Gestern hat die Vorlesungszeit im Wintersemester 2023/24 begonnen. Was wünschen Sie den Lehrenden, den Studierenden und den Erstsemester-Studierenden, die in diesen Tagen neu an die HAW Hamburg kommen?
Ich wünsche unseren Erstsemester-Studierenden, dass sie mit Mut und Neugier in diese neue Lebensphase starten. Ich kann mich noch gut an meinen Studienstart erinnern – ich habe damals als erste in meiner Familie studiert und bin für das Studium und die anschließende Promotion in die Freie und Hansestadt Hamburg gekommen. Das mögliche Gefühl der Orientierungslosigkeit und Anspannung zu Beginn des Studiums kann ich daher gut nachvollziehen. Ich wünsche mir, dass die Studierenden sich an unserer Hochschule und in Hamburg wohlfühlen und ihr Potenzial entdecken und entfalten können. Wir begleiten unsere Studierenden auf diesem fachlichen wie persönlich spannenden Weg. Dafür kann ich unseren Erstsemestern nur raten, beherzt und offen auf andere zuzugehen: Die Kolleg*innen und Kommiliton*innen freuen sich auf sie.
Unseren Studierenden, die bereits länger an der HAW Hamburg sind, wünsche ich positive Energie und Entscheidungsfreudigkeit für ihre Pläne. Während des Studiums gibt es immer wieder Momente, die eine aktive Wahl erfordern: Möchte ich im Ausland studieren? Wie viel kann oder muss ich nebenbei arbeiten? Bewerbe ich mich auf ein Stipendium? Was für ein Praktikum mache ich? Welches Thema finde ich für meine Abschlussarbeit? Was kommt nach dem Studium? Diese und ähnliche Fragen stellen sich bei uns an der HAW Hamburg rund 17.000 Studierende mit ihren eigenen Persönlichkeiten, Lebenssituationen und individuellen Bedarfen. Wir haben ein Interesse, unsere Studierenden als Mitmenschen kennenzulernen und so bestmöglich auch in Entscheidungsmomenten zu unterstützen.
Unseren Lehrenden wünsche ich Gelassenheit und Gestaltungsfreude. Von einigen habe ich bereits gehört, dass sie die vorlesungsfreie Zeit genutzt haben, neue Lehrkonzepte zu entwickeln. Diesen Willen und Drive, neue Formate in der eigenen Lehre auszuprobieren und sich mit anderen darüber auszutauschen, finde ich großartig. Ich hoffe zudem, dass wir alle mit Vorfreude auf neue und bekannte Gesichter in die Vorlesungszeit starten und Lust auf Veränderungen mitbringen – in den eigenen Verantwortungsfeldern wie auch für unsere gesamte Hochschule. Als Lehrende und frühere Departmentsleiterin weiß ich jedoch auch, dass eine positive Haltung nicht immer gelingt. Die Lage der Hochschule ist finanziell schwierig, viele halten mit einem großen persönlichen Einsatz den kritischen Grundbetrieb in der Lehre aufrecht. Daher ist es mir wichtig, auch im neuen Amt dicht an den Bedarfen der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, der Professor*innen und der unterstützenden Kolleg*innen aus der Verwaltung „dranzubleiben“. Nur wenn ich zuhöre und mitbekomme, was in den Fakultäten passiert, können wir gemeinsam nach guten Lösungen suchen.
Mit dem Wechsel aus der Lehre ins Präsidium fängt für Sie ebenfalls ein neuer Abschnitt an. Mit welchen Plänen und Ideen starten Sie ins Amt der Vizepräsidentin?
Als Präsidiumsteam sind wir in der Leitungsverantwortung, das heißt, dass wir zusammen mit allen Mitgliedsgruppen die Zukunft dieser Hochschule gestalten dürfen. Gerade in diesen gesellschaftlich herausfordernden Zeiten ist das Mitwirken an Gelingensbedingungen für innovative Wissenschaft und Bildung für mich eine zutiefst sinnstiftende Tätigkeit, die mir Motivation und Ansporn gibt. Vor meinem Ruf an die HAW Hamburg war ich über zehn Jahre als Strategieberaterin tätig. Daher freue ich mich, in den nächsten Monaten meine beruflichen Erfahrungen und ein erlerntes Handwerkszeug in die Strategieentwicklung und -umsetzung mit Blick auf „HAW Hamburg 2030“ einbringen zu können. Ich arbeite noch nicht so lange an der Hochschule, daher kann ich einerseits einen frischen Blick anbieten und andererseits meine Erkenntnisse aus der akademischen Selbstverwaltung als Departmentsleiterin und als Prodekanin für Studium und Lehre der Fakultät DMI einfließen lassen.