Prof. Dr. Hanna Klimpe, Sie wurden im März 2020 vom Hochschulsenat zur Gleichstellungsbeauftragten gewählt. Was motiviert Sie, sich für diese Position zu engagieren, und welche Themen möchten Sie in den Fokus Ihrer Arbeit rücken?
Hanna Klimpe: Gleichstellungsarbeit ist ein Hebel, um - in Bezug auf das Kriterium „Geschlecht“ -Chancengerechtigkeit zu verwirklichen. Dabei ist mir daran gelegen, andere Kriterien wie Klasse, ethnische Zugehörigkeit, mit einzubeziehen. Dazu muss man sagen, dass das Hamburgische Hochschulgesetz, das meine Handlungsgrundlage ist, Gleichstellung bislang ausschließlich in Bezug auf Geschlecht definiert. Ein zentraler Fokus meiner Arbeit ist, Frauen Karrieren in der Wissenschaft zu ermöglichen und ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis im wissenschaftlichen Bereich zu erreichen. Ein großer Problempunkt ist hierbei die hochgradige Prekarität des akademischen Mittelbaus, die aktuell von der Initiative #IchBinHanna – die Namensübereinstimmung ist rein zufällig – thematisiert wird. Eine Entprekarisierung von wissenschaftlichen Karrieren würde dabei nicht nur Frauen helfen. Ein anderer Fokus ist eine Sensibilisierung des wissenschaftlichen Personals gegenüber Gleichstellungsthemen, insbesondere im Hinblick auf die Studierenden. Die sind, meiner Beobachtung nach, bei diesen Themen erfreulich fit.