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Internationale Zusammenarbeit

KI in der Lehre – europäisch gedacht

Die HAW Hamburg arbeitet auf unterschiedlichen Ebenen mit internationalen Partner*innen zusammen, deren Bedeutung in der aktuellen Internationalisierungsstrategie besonders hervorgehoben wird. Im CARPE-Netzwerk, dem die Hochschule angehört, haben sich sieben europäische Hochschulen zusammengeschlossen, um gemeinsam Forschungsprojekte und Studienprogramme umzusetzen. Das aktuelle Projekt „PANORAIMA“ – Pan-European Network for Responsible AI Multisector Masters’ Programme – ist in enger Kooperation der HAW Hamburg mit der Hoogeschool Utrecht (Niederlande) entstanden.

Digitales Netzerk

„PANORAIMA“ – Pan-European Network for Responsible AI Multisector Masters’ Programme – ist in enger Kooperation der HAW Hamburg mit der Hoogeschool Utrecht (Niederlande) entstanden.

Prof. Dr. Kai von Luck und Dr. Susanne Draheim vom FTZ Smart Systems leiten im CARPE-Verbund zusammen mit Dr. Huib Aldewereld die Special Interest Group (SIG) „Data Science & AI“: „Wir arbeiten seit gut drei Jahren mit den Utrechter Kolleg*innen zusammen. Dr. Huib Aldewereld betreut in Utrecht bereits seit einigen Jahren ein EU-gefördertes Masterstudiengang-Projekt zum Thema Human-Centered AI, kurz HCAI, und Ethik“, so Dr. Susanne Draheim. „Für das neue Projekt PANORAIMA ist er im vergangenen Herbst auf uns zugekommen. Meine Kolleg*innen und ich befassen uns im FTZ ja intensiv mit Themen rund um Künstliche Intelligenz – das Spannende an diesem Projekt ist für uns, dass der Fokus auf Studiengängen liegt, die, zumindest auf den ersten Blick, keine besondere Nähe zu KI oder IT haben. So konnten wir an der HAW Hamburg Kolleg*innen von den Fakultäten Design, Medien und Information, von Life Sciences und Wirtschaft und Soziales aus Bibliotheks- und Informationsmanagement, Medizintechnik und International Business gewinnen, das Projekt mit uns umzusetzen. Der Vorteil ist, dass wir für dieses Projekt im ersten Schritt nicht zwingend einen neuen Studiengang entwickeln müssen, sondern bestehende nutzen und diese um HCAI erweitern.“ Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und wird an der HAW Hamburg mit rund einer halben Million Euro gefördert.

Meine Kolleg*innen und ich befassen uns im FTZ ja intensiv mit Themen rund um Künstliche Intelligenz – das Spannende an diesem Projekt ist für uns, dass der Fokus auf Studiengängen liegt, die, zumindest auf den ersten Blick, keine besondere Nähe zu KI oder IT haben.

Dr. Susanne Draheim, wissenschaftliche Geschäftsführerin des FTZ „Smart Systems“

Das PANORAIMA-Konsortium, bestehend aus 16 europäischen Hochschul-, Forschungs- und Industriepartnern, möchte in dem Projekt die Entwicklung und Bereitstellung von Studieninhalten auf Masterniveau im Bereich des „Human-Centered AI“ in den Fokus stellen, die Nicht-IT-Studierenden die verantwortungsvolle Entwicklung und vor allem die Anwendung von KI-Technologien vermitteln soll. Die in dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse sowie die daraus hervorgehenden Programme sollen dazu beitragen, einen europaweiten Masterstandard für die Ausbildung KI- und datenbezogener Fähigkeiten zu schaffen, der menschliche Bedürfnisse und Werte in den Mittelpunkt der Technikentwicklung und -nutzung stellt. „Viele unserer Studiengänge stehen vor Reformen ihrer Lehrinhalte, da kann das Projekt PANORAIMA den Prozess idealerweise beschleunigen“, so Susanne Draheim. „Dabei ist uns bewusst, dass KI nicht alle Probleme lösen kann und auch nicht unumstritten ist – einige sehen darin das große Zukunftsthema, für andere ist es eine Marketing-Blase. Aber wenn wir über KI reden, ist HCAI ein wichtiger Aspekt, der zudem mit der EU-Verordnung AI-Act an Bedeutung gewinnt, mit dem Künstliche Intelligenz in der EU gefördert, aber zugleich wertebezogen reguliert werden soll.“

Das Projekt startet im Januar 2025 mit einem Kick-off-Meeting aller Beteiligten des Konsortiums in Utrecht. „Natürlich passieren jetzt schon einige Vorbereitungen. Als Koordinatorin des Projekts PANORAIMA an der HAW Hamburg bin ich aktuell dabei, unser Projektteam vor Ort zusammen zu stellen und plane mit allen Beteiligten unserer Hochschule ein Auftakt-Treffen im Herbst 2024“, so Dr. Susanne Draheim. „Parallel wollen wir natürlich auch die Kooperation in unserer Special Interest Group „Data Science & AI“ weiter vorantreiben. Wer Interesse an der Mitarbeit hat, kann sich gerne bei uns melden.“

Viele unserer Studiengänge stehen vor Reformen ihrer Lehrinhalte, da kann das Projekt PANORAIMA den Prozess idealerweise beschleunigen. Dabei ist uns bewusst, dass KI nicht alle Probleme lösen kann und auch nicht unumstritten ist – einige sehen darin das große Zukunftsthema, für andere ist es eine Marketing-Blase. Aber wenn wir über KI reden, ist HCAI ein wichtiger Aspekt.

Dr. Susanne Draheim

Text: Anke Blacha

Über CARPE

CARPE ist das erste Konsortium europäischer Hochschulen für angewandte Wissenschaften und eine strategische Allianz für angewandte Forschung und berufliche Bildung. Jeder Partner arbeitet eng mit kleinen und mittleren Unternehmen sowie mit Industrieunternehmen zusammen und ist sowohl mit lokalen und regionalen Verwaltungseinrichtungen als auch mit öffentlichen Institutionen eng verbunden. 

Der CARPE-Verbund bietet für die Lehrenden und Forschenden der HAW Hamburg die Möglichkeit des internationalen Austausches und der länderübergreifenden Zusammenarbeit. In den Special Interest Groups „Data Science & AI“, „Food“ und „Pedagogy, Learning & Innovation“ findet zusätzlich ein intensiverer Austausch zu Fokusthemen statt. Weitere Informationen sind auf der Website der HAW Hamburg zu finden.

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