Internationale Kooperation mit USA durch COIL-Format

Corona hat in den letzten zwei Jahren vieles gestoppt, so auch das sehr erfolgreiche Format des German American International Business Workshop (GAIW) zwischen der HAW Hamburg und der California State University, Long Beach (CSULB). Aber es ermöglichte ein neues GAIW-Modell für die beteiligten Business Schools - ein transatlantisches Collaborative Online International Learning (COIL) Modul. Das Know-how und die Best Practices, die in den letzten 25 Jahren im Rahmen der strategischen Partnerschaft zwischen der HAW Hamburg und der CSULB gesammelt wurden, dienten als Grundlage für das erste COIL-Modul an der HAW Hamburg, das mit einer Partnerhochschule realisiert wurde.

Das ursprüngliche GAIW-Format sah vor, dass US-amerikanische und deutsche Studierende an einwöchigen Workshops in Hamburg (Mai) und Long Beach (Oktober) teilnahmen, die von Fakultätsmitgliedern beider Hochschulen geleitet wurden. Sie befassten sich mit verschiedenen Wirtschaftsthemen und nahmen an Vorlesungen und Unternehmensbesuchen teil, während sie in gemischten Teams an Projekten arbeiteten. Da Reisen nicht mehr möglich waren, gingen die Business Schools von Präsenz- zu Online-Workshops über. Dies ermöglichte es den teilnehmenden Lehrkräften, den traditionellen Workshop-Rahmen zu erweitern. Zunächst auf sieben Wochen Unterricht im Sommersemester 2021 und dann auf neun Wochen im Wintersemester 2021. Außerdem konnten zwei spanische Universitäten als Gäste teilnehmen.

Prof. Ming Chen (CSULB - rechts im Foto): "Dieser Kurs bringt Studierende über nationale Grenzen hinweg zusammen und bietet ihnen eine einzigartige Gelegenheit, mit Branchenexperten zu interagieren und praktische Geschäftsprobleme zu lösen. Es fördert ihre kulturelle Kompetenz und Teamfähigkeit und bereitet sie gut auf eine zunehmend vernetzte globale Geschäftswelt vor."

Das Thema des neuen COIL-Kurses im Wintersemester 2021/22 konzentriert sich auf wettbewerbsfähige Hafencluster in Zeiten exogener Schocks - in diesem Fall COVID-19, sowie die damit verbundenen Auswirkungen auf den Hamburger Hafen (Deutschland), den Hafen von Los Angeles (USA), den Hafen von Long Beach (USA), den Hafen von Santander (Spanien) und den Hafen von Las Palmas (Spanien). Es umfasst sowohl asynchrone akademische Vorlesungen als auch synchrone akademische Veranstaltungen mit Vorträgen von Gastrednern aus Unternehmen und Hafenbehörden, Fragerunden mit Dozenten sowie die Abschlusspräsentationen der Studentenprojekte. 48 Studierende wurden in acht internationale Teams eingeteilt und arbeiteten gemeinsam an themenbezogenen Aufgaben. Die Studierenden waren über BeachBoard, die E-Learning-Plattform der CSULB, eingeschrieben und konnten so gemeinsam mit den Unterrichtsmaterialien arbeiten.

Prof. Natalia Ribberink (HAW - links im Foto): "Dieser interkontinentale COIL-Kurs verbindet internationale Studierende, die sich in drei verschiedenen Zeitzonen befinden, in virtuellen Online-Teams. Für viele ist dies die erste reale Erfahrung mit der Planung und Durchführung internationaler Projektaufgaben und -termine. Die direkte Zusammenarbeit mit Branchenexperten und Unternehmensvertretern ermöglicht den Zugang zu Primärdaten und eröffnet Möglichkeiten zur Vernetzung."

Am wichtigsten ist, dass das COIL-Modul an beiden Business Schools in den Lehrplan integriert wurde. An der CSULB ist es ein Wahlfach im Studiengang International Business unter der Leitung von Prof. Ming Chen und an der HAW Hamburg ist es Bestandteil der Vorlesung "International Organisation & Cooperations", die von Prof. Dr. Natalia Ribberink gehalten wird. Bis zum Jahr 2021 war der GAIW ein extracurricularer Workshop. Als COIL-Format erhalten die teilnehmenden Studierenden eine Note und Credit Points für ihren Studiengang. Außerdem erhalten sie ein virtuelles Abzeichen der CSULB und ein Global Business Zertifikat.

Florian Sylvester, BWL-Student an der HAW Hamburg, bezeichnet das COIL-Modul als einen der Höhepunkte seines Studiums, weil er so spannend und international ausgerichtet war. "Die Auseinandersetzung mit einem aktuellen globalen Thema - in unserem Fall Covid-19 und dessen Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen - macht das bisherige theoretische Wissen greifbarer. Die außergewöhnlichen Key Notes von Hafenvertretern sowie die Teilnahme an Diskussionen mit Studenten aus der ganzen Welt waren sehr erfrischend."

Text: Ingrid Weatherall

Kontakt

Prof. Dr. Natalia Ribberink
HAW Hamburg
Dept. Wirtschaft

Prof. Ming Chen
CSULB College of Business

x