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Die neuen Fakultäten der HAW Hamburg

„Interdisziplinär nach innen und außen wirken“

Zum 01. Oktober 2025 starten nicht nur viele junge Menschen in ihr Studium an der HAW Hamburg, sondern auch die neun neuen Fakultäten. Bereits seit vielen Monaten laufen hierfür im Strategieprozess „HAW Hamburg 2030“ und in den unterschiedlichsten Bereichen der Hochschule die Vorbereitungen. Im besonderen Fokus stehen die Gründungsbeauftragten, die gemeinsam mit vielen Beteiligten intensiv an den Prozessen und Strukturen arbeiten, um den Start zum Wintersemester 2025/26 zu ermöglichen.

Prof. Dr. Uta Gaidys, Prof. Dr. Thomas Kletschkowski und Prof. Dr. Enno Stöver im Porträt© HAW Hamburg

Prof. Dr. Uta Gaidys, Prof. Dr. Thomas Kletschkowski und Prof. Dr. Enno Stöver im Gespräch zu ihren Fakultäten.

Wir werden mit allen Gründungsbeauftragten sprechen und sie sowie ihre Fakultäten vorstellen. Im aktuellen Interview sind Prof. Dr. Uta Gaidys, Prof. Dr. Thomas Kletschkowski und Prof. Dr. Enno Stöver unsere Gesprächspartner*innen.

Können Sie uns bitte zunächst sagen, für welche Fakultät Sie verantwortlich sind und was Ihre Fakultät auszeichnet?
Prof. Dr. Thomas Kletschkowski
: Ich bin für die Fakultät Luftfahrt- und Fahrzeugsysteme verantwortlich. Mobilität ist unsere Leidenschaft und wir befassen uns mit den Plattformen für luftgebundene und terrestrische Mobilität – also mit großen Passagierflugzeugen, aber auch mit unbemannten Flugobjekten und dem Straßen- und Schienenverkehr der Zukunft, auf langen Strecken genauso wie in einer urbanen Metropolregion. Wir verbinden dabei Design, Entwurf, Konstruktion mit einem systemischen Ansatz. Es geht also nicht nur um eingebettete, intelligente und autonome Subsysteme, sondern auch um Systeme von Systemen, die im multimodalen Verkehr miteinander interagieren. Diesen Themen stellen wir uns in Lehre, Forschung und Transfer und sind dabei im Luftfahrtcluster Hamburg Aviation Ideengeber und Partner zugleich.

 

Wir werden Studium, Lehre, Forschung und Versorgung im Schwerpunktthema Gesundheit und Ernährung in Hamburg evident stärken. Wir möchten unsere Hochschule damit zu dem Akteur für die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe, für technologische Innovationen bei Gesundheit und Ernährung sowie zum Förderer des wissenschaftlichen Nachwuchses machen.

Prof. Dr. Uta Gaidys, Gründungsbeauftragte der Fakultät Gesundheit

Prof. Dr. Uta Gaidys: Ich bin die Gründungsbeauftragte der Fakultät Gesundheit. Die Fakultät Gesundheit wird sich auf dem – bald entstehenden – Gesundheitscampus durch eine hohe wissenschafts-, forschungs- und professionsbasierte Qualität der Gesundheits- und Ernährungsstudienprogramme auszeichnen. Wir werden Studium, Lehre, Forschung und Versorgung im Schwerpunktthema Gesundheit und Ernährung in Hamburg evident stärken. Wir möchten unsere Hochschule damit zu dem Akteur für die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe, für technologische Innovationen bei Gesundheit und Ernährung sowie zum Förderer des wissenschaftlichen Nachwuchses machen.

Prof. Dr. Enno Stöver: Ich bin Gründungsbeauftragter der Fakultät Nachhaltige Ingenieurwissenschaften, in der wir die Studiengänge und Forschungsthemen der bisherigen Departments Maschinenbau und Produktion, Wirtschaftsingenieurwesen und Verfahrenstechnik zusammenbringen. Damit sind wir an zwei Campus-Standorten – Bergedorf und Berliner Tor – präsent. Die Fakultät zeichnet sich insbesondere durch einen hohen Praxisbezug in Lehre und Forschung, eine gute Vernetzung in die Hamburger Wirtschaft, eine große Breite und Vielfalt in der Forschung sowie einen starken Pragmatismus aus. Das Querschnittsthema Nachhaltigkeit bewegt viele und wird mit Gründung der Fakultät ein noch stärkeres Gewicht in der Lehre und bei den Forschungsthemen erhalten.

Mit welchen Aufgaben beschäftigten Sie sich momentan vorrangig?
Prof. Dr. Enno Stöver: Aktuell ist mein beruflicher Alltag neben der Lehre geprägt von sämtlichen Aktivitäten für die Transformation in die neue Hochschulorganisation. Als Departmentleiter Maschinenbau und Produktion haben ich im bisherigen Team die operativen Themen des heutigen Departments zu managen. Da sind jetzt auch schon Entscheidungen für das kommende Wintersemester zu treffen. Die neue Fakultät Nachhaltige Ingenieurwissenschaften soll am 01. Oktober 2025 gut starten können. Daher sind die Wahlen zum Fakultätsrat vorzubereiten und die ersten Personalien in der konsentierten Binnenstruktur der Fakultät mit einer schlanken Verwaltung zu entscheiden. Daneben braucht es eine möglichst hohe Kontinuität in der Besetzung der notwendigen Funktionen, wie zum Beispiel der Studiengangskoordinator*innen, der Laborleitungen und der Prüfungsausschüsse, was einer Vielzahl von Gesprächen bedarf. Zudem sind die Diskussionen zu allen Verwaltungsprozessen und möglicher Verbesserungen noch nicht im Detail abgeschlossen. Zu guter Letzt gilt es, gut in die neue Fakultät hineinzukommunizieren – zu Lehrenden, Forschenden und Studierenden. Es macht Spaß, die Möglichkeit zur Gestaltung in neuen Strukturen zu haben.  Ich bin dabei Teil der Gründungsrunde, die mit einem großen Verantwortungsgefühl und einem Blick auf alle Hochschulangehörigen versucht, die Themen der Menschen in unserer Hochschule aufzugreifen und in gute Strukturen zu bringen.

Zu guter Letzt gilt es, gut in die neue Fakultät hineinzukommunizieren – zu Lehrenden, Forschenden und Studierenden. Es macht Spaß, die Möglichkeit zur Gestaltung in neuen Strukturen zu haben. Ich bin dabei Teil der Gründungsrunde, die mit einem großen Verantwortungsgefühl und einem Blick auf alle Hochschulangehörigen versucht, die Themen der Menschen in unserer Hochschule aufzugreifen und in gute Strukturen zu bringen.

Prof. Dr. Enno Stöver, Gründungsbeauftragter der Fakultät Nachhaltige Ingenieurwissenschaften

Prof. Dr. Thomas Kletschkowski: Ich kann mich Enno Stöver nur anschließen: So etwas, wie eine Fakultät neu aufzusetzen, habe ich noch nie gemacht, und ich habe viel Respekt vor dieser Aufgabe. Wir müssen eine Fakultätsverwaltungsleitung finden, die aktiv mit uns die Zukunft gestaltet, wir arbeiten sehr intensiv an unseren Curricula, um die besten Köpfe an unsere Fakultät zu holen – in Lehre, Forschung und Transfer. Wir müssen uns dabei immer fragen, wie wir diesen Weg gemeinsam als Kollegium gehen und dabei mit den vielen, aktuell auch teilweise nicht zu klärenden Fragen, umgehen. Wir tun dies unter den durchaus harten Rahmenbedingungen der Konsolidierung, müssen unsere Ressourcen an den zu bewältigenden Aufgaben spiegeln und dabei klug priorisieren.

Prof. Dr. Uta Gaidys: Bei mir sieht es sehr ähnlich aus: Ich befasse mich aktuell vor allem mit Kommunikation und Transformationsmanagement, denn wir müssen bestehende, getrennt agierende Strukturen in eine neue gemeinsame Institution überführen. Da ist es enorm wichtig, möglichst alle Beteiligten der unterschiedlichen Statusgruppen einzubinden. Hinzu kommt, dass die Fakultät Gesundheit an zwei Standorten vertreten sein wird. Wir brauchen also eine gut funktionierende Verwaltungsstruktur, die an beiden Campus-Orten gut abgestimmt zusammenarbeitet. Das ist mitunter herausfordernd, aber es ist für mich abseits meiner sonstigen Lehr- und Forschungstätigkeiten eine sehr spannende Aufgabe. Ich freue mich, den mutigen Weg, den die HAW Hamburg gerade geht – von der Defizit- zur Zukunfts-Diskussion –mitgestalten zu können.

Lassen Sie uns gedanklich einmal ins Wintersemester 2026/27 springen: Was hat sich durch die neue Struktur an der HAW Hamburg, an Ihrer Fakultät verändert?
Prof. Dr. Uta Gaidys: Unsere Studierende lernen interdisziplinär an unserer Fakultät, und zwar mit einem zentralen inhaltlichen Fokus auf das Thema Gesundheit und Ernährung. Wir haben Synergien für Lehre und Forschung erarbeitet und realisiert. So stärken wir fachlich das Thema Gesundheit und Ernährung und sind als Fakultät ein starker Kooperationspartner in Lehre und Forschung.

Ich möchte gern noch etwas weiter nach vorn schauen und zwar auf den Gesundheits-campus: Die HAW Hamburg greift zukünftig die gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und professionsbezogenen Herausforderungen des Themenfelds Gesundheit und Ernährung am Gesundheitscampus auf und wird in Hamburg und der Metropolregion zum tragenden Akteur. Dies umfasst auch eine wissenschaftliche Nachwuchsförderung mit selbst verantworteten Promotionsmöglichkeiten. Damit entsteht ein zentraler Ort für gesundheits- und ernährungsbezogene Lehre, für innovative multiprofessionelle Versorgungsforschung und Quartiersentwicklung sowie -versorgung, einschließlich einer örtlichen Lehrambulanz. Die HAW Hamburg leistet so einen wichtigen Beitrag zur urbanen Resilienz und Förderung einer umfassenden Ernährungskompetenz und unterstützt so eine selbstbestimmte Gesundheitsvorsorge, von der die Stadt Hamburg, Anwohner*innen, Lehrende und Studierende profitieren.

Der Gesundheitscampus der HAW Hamburg bietet der Stadt und der Hochschule zudem die Möglichkeit die internationalen Public Health- und Nutrition-Entwicklungen aufzunehmen und die erfolgreiche Akademisierung der Gesundheitsfachberufe in Deutschland aktiv voranzutreiben.

Wir verbinden Tradition mit Zukunft. Dekanat und Fakultätsrat arbeiten zusammen mit der Fakultätsverwaltung Hand in Hand und es herrscht eine positive Grundstimmung in allen Statusgruppen.

Prof. Dr. Thomas Kletschkowski, Gründungsbeauftragter der Fakultät Luftfahrt- und Fahrzeugsysteme

Prof. Dr. Enno Stöver: An unserer Fakultät trägt die Arbeit hin zu einer neuen Struktur erste Früchte: Standort- und fakultätsübergreifend wurden erste Formate der Zusammenarbeit in Lehre und Forschung definiert, die nun neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Studiengänge zum Beispiel durch breitere Wahlpflichtkataloge schaffen, einen stärkeren fachlichen Austausch in den Themengebieten ermöglichen und zu gemeinsamen Anträgen in der Forschung führen. Hier fließen die Erfahrungen der früheren Departments mit starken Institutsstrukturen und hochschulübergreifenden Kooperationsstudiengängen ebenso mit ein wie eine große Vernetzung in den Grundlagenmodulen. Außerdem setzen wir bei der Weiterentwicklung der Studiengänge auf eine stärkere Internationalisierung– immer mit Blick auf die Bedürfnisse der Studierenden und die Anforderungen der Wirtschaft. Die schlanke Verwaltungsstruktur in den Fakultäten prägt ein stärkeres Miteinander mit der zentralen Hochschulverwaltung und führt auch auf diesem Wege zu effizienteren Prozessen, die es den Beschäftigten und den Studierenden ermöglicht, den Fokus auf Lehre und Forschung zu legen. Regelmäßig wird unter dem Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit“ der Austausch in der Fakultät gefördert, der zu Impulsen für die Curriculumsentwicklung und für die Forschungslandschaft führt. Die Fakultät leistet ihren Beitrag, dass die HAW Hamburg wieder sichtbarer wird – im Bereich Nachhaltigkeit, im Maschinenbau und der Verfahrenstechnik sowie im Bereich der Wirtschaftsingenieur*innen, bei den innovativen Themen für die Weiterentwicklung der Stadt und als hervorragender Lern- und Lehrort in Hamburg mit starken Forschenden in Zukunftsfeldern.

Prof. Dr. Thomas Kletschkowski: Für unsere Fakultät kann ich noch ergänzen, dass wir mit neu reformierten Studiengängen starten, die sich in Aufbau und Struktur wesentlich vom aktuellen Lehrangebot unterscheiden. Dabei verbinden wir Tradition mit Zukunft. Dekanat und Fakultätsrat arbeiten zusammen mit der Fakultätsverwaltung Hand in Hand und es herrscht eine positive Grundstimmung in allen Statusgruppen.

Das Interview mit den Gründungsbeauftragten Prof. Dr. Heike Neumann, Prof. Dr. Boris Tolg und Prof. Dr. Markus Oberthür finden Sie auf unserer Website, genauso wie weitere Informationen zum Strategieprozess "HAW Hamburg 2030".

 

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