Prof. Dr. Thomas Kletschkowski: Ich kann mich Enno Stöver nur anschließen: So etwas, wie eine Fakultät neu aufzusetzen, habe ich noch nie gemacht, und ich habe viel Respekt vor dieser Aufgabe. Wir müssen eine Fakultätsverwaltungsleitung finden, die aktiv mit uns die Zukunft gestaltet, wir arbeiten sehr intensiv an unseren Curricula, um die besten Köpfe an unsere Fakultät zu holen – in Lehre, Forschung und Transfer. Wir müssen uns dabei immer fragen, wie wir diesen Weg gemeinsam als Kollegium gehen und dabei mit den vielen, aktuell auch teilweise nicht zu klärenden Fragen, umgehen. Wir tun dies unter den durchaus harten Rahmenbedingungen der Konsolidierung, müssen unsere Ressourcen an den zu bewältigenden Aufgaben spiegeln und dabei klug priorisieren.
Prof. Dr. Uta Gaidys: Bei mir sieht es sehr ähnlich aus: Ich befasse mich aktuell vor allem mit Kommunikation und Transformationsmanagement, denn wir müssen bestehende, getrennt agierende Strukturen in eine neue gemeinsame Institution überführen. Da ist es enorm wichtig, möglichst alle Beteiligten der unterschiedlichen Statusgruppen einzubinden. Hinzu kommt, dass die Fakultät Gesundheit an zwei Standorten vertreten sein wird. Wir brauchen also eine gut funktionierende Verwaltungsstruktur, die an beiden Campus-Orten gut abgestimmt zusammenarbeitet. Das ist mitunter herausfordernd, aber es ist für mich abseits meiner sonstigen Lehr- und Forschungstätigkeiten eine sehr spannende Aufgabe. Ich freue mich, den mutigen Weg, den die HAW Hamburg gerade geht – von der Defizit- zur Zukunfts-Diskussion –mitgestalten zu können.
Lassen Sie uns gedanklich einmal ins Wintersemester 2026/27 springen: Was hat sich durch die neue Struktur an der HAW Hamburg, an Ihrer Fakultät verändert?
Prof. Dr. Uta Gaidys: Unsere Studierende lernen interdisziplinär an unserer Fakultät, und zwar mit einem zentralen inhaltlichen Fokus auf das Thema Gesundheit und Ernährung. Wir haben Synergien für Lehre und Forschung erarbeitet und realisiert. So stärken wir fachlich das Thema Gesundheit und Ernährung und sind als Fakultät ein starker Kooperationspartner in Lehre und Forschung.
Ich möchte gern noch etwas weiter nach vorn schauen und zwar auf den Gesundheits-campus: Die HAW Hamburg greift zukünftig die gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und professionsbezogenen Herausforderungen des Themenfelds Gesundheit und Ernährung am Gesundheitscampus auf und wird in Hamburg und der Metropolregion zum tragenden Akteur. Dies umfasst auch eine wissenschaftliche Nachwuchsförderung mit selbst verantworteten Promotionsmöglichkeiten. Damit entsteht ein zentraler Ort für gesundheits- und ernährungsbezogene Lehre, für innovative multiprofessionelle Versorgungsforschung und Quartiersentwicklung sowie -versorgung, einschließlich einer örtlichen Lehrambulanz. Die HAW Hamburg leistet so einen wichtigen Beitrag zur urbanen Resilienz und Förderung einer umfassenden Ernährungskompetenz und unterstützt so eine selbstbestimmte Gesundheitsvorsorge, von der die Stadt Hamburg, Anwohner*innen, Lehrende und Studierende profitieren.
Der Gesundheitscampus der HAW Hamburg bietet der Stadt und der Hochschule zudem die Möglichkeit die internationalen Public Health- und Nutrition-Entwicklungen aufzunehmen und die erfolgreiche Akademisierung der Gesundheitsfachberufe in Deutschland aktiv voranzutreiben.