Jetzt ist es aber ja kein Geheimnis, dass die Raumsituation und -knappheit an der HAW Hamburg ein intensiv diskutiertes Thema sind…
Das ist tatsächlich ein Thema für sich, daher nur kurz: Ich setze mich in Gesprächen mit dem Präsidium und dem ITSC dafür ein, dass wir eine zentrale Raumvergabe bekommen, um die Nutzung von Lehr- und Bürofläche effizienter zu gestalten. Wir haben trotz der gefühlten Raumknappheit Flächen, die leer stehen oder nur sporadisch genutzt werden. Das können wir ändern, indem wir die Raumnutzung transparent machen und Räume als Gemeingut ansehen, die mit einfachen Mitteln durch Lehrende, Mitarbeitende und auch durch Studierende zur Nutzung für Lehrveranstaltungen, Seminare, Projektarbeiten oder zum gemeinsamen Lernen gebucht werden können.
Nach meinem Diplom-Studium und vielen Jahren im Beruf an einer Hochschule habe ich vor sieben Jahren noch einen Masterabschluss mit Fokus auf moderne und nachhaltige Lernräume gemacht. Es gibt viele Projekte an unserer Hochschule, die sich mit der Entwicklung von Lernräumen beschäftigen. Ich finde es wichtig, dass wir als Hochschule gerade in einer Großstadt wie Hamburg Räume auch für Studierende zum Lernen und Arbeiten nutzbar machen. Zudem sollten sich die Räume den Curriculumsentwicklungen anpassen – insbesondere seit der Corona-Pandemie gab es massive Veränderungen, aber viele Räume sind in ihrer Ausstattung seit Jahrzenten gleichgeblieben. Ein Beispiel: Es gibt Lernräume, an denen es kaum oder schlecht nutzbar angebrachte Steckdosen gibt. Hybride Lehre ist in nur wenigen Räumen möglich und jeder Raum ist technisch anders ausgestattet. Manchmal sind es nur kleine Handgriffe, die unsere Räume für die Lehrenden und Studierenden attraktiver machen.
Noch einfacher gelingt dies sicher in Neubauten – und das bringt mich zur letzten Frage: In der Öffentlichkeit wird das gesamte Bauvorhaben Oberbillwerder von Zeit zu Zeit intensiv diskutiert. Wie ist der aktuelle Stand zum Neubau des Campus für die HAW Hamburg? Und wie sieht es mit den Bauvorhaben am Berliner Tor aus?
Für den Campus Berliner Tor ist derzeit der Architektenwettbewerb für den 1. Bauabschnitt, auf dem Gebiet der derzeitigen Handelsschule, in Vorbereitung und soll im November ausgeschrieben werden. Sobald die Finanzierung der weiteren Planung seitens der BWFGB freigegeben ist, beginnt die Planung des nächsten Bauabschnitts. Die ersten großen Baumaßnahmen sollen 2027 mit dem Abbruch der Handelsschule und dem Umbau der Lämmermarktschule starten.
Für den Campus in Oberbillwerder laufen derzeit noch die Verhandlungen mit der Behörde über den Flächenbedarf. Wir sind bei dem Thema zum Teil unterschiedlicher Auffassung. Es gibt aktuell zudem noch rechtliche Fragen, die zu klären sind, so dass der Bezug der ersten Gebäude in 2028 – wie es ursprünglich geplant war – nicht zu halten ist, sondern in dem Jahr wohl erst der Baubeginn sein wird.