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Großprojekt erfolgreich abgeschlossen

„Lehre lotsen“ beschleunigte Kulturwandel

Wer einmal am Hamburger Hafen war, kennt die wendigen, aber kräftigen Bugsierboote, die die großen Containerschiffe lenken und an die richtige Position bringen. Da liegt es nahe, dass sich das 2011 gestartete Großprojekt für dialogorientierte Qualitätsentwicklung für Lehre und Studium an der HAW Hamburg diese Metapher zu eigen gemacht hat. Mit dem Projekt „Lehre lotsen“ haben die Projektverantwortlichen ihren Kompass auf Kompetenzorientierung gestellt und mit den Hochschulmitgliedern Kurs auf den Kulturwandel in der Lehre genommen. Die Projektförderung endete zum 31. März 2021.

Grafik zum Projekt "Lehre lotsen" mit dem schriftzug "Lehre lotsen und einen Segelboot

Lehre lotsen - Großprojekt für dialogorientierte Qualitätsentwicklung für Lehre und Studium an der HAW

Rüstzeug für den Lehrbetrieb – nicht nur in der Corona-Pandemie
Die maritimen Bilder, die sich durch das gesamte Projekt „Lehre lotsen“ zogen, drücken nicht nur die Verbundenheit mit der Hafenstadt Hamburg aus, sondern zeigen auch die Strategie und das Konzept, auf denen das Gesamtprojekt basierte: Die Kompetenzorientierung diente als Kompass. An ihr richtete sich das Projekt aus. „Mit dem Ziel vor Augen konnten wir in Teilprojekten agile und innovative Konzepte entwickeln und gleichzeitig den Kurs halten“, so Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals, Vizepräsidentin für Lehre und Studium sowie Gleichstellung und Projektleitung. „Dies war vor allem aufgrund von Vertrauen und Transparenz, Dialog und Wertschätzung aller beteiligter Personen möglich.“

Im Vordergrund der unterschiedlichen Teilprojekte von „Lehre lotsen“ standen innovative Lehr- und Lernformate sowie bedarfsgerechte Unterstützung bzw. Begleitung der Lehrenden und Lernenden. Realisiert wurde diese Vorgabe in Teilprojekten, wie Qualitätsmanagement inklusive Studiengangs-Monitoring, Medien 4.0 in Studium und Lehre, Curriculumentwicklung und Coaching sowie Mentoring für Studierende im Berufsübergang – Gender und Diversität als Potenzial. „Niemand konnte zu Beginn des Projektes erahnen, dass den Lehrbetrieb einer Hochschule einmal so etwas wie die Corona-Pandemie erwischen wird“, so Dr. Christina Kühnel, Projektverantwortliche bei „Lehre lotsen“. „Wir sehen aber mit unseren praxisnahen Teilprojekten, wie dem Coaching für Lehrende oder den mediendidaktischen und -technischen Beratungen, dass wir Lehrenden wie Lernenden Rüstzeug an die Hand geben können, um sowohl auf hochschulinterne als auch auf äußere Einflüsse flexibler und schneller reagieren zu können.“

 

Der Kulturwandel an der HAW Hamburg ist in vollem Gange: Die Themen von `Lehre lotsen´ haben Eingang in den Struktur- und Entwicklungsplan der Hochschule sowie in die Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Fakultäten gefunden.

Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals, Vizepräsidentin für Lehre und Studium sowie Gleichstellung

Kulturwandel geht weiter
Die gelungene Implementierung der Teilprojekte von „Lehre lotsen“ innerhalb der Hochschule sowie die breite Akzeptanz bei Lehrenden wie Studierenden liegt zum einen an der der direkten Beteiligung der Zielgruppen. Zum anderen spielte die Zusammenarbeit der Departments / Fakultäten und den Teams der Arbeitsstelle Studium und Didaktik (ASD), der Betriebseinheit Evaluation, Qualitätsmanagement und Akkreditierung (EQA) sowie der Stabsstelle Gleichstellung eine wichtige Rolle. So konnten die ganzheitlichen Herausforderungen systematisch und strukturiert angegangen werden.

Das Großprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Ländern mit Drittmitteln in Höhe von circa 11,8 Millionen Euro gefördert wurde, ist nun abgeschlossen. Die angestoßenen Veränderungen werden weiter im Lehr-Alltag umgesetzt und mit Leben gefüllt: „Der Kulturwandel an der HAW Hamburg ist in vollem Gange: Die Themen von `Lehre lotsen´ haben Eingang in den Struktur- und Entwicklungsplan der Hochschule sowie in die Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Fakultäten gefunden“, so Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals. „Bei einer Hochschule der Größe der HAW Hamburg ist es nicht mit ein paar Workshops getan. Dieses Vorgehen basiert ganz grundlegend auf respektvollem und kollegialem Austausch sowie konstruktiver und respektvoller Zusammenarbeit.“  

Nicht nur die Projektbeteiligten unterstützen daher auch, dass nach Projektende weiterhin die Studiengänge von den Erkenntnissen aus Hochschuldidaktik und Qualitätsmanagement profitieren können. „Für die Zukunft kann das eigenverantwortliche und kollaborative Lernen der Studierenden noch stärker in den Mittelpunkt gestellt werden“, findet Dr. Christina Kühnel. „Auch das interdisziplinäre Lernen wie es das `Leitbild für Bildung, Studium und Lehre´ mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen formuliert hat, gilt es zu unterstützen“, ergänzt Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals.

Während die Lotsen einen guten Kurs Richtung Kompetenzorientierung und Kulturwandel eingeschlagen haben, taucht am Horizont bereits das nächste Projekt auf: Die HAW Hamburg setzte sich mit ihrem Projekt "KOMWEID - Komptenzen#weiter#entwickeln im digitalen Wandel“ in einer bundesweiten Ausschreibung der Stiftung Innovation in der Hochschullehre erfolgreich durch. Projektbeginn ist der 1. August 2021.

Projekt-Zusammenfassung
Das Projekt „Lehre lotsen. Dialogorientierte Qualitätsentwicklung von Lehre und Studium“ hatte sich zum Ziel gesetzt, den begonnenen Kulturwandel an der HAW Hamburg im Bereich Studium und Lehre weiterzuentwickeln. Das im Rahmen des Qualitätspakts Lehre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Ländern geförderte hochschulweite Projekt gliederte sich in eine erste (2011 bis 2016) und eine zweite Phase (2016 bis 2020). Insgesamt hat die HAW Hamburg Drittmittel in Höhe von circa 11,8 Millionen Euro eingeworben. Beide Projektphasen bestanden aus vielfältigen Maßnahmen, welche alle die Qualitätsentwicklung in den Bereichen Lehre und Studium als gemeinsames Ziel hatten.

Phase I:

  • Qualitätsmanagement (fakultätsübergreifend)
  • Studienerfolgsmessung (fakultätsübergreifend)
  • Team-Coaching für Lehrende (fakultätsübergreifend)
  • Mentoring für Studierende (fakultätsübergreifend)
  • Optimierung des Schule-/Hochschule-Übergangs durch Online-Lern-Module (Fakultät Technik und Informatik)
  • Taskforce Informatisierung (Fakultät Wirtschaft und Soziales)
  • Laborbetreuung (Fakultäten Design, Medien und Information und Life Sciences)

Phase II:

  • Qualitätsmanagement und Studiengangs-Monitoring mit der Schnittstelle zu EQA
  • Medien 4.0 in Studium und Lehre/ Mediendidaktik und -technik mit der Schnittstelle zur ASD
  • Curriculumentwicklung und Coaching mit der Schnittstelle zur ASD
  • Mentoring für Studierende im Berufsübergang – Gender und Diversität als Potenzial mit der Schnittstelle zur Stabsstelle Gleichstellung
  • Gesamtkoordination und Vernetzung der Maßnahmen. Organisatorisch war das hochschulweite Projekt bei der Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Gleichstellung angesiedelt. Dort war auch die Gesamtprojektkoordination verortet.

Weitere Informationen zu den Projekten, den beiden Förderphasen sowie eine Multimedia-Reportage sind auf der Projektseite zu finden.

Text: Christina Kühnel / Anke Blacha

Kontakt


Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals
Projektleitung „Lehre lotsen“ im Qualitätspakt Lehre
vp-lehre (at) haw-hamburg (dot) de

Dr. Christina Kühnel
Projektkoordination „Lehre lotsen“ im Qualitätspakt Lehre
christina.kuehnel (at) haw-hamburg (dot) de

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