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Neue Vizepräsidentin für Studium und Lehre

Zum 1. September hat Prof. Dr. Frederike Masemann das Amt als neue Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der HAW Hamburg offiziell angetreten. Seit September 2021 ist die promovierte Sozialwissenschaftlerin als Professorin für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an unserer Hochschule. Zu ihrem Start im Präsidium haben wir mit ihr zu ihren Plänen gesprochen.

Porträt von Prof. Dr. Frederike Masemann, Vizepräsidentin für Studium und Lehre

Zum 1. September hat Prof. Dr. Frederike Masemann das Amt als neue Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der HAW Hamburg offiziell angetreten.

Liebe Frau Masemann, mit dem neuen Präsidium wurden auch die Zuständigkeiten neu verteilt. Können Sie uns bitte kurz darstellen, welche Aufgaben bei Ihnen als Vizepräsidentin für Studium und Lehre liegen?
Mit meinen beiden Kernbereichen bin ich zuständig für die Belange der Studierenden und Lehrenden. Konkret arbeite ich eng mit den Fakultäten sowie mit dem Studierendenzentrum an der Verbesserung der Rahmenbedingungen, der Qualitätssicherung und der Innovationskraft von Studium und Lehre. Dazu zählen auch Angebote, mit denen sich Lehrende und Studierende unabhängig von der reinen Fachlichkeit weiter fortbilden können. Zudem haben wir im Präsidium für die Amtszeit relevante Querschnittsthemen definiert, zu denen wir uns besonders eng abstimmen: Internationales, Gender & Diversity, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Letzteres liegt im Präsidium vorrangig in meiner Verantwortung. Und das aus gutem Grund: Ich sehe, dass viele konstruktive Impulse zum Thema Nachhaltigkeit von Studierenden, Lehrenden und Forschenden ausgehen. Diese Diskurse und Ideen sollten in einem strukturierten Prozess für unsere Hochschule sowie im Transfer für Wirtschaft und Gesellschaft wirksam werden.

Ich wünsche mir, dass die Studierenden sich an unserer Hochschule und in Hamburg wohlfühlen und ihr Potenzial entdecken und entfalten können. Wir begleiten unsere Studierenden auf diesem fachlichen wie persönlich spannenden Weg.

Prof. Dr. Frederike Masemann, Vizepräsidentin für Studium und Lehre

Gestern hat die Vorlesungszeit im Wintersemester 2023/24 begonnen. Was wünschen Sie den Lehrenden, den Studierenden und den Erstsemester-Studierenden, die in diesen Tagen neu an die HAW Hamburg kommen?
Ich wünsche unseren Erstsemester-Studierenden, dass sie mit Mut und Neugier in diese neue Lebensphase starten. Ich kann mich noch gut an meinen Studienstart erinnern – ich habe damals als erste in meiner Familie studiert und bin für das Studium und die anschließende Promotion in die Freie und Hansestadt Hamburg gekommen. Das mögliche Gefühl der Orientierungslosigkeit und Anspannung zu Beginn des Studiums kann ich daher gut nachvollziehen. Ich wünsche mir, dass die Studierenden sich an unserer Hochschule und in Hamburg wohlfühlen und ihr Potenzial entdecken und entfalten können. Wir begleiten unsere Studierenden auf diesem fachlichen wie persönlich spannenden Weg. Dafür kann ich unseren Erstsemestern nur raten, beherzt und offen auf andere zuzugehen: Die Kolleg*innen und Kommiliton*innen freuen sich auf sie.

Unseren Studierenden, die bereits länger an der HAW Hamburg sind, wünsche ich positive Energie und Entscheidungsfreudigkeit für ihre Pläne. Während des Studiums gibt es immer wieder Momente, die eine aktive Wahl erfordern: Möchte ich im Ausland studieren? Wie viel kann oder muss ich nebenbei arbeiten? Bewerbe ich mich auf ein Stipendium? Was für ein Praktikum mache ich? Welches Thema finde ich für meine Abschlussarbeit? Was kommt nach dem Studium? Diese und ähnliche Fragen stellen sich bei uns an der HAW Hamburg rund 17.000 Studierende mit ihren eigenen Persönlichkeiten, Lebenssituationen und individuellen Bedarfen. Wir haben ein Interesse, unsere Studierenden als Mitmenschen kennenzulernen und so bestmöglich auch in Entscheidungsmomenten zu unterstützen.

Unseren Lehrenden wünsche ich Gelassenheit und Gestaltungsfreude. Von einigen habe ich bereits gehört, dass sie die vorlesungsfreie Zeit genutzt haben, neue Lehrkonzepte zu entwickeln. Diesen Willen und Drive, neue Formate in der eigenen Lehre auszuprobieren und sich mit anderen darüber auszutauschen, finde ich großartig. Ich hoffe zudem, dass wir alle mit Vorfreude auf neue und bekannte Gesichter in die Vorlesungszeit starten und Lust auf Veränderungen mitbringen – in den eigenen Verantwortungsfeldern wie auch für unsere gesamte Hochschule. Als Lehrende und frühere Departmentsleiterin weiß ich jedoch auch, dass eine positive Haltung nicht immer gelingt. Die Lage der Hochschule ist finanziell schwierig, viele halten mit einem großen persönlichen Einsatz den kritischen Grundbetrieb in der Lehre aufrecht. Daher ist es mir wichtig, auch im neuen Amt dicht an den Bedarfen der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, der Professor*innen und der unterstützenden Kolleg*innen aus der Verwaltung „dranzubleiben“. Nur wenn ich zuhöre und mitbekomme, was in den Fakultäten passiert, können wir gemeinsam nach guten Lösungen suchen.

Mit dem Wechsel aus der Lehre ins Präsidium fängt für Sie ebenfalls ein neuer Abschnitt an. Mit welchen Plänen und Ideen starten Sie ins Amt der Vizepräsidentin?
Als Präsidiumsteam sind wir in der Leitungsverantwortung, das heißt, dass wir zusammen mit allen Mitgliedsgruppen die Zukunft dieser Hochschule gestalten dürfen. Gerade in diesen gesellschaftlich herausfordernden Zeiten ist das Mitwirken an Gelingensbedingungen für innovative Wissenschaft und Bildung für mich eine zutiefst sinnstiftende Tätigkeit, die mir Motivation und Ansporn gibt. Vor meinem Ruf an die HAW Hamburg war ich über zehn Jahre als Strategieberaterin tätig. Daher freue ich mich, in den nächsten Monaten meine beruflichen Erfahrungen und ein erlerntes Handwerkszeug in die Strategieentwicklung und -umsetzung mit Blick auf „HAW Hamburg 2030“ einbringen zu können. Ich arbeite noch nicht so lange an der Hochschule, daher kann ich einerseits einen frischen Blick anbieten und andererseits meine Erkenntnisse aus der akademischen Selbstverwaltung als Departmentsleiterin und als Prodekanin für Studium und Lehre der Fakultät DMI einfließen lassen.

Unser Alleinstellungsmerkmal im Hochschulsektor ist, dass wir als Hochschule für Angewandte Wissenschaften anwendungsbezogen lehren, lernen und forschen. So können Studierende in den Lehrlaboren von Anfang an wissenschaftlichen Fragestellungen theoriebasiert und erkenntnisgeleitet nachgehen. Es kann „hands-on“ experimentiert, getestet und geübt werden.

Prof. Dr. Frederike Masemann

Bei den Plänen für Studium und Lehre an der HAW Hamburg steht für mich an erster Stelle, die Perspektive der Studierenden zu stärken und unsere Angebote einer systematischen Betrachtung des „Student Life Cycle“ zu unterziehen. Das bedeutet, die unterschiedlichen Bedarfe in den unterschiedlichen Phasen aus Sicht der Studieninteressierten, Studierenden und Alumni zu kennen und unsere Studiengänge mit den studienunterstützenden Bereichen bedarfsgerecht zu verzahnen. Vieles läuft schon sehr gut, doch wir müssen strategische Prioritäten setzen, Zuständigkeiten noch klarer definieren und unsere Schnittstellen weiter optimieren. Mir ist es wichtig, dass Studierende ihre Anliegen unkompliziert an den richtigen Stellen adressieren können und dann schnelle Unterstützung erfahren. Dazu gehört auch, dass wir stärker sprechende Namen verwenden, damit direkt erkennbar wird, wer für welche Themen zuständig ist und welche Angebote es an zentraler Stelle sowie dezentral auf dem jeweiligen Campus gibt. Das ist nicht nur, aber insbesondere beim Studieneinstieg relevant. Die HAW Hamburg steht für Bildungsaufstieg – unsere Hochschule ist offen für kluge Köpfe, die etwas verändern wollen, unabhängig von ihren Startbedingungen oder sozialem Background.

Die HAW Hamburg ist ein Ort der interkulturellen Begegnungen. Studierende aus unterschiedlichen Ländern und mit diversen Biografien sind für uns eine große Bereicherung. Wir müssen unseren Studierenden Zeit und Raum geben, um sich kennenzulernen und gemeinsam über den Tellerrand zu schauen. Sie können von- und miteinander lernen, interdisziplinär arbeiten und an der Hochschulentwicklung partizipieren. Unser Alleinstellungsmerkmal im Hochschulsektor ist, dass wir als Hochschule für Angewandte Wissenschaften anwendungsbezogen lehren, lernen und forschen. So können Studierende in den Lehrlaboren von Anfang an wissenschaftlichen Fragestellungen theoriebasiert und erkenntnisgeleitet nachgehen. Es kann „hands-on“ experimentiert, getestet und geübt werden. Um dies in einer Zeit des rasanten digitalen Wandels zukunftsfest zu gewährleisten, brauchen wir entsprechend ausgestattete flexible physische und virtuelle Lehr- und Lernräume. Die HAW Hamburg ist eine Präsenzhochschule, an der Lehrende synchron wie asynchron ihre Lehrveranstaltungen und das Selbststudium auch mit digitalen Formaten bereichern. Ich möchte gemeinsam mit den Lehrenden erarbeiten, wie sich Lehrkonzepte und Lernräume weiter wandeln können. Hier wird und muss beispielsweise das Thema KI in unsere Überlegungen einfließen. Schließlich bin ich davon überzeugt, dass wir als Hochschule mehr als nur Fachwissen vermitteln und Studierende bei uns Zukunftskompetenzen erlernen und weiterentwickeln sollten. Wir sollten den Austausch darüber intensivieren, welche Kompetenzen wir fördern wollen und welche Methodiken und Konzepte wir dafür brauchen.

„Courage over comfort“ ist für mich ein prägendes Leitmotiv. Schließlich sind wir an unserer Hochschule, weil wir etwas verändern wollen.

Prof. Dr. Frederike Masemann

Im Rahmen Ihrer Wahl haben Sie davon gesprochen, dass Sie Ihren Fokus auf gemeinsame Verantwortung und gestalterische Freiräume richten wollen. Können Sie uns das bitte kurz erläutern?
Neben der formellen Art der Beteiligung von Studierenden und Lehrenden in Gremien ist mir der informelle Austausch sehr wichtig. Kommunikation ist multidimensional – aus meiner Sicht brauchen wir daher sowohl klare formelle Kommunikationskanäle als auch informelle, die einen unmittelbaren, nahbaren und vertrauensvollen Austausch bieten. Als Vizepräsidentin möchte ich ansprechbar und erreichbar bleiben, für Studierende und Kolleg*innen mit ihren Anliegen. Daher kennen alle meine Mobilnummer, ich kommuniziere über diverse Online- wie Offline-Kanäle und nutze beratende Gremien wie Beirate mit allen Mitgliedsgruppen der Hochschule, um in gemeinsamer Verantwortung handlungsfähig zu sein.

Unsere Hochschule bietet zudem große Freiräume. Ich möchte die Studierenden und Lehrenden ermutigen, diese zu nutzen und sich für ihre Themen stark zu machen. Dabei ist das Wichtigste die Lust auf Veränderung. Für mich ist nicht allein entscheidend, ob ein Konzept am Ende erfolgreich ist, sondern dass es ausprobiert und umgesetzt wurde. Wo notwendig und hilfreich, unterstütze ich gerne. Meine Rolle ist es, zu schauen, wie sich erfolgreiche Projekte strukturell verankern und auf die gesamte Hochschule anwenden lassen.

Alle Beteiligten, die sich trauen ihre Ideen in die Tat umzusetzen, sollten entsprechende Wertschätzung erfahren und gefeiert werden. „Courage over comfort“ ist für mich ein prägendes Leitmotiv. Schließlich sind wir an unserer Hochschule, weil wir etwas verändern wollen.

Interview: Anke Blacha

Termin-Hinweis

Zum Start des Wintersemesters laden die Präsidentin der HAW Hamburg, Prof. Dr. Ute Lohrentz, und die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Frederike Masemann, die Studierenden der HAW Hamburg zum Gespräch ein. 

Ab Mitte Oktober bis Anfang November finden an den vier Fakultäten Austauschtermine statt, zu denen sich die Studierenden jetzt anmelden können. 

  • Fakultät Life Sciences, Dienstag, 17.10., 12.30-13.30 Uhr
  • Fakultät Wirtschaft und Soziales, Mittwoch, 18.10., 14-15 Uhr
  • Fakultät Technik und Informatik, Mittwoch, 18.10., 16-17 Uhr 
  • Fakultät Design, Medien und Information, Mittwoch, 01.11., 13.30-14.30 Uhr

Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie auf der Website der HAW Hamburg.  

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