Mit dem neuen Studiengang „Mechanical Engineering“ macht die HAW Hamburg die international anerkannte deutsche Ingenieursausbildung auch für angehende Studierende aus dem Ausland zugänglich, ganz ohne Deutschkenntnisse. Sie lernen – genau wie im deutschen Pendant Maschinenbau – in kleinen Gruppen und mit viel Praxisbezug.
Aus aller Welt
„Aus rund 300 Bewerbungen sind am Ende 51 eingeschriebene Studierenden geworden“, berichtet Prof. Dr. Achim Schmidt, der am Department Maschinenbau und Produktion lehrt und den neuen Studiengang maßgeblich mit auf den Weg gebracht hat. „Mit diesen Zahlen sind wir sehr zufrieden.“
Die meisten der neuen Studierenden kommen aus Bangladesch, Sri Lanka, Pakistan, Ägypten und Indien. Weitere Herkunftsländer sind die Türkei, Tunesien, Aserbaidschan, Kamerun, Brasilien, Iran, Malaysia, Bolivien, Kanada, USA, Mauritius und der Irak. „Leider haben es noch nicht alle Erstsemester rechtzeitig nach Deutschland geschafft“, sagt Hella Rieger, die den neuen Studiengang koordiniert. „Viele von ihnen warten noch auf ihr Visum. Damit hatten wir aber gerechnet.“
Von Bolivien nach Hamburg
Diana Michelle Halbeisen Benavides aus Bolivien hat es rechtzeitig zum Semesterstart in die Hansestadt geschafft. Das Interesse an Maschinen wurde ihr quasi in die Wiege gelegt: „Meine Familie war, seit ich denken kann, fasziniert von Autos und Traktoren“, erinnert sie sich. „Natürlich machte mich das als Kind neugierig und ich fragte mich: Aus welchem Material sind die gemacht? Wie wurden sie gebaut? Sind sie stabil?“ Auf der Suche nach der besten Ingenieursausbildung stieß Diana dann ziemlich schnell auf Deutschland. „Damals habe ich zu mir gesagt: Irgendwann möchte ich dort studieren. Nun wurde mein Traum Wirklichkeit!“ „Ich habe beschlossen, an der HAW Hamburg zu studieren, weil die Hochschule mir durch ihre praxisorientierte Ausrichtung Möglichkeiten gibt, Praktika in verschiedenen Bereichen zu absolvieren“, erklärt sie. Dass der Unterricht auf Englisch stattfindet, kommt ihr entgegen. Es gebe ihr die Möglichkeit, in ihrem eigenen Tempo Deutsch zu lernen.
Iron Man und Raumfahrt
Mamoid Chowdhury kommt aus Bangladesch. Seit er als Kind den Film „Iron Man” gesehen hat, ist er fasziniert von innovativen Maschinen und dem Ingenieurwesen: „Mein Traum ist es, an Raumfahrtprojekten zu arbeiten – ich würde mich total gerne an einer Reise zum Mars beteiligen”, sagt er. Für ihn sei „Mechanical Engineering” die Grundlage, um derartige Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Er ist besonders gespannt auf die Projekte in den Laboren und Werkstätten. „Ich freue mich darauf, von Professoren zu lernen, die sowohl akademisch auf dem neuesten Stand sind, als auch jahrelange Industrieerfahrung mitbringen.”
Herzlich willkommen in Deutschland!
(Text: Tiziana Hiller)