Rund 2.300 internationale Studierende sind derzeit an der HAW Hamburg eingeschrieben, das sind knapp 14 Prozent aller Studierenden der Hochschule. Gut die Hälfte von ihnen sind Bildungsausländerinnen und Bildungsausländer, die einen Bachelor oder Master in Hamburg absolvieren. Sie sind nicht nur eine fachliche und kulturelle Bereicherung für die HAW Hamburg und tragen zur Internationalität des Campus bei. Sie sichern auch die wirtschaftliche Zukunft ihrer Heimatländer und sind gesuchte Fachkräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Als Botschafterinnen und Botschafter machen sie außerdem erfolgreich Werbung für ein Studium an der HAW Hamburg. Denn laut Umfragen verlassen sich internationale Studierende bei ihrer Studienwahl am häufigsten auf Empfehlungen und Erfahrungen von Freunden, der Familie und Alumni.
Die Hürden: Begrenzte Hilfe durch Eltern, kein BAföG und schlechter bezahlte Jobs
Viele ihrer deutschen Kommilitoninnen und Kommilitonen und auch ihre Lehrenden wissen nicht, mit welchen Hindernissen internationale Studierende zu kämpfen haben, wenn sie ohne Schuld in eine finanzielle Notlage geraten. Oft können sie in solchen Situationen weder auf ihre Familien oder auf heimische Kontakte und Freunde zurückgreifen. So haben internationale Studierende in der Regel keinen Anspruch auf BAföG und nur rund 53 Prozent von ihnen erhalten finanzielle Unterstützung von ihren Eltern; im Vergleich dazu erhalten 88 Prozent der deutschen Studierenden häusliche finanzielle Unterstützung. Insgesamt müssen rund 75 Prozent aller Studierenden in Hamburg arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren. Das gilt für deutsche und für internationale Studierende gleichermaßen. Mit einem großen Unterschied: Längerfristige und gut bezahlte Jobs erhalten internationale Studierende nur selten.
Konkrete Hilfe in Zeiten persönlicher Krisen und finanzieller Engpässe
Persönliche Krisen und finanzielle Engpässe können den Studienerfolg internationaler Studierender gefährden und im schlimmsten Fall zum Abbruch des Studiums führen. Bei Krankheit, einem Unfall, Naturkatastrophen oder wirtschaftlichen, familiären und politischen Krisen im Heimatland sind sie auf unbürokratische und schnelle finanzielle Hilfe angewiesen, um sich auf ihr Studium und insbesondere anstehende Klausuren und Fachprüfungen konzentrieren zu können. Auch unbezahlte Pflichtpraktika und der Verlust eines Studierendenjobs können zu einem fast unüberwindbaren Hindernis werden.
Ab dem dritten Semester helfen in solchen Fällen schnell und unbürokratisch drei Hamburger Notfonds, die eng zusammenarbeiten: das Diakonische Werk, das Studierendenwerk Hamburg und der Verein der Förderer Ausländischer Studierender e. V. (V.D.F.A.S.).
Unterstützung für mehr als 400 Studierende an der HAW Hamburg seit 2002 – Bilanz des V.D.F.A.S.
Anfang der 80er Jahre gründeten engagierte Lehrende und Studierende sowie Mitarbeitende und Freunde der (damaligen) Fachhochschule Hamburg den V.D.F.A.S., der auch vom ASTA mit einer jährlichen Summe von 2.400 EUR unterstützt wird. Aktuell engagieren sich Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Thomas Netzel und Prof. Dr. Christoph Maas aus der Fakultät Life Sciences ehrenamtlich im Vorstand des Vereins.
Seit 1983 haben bisher einige hundert internationale Studierende eine zeitlich befristete finanzielle Überbrückung erhalten, um damit zum Beispiel Mietrückstände, den Semesterbeitrag oder die Krankenversicherung zu bezahlen und ihr Studium nicht abbrechen zu müssen. Allein von 2002 bis 2017 waren es insgesamt 433 Studierende, die vom V.D.F.A.S. einen Scheck oder eine Überweisung über maximal 400 Euro erhalten haben.
So konnte im Jahr 2017 der V.D.F.A.S. mit mehr als 8.500 Euro insgesamt 22 Studierende an der HAW Hamburg unterstützen. Rund 36 Prozent der Anträge kamen aus Afrika (Ghana, Kamerun, Marokko, Senegal und Tunesien) und weitere 41 Prozent aus Asien (Bangladesch, Indien, Iran, Kirgisistan und Nepal). Einzelanträge wurden zudem bewilligt für Studierende aus Palästina, Kolumbien und Russland. Jeder Antrag und die persönlichen Verhältnisse werden genau geprüft und die Antragstellenden im International Office intensiv beraten, um sicherzustellen dass die Studierenden ihr Studium erfolgreich fortsetzen.
Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht
Um diese wertvolle Arbeit weiterführen zu können, ist der Verein auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen. Für nur 5 Euro im Monat können Sie Mitglied werden (2,50 Euro für Studierende)! Schicken Sie dem International Office eine E-Mail an vdfas@haw-hamburg.de; wir senden Ihnen gern weitere Informationen zu und stellen auch Spendenbescheinigungen aus.
Leisten Sie einen wichtigen Betrag dazu, dass sich unsere internationalen Studierenden willkommen an der HAW Hamburg fühlen und nicht allein gelassen werden, wenn sie in akuten Notfällen Unterstützung zum erfolgreichen Abschluss ihres Studiums bei uns benötigen!
(Autorin: Martina Schulze, Leitung International Office)
<link file:82883 download file>Flyer des V.D.F.A.S. als PDF zum Download
Informationen und Kontakt: VEREIN DER FÖRDERER AUSLÄNDISCHER STUDIERENDER E. V. [V.D.F.A.S.]HAW HamburgInternational OfficeStiftstraße 6920099 HamburgAnsprechpartnerin: Ingrid Weatherall Tel.: 040.428 75–9252vdfas@haw-hamburg.deSPENDENKONTO: IBAN DE6120690500000060812