Ausstellungsankündigung

„Reflect“ – wie blicken junge Designer*innen auf historische Textilien?

Eine Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte zeigt Arbeiten von 12 Studierenden der HAW Hamburg. Im Rahmen eines Kursprojektes der Textil Labore vom Department Design entstanden Neuinterpretationen zu historischen Textilien. Das Museum für Hamburgische Geschichte zeigt ihre Arbeiten voraussichtlich vom 14.05. bis 17.08. 2020.

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Junge Textidesigner*innen zeigen im Museum für Hamburgische Geschichte ihre Studienarbeiten.

Wie gehen jungen Designer*innen mit Stoffen aus den vergangenen Jahrhunderten um? Inspirieren sie Textilien aus dem 16. oder 18. Jahrhundert? Wie kombinierbar sind tradierte und digitale Techniken der Textilgestaltung? Wie funktionieren historische Muster?

Aus der Idee, dass jeder Gestaltungsprozess auch durch forschende Fragestellungen und Entscheidungen bestimmt ist, entwickelten Sabine Gärtner und Barbro Scholz, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Department Design, gemeinsam ein interdisziplinäres Kursprojekt für die Lehre in den Textillaboren Siebdruck und Jacquardweberei.

Zunächst dekonstruierten und analysierten die Studierenden ein historisches Textil aus der Sammlung des Museums für Hamburgische Geschichte oder aus dem Archiv des Museums für Kunst und Gewerbe. Sie rekonstruierten das Musterprinzip und erstellen eine digitale Vorlage. Im Anschluss lernten sie verschiedene tradierte und neue Techniken: vermittelt wurden die Grundlagen der Jacquardtechnologie und die Gesetzmäßigkeiten unterschiedlicher Bindungskombinationen sowie im Textildruck der Umgang mit Sonderpigmenten. Anschließend entwickelten die Studierenden ihre Eigeninterpretation des historischen Textils. Die Farbigkeit sollte auf Schwarz bis Weiß reduziert werden, um den Fokus auf Materialität und Struktur zu lenken.

„Ich habe durch das Projekt gelernt, meine Kompetenzen besser zu verknüpfen. Eine Siebdruckprobe kann auch als Vorlage für eine Gewebebindung dienen und eine digitale Simulation erspart mir viele Stunden in der Werkstatt. Die historische Recherche hat mir geholfen, das Design des Originals zu verstehen und Entscheidungen für meine Reinterpretation zu treffen“, so fasst Hilke Scholz ihre Erfahrungen zusammen. Sie ist im 3. Semester ihres Masterstudiums Textildesign.

Neben ihr beteiligen sich noch 12 Studierende an der Ausstellung: Esther Felten, Marie Freda Hornivius, Luca Karrasch, Bernadette Kopp, Antonia Korbmacher, Veronique Parisé, Mirjam Poller, Friederike Polzin, Ludmilla Savichev, Philippa Sielck, Janina Thomann.


Projektkonzeption und -leitung: Barbro Scholz und Sabine Gärtner
 

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