Viele Studierende der HAW Hamburg möchten während ihres Studiums auch internationale Erfahrungen sammeln. In den vergangenen Monaten war der Erasmus-Bereich im International Office nicht wie gewohnt handlungsfähig. Wie ist hier der aktuelle Stand?
Die beiden Stellen, die an der HAW Hamburg das Erasmus-Programm betreuen, werden zum Oktober und November wieder besetzt sein. Aber schon einmal ein Hinweis an alle interessierten Studierende: Es wird jedoch bis Januar, Februar 2024 dauern, bis der Erasmus-Bereich wieder vollständig arbeitsfähig ist.
Die Komplexität des Erasmus-Programms ist in den letzten zehn Jahren massiv gestiegen. Das betrifft die einzelnen Programmschienen, die in Einzelaspekten immer komplexer und aufwändiger in der Bearbeitung geworden sind. Die größte Herausforderung stellt aber die Digitalisierung des Programms dar. Die Umsetzung des Erasmus-Programms wird in den nächsten Jahren jenseits des International Office auch weitere Bereiche der Hochschule betreffen. Und es ist Zeit, das anzugehen. Vor diesen Herausforderungen stehen übrigens auch andere deutsche und europäische Hochschulen.
Sie sind jetzt mehr als sechs Monate an der HAW Hamburg. Welche Projekte des International Office konnten Sie bereits bewegen und welche möchten Sie als nächstes in den Fokus rücken?
Ich bin tatsächlich seit Anfang meiner Zeit an der HAW Hamburg damit beschäftigt, die personellen Ausfälle beim Erasmus-Programm aufzufangen. Zugleich sind wir im Internationalisierungsbeirat dabei, die Internationalisierungsstrategie vorzubereiten. Im Herbst sollen sich die Gremien der Hochschule damit befassen. Die Strategie bildet die Grundlage für die weitere Internationalisierung der HAW Hamburg.
Ende Oktober fahre ich zur University of Shanghai for Science and Technology, da feiern wir das 25-jährige Jubiläum unserer Hochschul-Partnerschaft. In dem Zusammenhang müssen wir uns überlegen, wie wir die strategischen Schwerpunktregionen der HAW Hamburg – Europa, USA und China, Vietnam, Ostasien – in den nächsten Jahren weiterentwickeln wollen und können. Wie gehen wir angesichts globaler Krisen und neuer geopolitischer Herausforderungen mit unseren internationalen Partnern um? In der gerade genannten Strategie versuchen wir auf Fragen wie diese Antworten zu geben. Dabei gilt es neben den geopolitischen Prozessen auch Risiken und Dynamiken wie Pandemien, Kriege, Klimawandel und Fluchtbewegungen sowie den Fachkräftemangel, die Digitalisierung und das Leistungsvermögen der HAW Hamburg zu berücksichtigen.
In meinen ersten Monaten an der Hochschule ist mir aufgefallen, dass sehr viele Mitarbeiter*innen und Lehrende einen interkulturellen Hintergrund haben. Das ist toll und sollten wir nutzen und auch nach außen darstellen, denn es könnte für internationale Studierende ein Faktor sein, sich für die HAW Hamburg zu entscheiden.
Interview: Anke Blacha