sie waren von Anfang an im Projekt HaMoNee dabei. Hatten Sie bereits vorher einen persönlichen Bezug zu Vietnam?
Ich habe an der Universität Hamburg Vietnamistik studiert und unter anderem drei Jahre lang in der Abteilung Internationales der Universität Hamburg gearbeitet. Als die Stelle im Projekt HaMoNee ausgeschrieben war, musste ich mich einfach bewerben, denn es passte so gut!