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7. Mai: Abschlusskonferenz des Projektes MEGA

Hilfe für psychisch erkrankte junge Menschen in Afrika

Psychische Erkrankungen nehmen weltweit zu. Bei jungen Menschen stellen Depressionen mittlerweile die größte Ursache für Krankheit und Behinderung dar. Im Rahmen des internationalen Projektes MEGA haben Prof. Dr. Gunter Groen und Astrid Jörns-Presentati vom Department Soziale Arbeit Schulungen von Fachkräften der regionalen Gesundheitsversorgung und der Jugendfürsorge in Südafrika und Sambia begleitet.

 

Zusammen mit den internationalen Partnern wurde unter anderem eine mobile Screening-App entwickelt. Diese unterstützt Fachkräfte in der Primärversorgung dabei, psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen besser zu erkennen und passende Hilfen zu empfehlen. In einer Online-Abschlusskonferenz am 7. Mai (9-15 Uhr) werden die Ergebnisse des Projekts vorgestellt.

App soll die Primärversorgung von psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen verbessern
Kinder und Jugendliche fallen häufig aus psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgungssystemen heraus. Die erste Anlaufstelle für diese Gruppe sind oft Hausarztpraxen oder Pflegefachkräfte, die so eine Lotsenfunktion im Versorgungsnetz innehaben. Das Forschungsprojekt MEGA („Building capacity by implementing mhGAP mobile intervention in SADC countries“), das im Rahmen von ERASMUS+ gefördert wird, setzt sich seit 2017 aktiv für einen verbesserten Zugang zu einer psychiatrisch-psychotherapeutischer Versorgung für Kinder und Jugendlichein Südafrika und Sambia ein. Neben der HAW Hamburg sind Hochschulen aus Südafrika, Sambia, Finnland und Lettland beteiligt. Zusammen erarbeiteten sie unter anderem eine mobile Screening-App. Diese will Fachkräfte in der Primärversorgung unterstützen, psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen besser zu erkennen und passende Hilfen zu empfehlen.

Vorurteile und negative Zuschreibungen begegnen psychisch belasteten Menschen immer noch sehr oft und tragen dazu bei, dass Betroffene sich nicht öffnen oder Hilfe suchen.

Prof. Dr. Gunter Groen, Psychologe

Prof. Dr. Gunter Groen und Astrid Jörns-Presentati vom Department Soziale Arbeit der HAW Hamburg waren dabei für das Qualitätsmanagement und die Konzeption der Fortbildung von Fachkräften verantwortlich. „Im Rahmen der Fortbildung werden sowohl die Handhabung der App als auch kompaktes, kulturvalides Wissen vermittelt. Es geht dabei um psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter sowie um eine empathische Einstellung und altersgerechte Umgangsweise“, erklärt der Professor für Psychologie, Dr. Gunter Groen zum Inhalt der Fortbildung. Neben dem Austausch von Wissen sowie praktischen Übungen zur Gesprächsführung wurde großer Wert auf den Abbau von Stigmatisierung gelegt. „Vorurteile und negative Zuschreibungen begegnen psychisch belasteten Menschen immer noch sehr oft und tragen dazu bei, dass Betroffene sich nicht öffnen oder Hilfe suchen“, ergänzt die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, Astrid Jörns-Presentati.

Seit März 2020 werden an fünf Standorten in Südafrika und Sambia Pflegefachkräfte ausgebildet. Erste Ergebnisse sprechen dafür, dass die App trotz coronabedingten Einschränkungen häufig genutzt wird. „Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden über 1000 Datensätze gespeichert, die der wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung stehen“, sagt Groen. Im Rahmen der am 7. Mai stattfinden Online-Abschlusskonferenz werden Ergebnisse aus einer ersten Evaluation präsentiert und im internationalen Austausch gemeinsam diskutiert. 

Die Konferenz am Freitag, den 07.05.2021 von 09:00-16:00 Uhr wird von Projektteilnehmenden der University of Zambia ausgerichtet. Die Teilnahme ist kostenlos.  

Programm und Registrierung hier:
mega.turkuamk.fi/final-dissemination-conference

Text: Gunter Groen, Astrid Jörns-Presentati, Katharina Jeorgakopulos

Kontakt

Fakultät Wirtschaft & Soziales

Department Soziale Arbeit
Prof. Dr. Gunter Groen
Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut

Tel. +49 40 428 75 7048

gunter.groen@haw-hamburg.de

www.haw-hamburg.de/gunter-groen

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