Professorinnenprogramm für die HAW Hamburg

Trotz positiver Entwicklungen sind Professorinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen an der HAW Hamburg noch immer unterrepräsentiert. Mit dem Professorinnenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), an dem die HAW Hamburg zum vierten Mal teilnimmt, soll diese Lücke perspektivisch geschlossen werden.

Fakultät Life Sciences, Praktikum, Laborveranstaltung bei Ines Lehmann, Studiengang Ökotrophologie© Paula Markert / HAW Hamburg

Für die HAW Hamburg ist die Erreichung von Parität, Gleichstellung und Chancengerechtigkeit ein zentrales Ziel.

Dabei ist die Hochschule mit einer Präsidentin an der Spitze und einem paritätisch aufgestellten Präsidium in Sachen Gleichstellung im Prinzip gut aufgestellt. Auch bei den Studierenden sind mit rund 55 Prozent mehrheitlich Frauen an der Hochschule eingeschrieben, beim Verwaltungspersonal liegt der Frauenanteil sogar bei rund 62 Prozent. Nur der Blick auf das wissenschaftliche Personal, also auf Professor*innen und wissenschaftliche Mitarbeitende, zeigt ein anderes Bild: Lediglich 33 Prozent der Professor*innen und 40 Prozent der wissenschaftliche Mitarbeitende sind Frauen. Damit liegt die HAW Hamburg beim professoralen Anteil von Frauen zwar knapp über dem aktuellen bundesweiten Durchschnitt von 29 Prozent, aber es gibt noch Luft nach oben.

„Seit 2008 konnten mit dem Professorinnenprogramm an unserer Hochschule bislang neun Professorinnen gefördert werden. Mit dem jetzt erneut aufgesetzten Programm können wir weitere drei Stellen schaffen – das ist ein großer Erfolg“, so Prof. Dr. Ute Lohrentz, Präsidentin der HAW Hamburg. „Neben diesem Programm unterstützen wir mit dem Projekt go-2-prof:in an unserer Hochschule den professoralen Nachwuchs.“ Für die HAW Hamburg ist die Erreichung von Parität, Gleichstellung und Chancengerechtigkeit ein zentrales Ziel, das in den Regelwerken der Hochschule als Querschnittsaufgabe integriert und in der Grundordnung fest verankert ist.

Seit 2008 konnten mit dem Professorinnenprogramm an unserer Hochschule bislang neun Professorinnen gefördert werden. Mit dem jetzt erneut aufgesetzten Programm können wir weitere drei Stellen schaffen – das ist ein großer Erfolg.

Prof. Dr. Ute Lohrentz, Präsidentin der HAW Hamburg

„Als Professorin können Sie insbesondere in traditionell von Männern geprägten Bereichen wie IT und Elektrotechnik ein starkes Zeichen für Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern setzen. Überdies können Sie durch Ihre Arbeit in Forschung und Lehre nicht nur aktiv den wissenschaftlichen Fortschritt mitgestalten und einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten, sondern inspirieren und fördern im besten Fall Nachwuchstalente aktiv durch Ihr Engagement“, sagt Prof. Dr. Ulrike Herster, die seit 2020 Professorin für Softwareentwicklung an der HAW Hamburg ist. Prof. Dr. Johanna Buchcik, Professorin für Gesundheitsverhalten und Diversity, ergänzt: „Die Tätigkeit als Professorin ermöglicht es mir, den Werdegang von Frauen in Wissenschaft und Forschung zu unterstützen und mit ihnen meine beruflichen und persönlichen Erfahrungen zu teilen, damit sie bestärkt werden, den wissenschaftlichen Karriereweg einzuschlagen. Frauen in der Wissenschaft werden bislang, obwohl sie einen enormen Wissensbeitrag leisten, unzureichend geschätzt.“

Als Professorin können Sie insbesondere in traditionell von Männern geprägten Bereichen wie IT und Elektrotechnik ein starkes Zeichen für Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern setzen.

Prof. Dr. Ulrike Herster, Professorin für Softwareentwicklung

Die HAW Hamburg gehört zu einer von 56 Hochschulen in Deutschland, die mit ihrem Gleichstellungskonzept für Parität in der aktuellen, zweiten Bewerbungsrunde der vierten Förderphase überzeugen konnte. So sind Anträge auf drei Anschubfinanzierungen oder Regelprofessuren für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- und W3-Professuren möglich.

Die Tätigkeit als Professorin ermöglicht es mir, den Werdegang von Frauen in Wissenschaft und Forschung zu unterstützen und mit ihnen meine beruflichen und persönlichen Erfahrungen zu teilen.

Prof. Dr. Johanna Buchcik, Professorin für Gesundheitsverhalten und Diversity

Das vom BMBF initiierte Programm wurde 2008 erstmalig aufgelegt und zielt darauf ab, die Anzahl der Professorinnen zu erhöhen, Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Lebenszeitprofessur zu fördern und in der Wissenschaft zu halten und Gleichstellung an den Hochschulen strukturell zu verankern. Bund und Länder stellen für das Programm bis 2030 insgesamt 320 Millionen Euro zur Verfügung.

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