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„Kulturelle Brücken schlagen mit Sprache und Schrift“

Liad Shadmi hat den diesjährigen DAAD-Preis der HAW Hamburg erhalten. Die Präsidentin der HAW Hamburg Prof. Dr. Ute Lohrentz entschied sich für den Israeli, da er sich durch herausragende akademische Leistungen und gesellschaftliches und interkulturelles Engagement hervorgetan hat. Der DAAD-Preis ist mit 1000 Euro dotiert.

Liad Shadmi mit dem DAAD-Preis 2023 der HAW Hamburg vor seinen Arbeiten.

Liad Shadmi studiert an der Fakultät DMI den Master Kommunikationsdesign. Sein Studienprojekt „The Alphabetical Room“ gewann den Studentenpreis beim Type Directors Club New York 2023 und schaffte es unter die 70 Nominierten von 3.679 Bewerbern beim TDC Tokio, wodurch das Projekt nicht nur weiten Anklang in der Presse fand, sondern auch zu Workshop-Kooperationen und Vorträgen mit weiteren Hochschulen und anderen Institutionen führte.

Engagement im Studienreformausschuss Design
Liad Shadmi erlangte seinen Bachelor in seinem Heimatland Israel und verbrachte ein Auslandssemester in Berlin. Nach seinem Bachelorabschluss 2019 entschloss er sich, nach Deutschland zurückzukehren, um als freiberuflicher Grafikdesigner zu arbeiten. 2021 begann er dann sein Masterstudium in Kommunikationsdesign an der HAW Hamburg und zeigte hier, dass sein Engagement über die rein akademischen Leistungen hinausgeht. Als studentischer Vertreter beteiligte er sich aktiv im Studienreformausschuss Design, der die Reform seines Masterstudienganges zum Ziel hatte, wobei seine Erfahrungen als Student an unterschiedlichen internationalen Hochschulen die Arbeit des Ausschusses enorm bereicherte. Doch nicht nur beim Vorsitzenden des Ausschusses hinterließ Liad Shadmi einen bleibenden positiven Eindruck. Auch seinen Professor Pierre Pané-Farré, der ihn seit mehreren Semestern begleitet und der auch sein Projekt „The Alphabetical Room“ im Rahmen seines Kurses begleitet hat, überzeugte er durch fachliche Kompetenz und Charakterstärke.

Die hebräische Schrift sichtbar machen
 „Seine Fähigkeit, Sprache und Schrift als Instrumente zur Kommunikation einzusetzen und kulturelle Brücken zu schlagen“ beschreibt dieser als „inspirierend“. Auch „seine gründliche historische Recherche“ und seine Fähigkeit „sich eigenständig neue, digitale Tools und Techniken“ anzueignen, lobte er ebenso wie „seine inspirierende Wirkung auf andere Studierende“.
Das Engagement von Liad Shadmi geht über die Grenzen des Campus und sogar Hamburgs hinaus, denn neben seinen beruflichen Bemühungen, das Judentum in Deutschland durch die hebräische Schrift „sichtbar zu machen“, sucht er auch immer wieder Kontakt zu Menschen allen Alters, um Hemmungen abzubauen, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und Neugier zu wecken und zu befriedigen. Bereits verschiedene Hochschulen in Düsseldorf und Kiel haben von seinem Angebot an Workshops zur hebräischen Typografie profitiert. 

Erinnerungsarbeit zum Gedenken an den Holocaust in Sachsen und Hamburg
Eine persönliche Familiengeschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges brachte ihn hingegen nach Wurzen in Sachsen, wo er Kontakt zu den Jugendlichen der Evangelischen Kinder- und Jugendarbeit Wurzen aufnahm, um dort ihm Rahmen eines Jugendgeschichtsprojekts den Jugendlichen Einblicke in das Schicksal der Juden zur Zeit des NS-Regimes zu geben. Auch den Hamburger Jugendlichen ermöglicht er, im direkten Kontakt mehr über das Judentum zu erfahren, da er im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Organisation „Meet a Jew“ einmal im Monat eine Hamburger Schule besucht. 

Zudem engagiert er sich bei der Organisation Zikaron BaSalon, die sich dafür einsetzt, die Erinnerung an die Schrecken des Holocaust zu erhalten, indem sie Treffen mit Holocaust-Überlebenden organisiert. Die globale Direktorin der Organisation lobte seine Schlüsselrolle für die Arbeit in Deutschland, da er aktiv bei der Kontaktaufnahme mit den Überlebenden und der Organisation der Treffen beteiligt ist. So organisierte er beispielsweise das erste Zikaron-BaSalon-Treffen Hamburgs und hilft mit seinen guten Deutsch- und Hebräisch-Kenntnissen auch als Übersetzer. 
Weitere Informationen zu Liad Shadmi 

Informationen zum DAAD-Preis

Text: Angelina Bock 

Zum DAAD-Preis 

Bereits seit 1995 trägt der DAAD-Preis dazu bei, der großen Zahl ausländischer Studierender an unserer Hochschule ein Gesicht zu geben. Damit wird deutlich, dass jede*r einzelne ausländische Studierende ein Stück von Deutschland und von der HAW Hamburg in seine Heimat mitnimmt und etwas von sich in Deutschland lässt – eine Bereicherung für beide Seiten. Die Studierenden, die über die HAW Hamburg einen solchen Preis erhalten haben, stehen für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen aus der ganzen Welt. Sie sind künftige Partner*innen für Deutschland in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Der DAAD-Preis wird jährlich vergeben und wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um den vielen internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen ein Gesicht zu geben und etwas über ihre Lebensgeschichten zu erfahren. Außerdem soll der Preis Studierende auszeichnen, die sich mit Engagement für andere einsetzen und den interkulturellen Austausch an den Hochschulen fördern. 
 

Kontakt

HAW Hamburg
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