”Nicht nur reden – handeln!” ist das Leitmotiv von Christopher Klix, Studierender im zweiten Studiensemester im Bachelor „Regenerative Energiesysteme und Energiemanagement“ an der Fakultät Technik und Informatik. Dafür hat er in Eigeninitiative die Veranstaltung „Klima der Zukunft“ am 30. März 2023 an der HAW Hamburg ins Leben gerufen. Mit ihr möchte er vor allem die Studierenden der Hochschule erreichen, denn, so Klix: „Wir müssen meine Generation mit den Ideen für eine klimagerechte Zukunft ins Boot holen“.
Als Schirmherr für die Veranstaltung konnte er den bekannten Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif vom GEOMAR in Kiel gewinnen. Der bekannte Wissenschaftler ist unter anderem Botschafter der Stiftung Klimawald. Prof. Dr. Kolja Eger, Leiter des StudiengangsRegenerative Energiesysteme und Energiemanagement – Elektro- und Informationstechnik wird die Möglichkeiten des zukunftsorientierten Studiengangs aufzeigen, in dem Studierende ihre ingenieurwissenschaftlichen Fähigkeiten für die Energiewende einsetzen. Bernhard Schöner, Namensgeber der Agentur Schöner&Schöner bietet “Coaching und Consulting für Führungskräfte” an. Er wird aus der Sicht der Branche zu den Studierenden sprechen und die Lage am Arbeitsmarkt darstellen. Warum es für den Organisator Christopher Klix so wichtig ist, die Zielgruppe Studierende zu adressieren, was sein Werdegang mit der Veranstaltung zu tun hat und warum eine Kombination aus Marketing und Ingenieurwissenschaften durchaus Vorteile hat, darüber spricht er hier im Interview.
Lieber Herr Klix, Sie stammen aus einer Familie mit einem Unternehmen für Klimatechnik. Inwieweit hat das Ihren Werdegang geprägt?
Christopher Klix: Richtig, als Schüler habe ich bereits Einblicke in die Industrie und das Gewerbe erhalten und Prozesse mitbekommen, die normalerweise dem Kunden oder Verbraucher verborgen bleiben. Da war alles dabei: Wartung, Planung und Konstruktion von Hotels, Supermärkten und Gewerbekälteanlagen oder das Isolieren von Kälteleitungen während der Schulferien. Und auch wenn die technischen Abläufe interessant waren, so hat mich doch eins besonders fasziniert: die Komplexität und der massive Aufwand der tagtäglich von Handwerkern und Ingenieur*innen getätigt wird, um unsere Gesellschaft am Laufen zu halten. Wie unglaublich aufwändig es ist, einfach nur dafür zu sorgen, dass Max Mustermann ein warmes Haus hat.
All das hat mich neugierig gemacht und sorgt immer noch dafür, dass ich aktiv Einblicke in verschiedene Branchen suche und möglichst viel Erfahrung sammeln möchte. Denn eins ist mir klar geworden: Selbst wenn man lange in einer Branche gearbeitet hat, gibt es immer noch jemanden, der oder die mehr weiß als man selbst.
Im ersten Studium haben Sie Marketing und Brand Management studiert und sich danach für ein Technikstudium an der HAW Hamburg entschieden. Steht das im Widerspruch zueinander?
Christopher Klix: Ja, das würde ich schon sagen. Aber das ist genau der Punkt: Beide Bereiche können nur gemeinsam ihr volles Potential ausschöpfen. Und ich glaube, dass besonders diese zwei Themenbereiche traditionell Schwierigkeiten in der Kommunikation untereinander haben. Dies sieht man super im handwerklichen Bereich, wo technisches Wissen hoch ist, aber das Verständnis von Markenpräsenz und Public Relations häufig ein Fremdwort ist.
Auf der anderen Seite fehlt häufig im Management das Verständnis von “Hands on”- Erfahrungen und Umsetzbarkeit von theoretischen Konzepten in der Praxis. Das ist die typische Projektmanagement-Perspektive von studierten Manager*innen. Ich habe häufig mitbekommen, dass Prozesse zu ideal betrachtet werden und deshalb zu Komplikationen in der Umsetzung führen. Es fehlt Kommunikation und Offenheit von beiden Seiten. Aber ohne dies wird eine erfolgreiche Energiewende nicht umsetzbar sein. Technik und Ideen hin oder her, jemand muss die geplanten PV-, Wind-, Gezeiten- und Biogasanlagen bauen, in Betrieb nehmen und warten können.