In der Digitalisierung des Gesundheitswesens nehmen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) eine Schlüsselposition ein. Die darunter zu fassenden Anwendungen sind in den letzten Jahrzehnten immer umfassender und komplexer geworden. Während zunächst die Einführung von Faxgeräten als innovative IKT galt, sind heute zahlreiche Prozesse von bspw. Krankhäusern, Pflegediensten oder Apotheken digitalisiert.
Das kürzlich vom Gesundheitsminister Jens Spahn eingebrachte und bereits beschlossene „Digitale-Versorgung-Gesetz“ legt seinen Schwerpunkt auf digitale Gesundheitsanwendungen (Apps) und die forschungsbezogene Nutzung von Gesundheitsdaten. In diesem Sinne werden weitere Entwicklungen folgen bzw. sind bereits vorbereitet. So ist etwa die elektronische Gesundheitskarte dafür ausgelegt, einen Einblick in eine von allen Leistungserbringern gespeiste digitale Patientenakte zu gewähren und davon ausgehend die medizinische, pflegerische und therapeutische Versorgung zu optimieren. Derzeit ist aber noch ungeklärt, wie die damit verbundenen datenschutzrechtlichen Probleme gelöst werden sollen.
Darüber hinaus ist die Reichweite der gesundheitsbezogenen Digitalisierung groß: Über Wearables und Gesundheitsgadgets können gesundheitsrelevante Daten erfasst werden, deren adäquate Nutzung im Idealfall in eine gesunde Lebensführung münden. Insgesamt will die Ringvorlesung einen systematischen Zugang zum Thema eHealth bereitstellen und damit die Bedeutsamkeit der IKT in den Vordergrund rücken (das Thema Robotik wird damit nicht ausdrücklich behandelt).
Zudem sollen die Chancen und Risiken zu bspw. datenschutzrechtlichen und ethischen Fragen sowie zur Kosten-Nutzen-Relation digitaler Technologien kritisch diskutiert werden.