Nikotin in Zigaretten macht abhängig, der Tabakrauch zerstört unter anderem die Atemwege und kann Lungenkrebs auslösen, er greift Knochen, Gelenke und Zähne an, kann Diabetes befördern, die Fortpflanzung gefährden und werdende Mütter und ihren Babys schaden. „Zirka 127.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen des Tabakkonsums“, so der Konsumforscher Prof. Dr. Stephan Meyerding. „Das entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Göttingen, die da jährlich verstirbt.“
Ähnliches gilt für Alkohol: Er macht ebenfalls abhängig, lässt Tumore im Körper entstehen. Verdauungsorgane, Herz- und Kreislaufsysteme werden angegriffen. Dazu ist Alkohol ein starkes Nervengift. „Man kann sich quasi dumm saufen“, so der Professor. Zirka 470.000 Menschen sterben jährlich an dem Konsum von Alkohol.
Und last but not least: Zucker führt zu Übergewicht, macht die Menschen krank und belastet die Psyche. „Übergewichtige Menschen haben häufig ein Selbstwertproblem, fühlen sich abgelehnt und können Folgeerkrankungen wie Depression haben“, erklärt Meyerding. Übergewicht kann überdies zu Diabetes Typ 2 führen und Herz-Kreislaufprobleme verursachen. „Insgesamt sterben rund 217.000 Menschen jährlich an starkem Übergewicht“.
Rauchen ist uncool geworden
Die gute Nachricht: Der Zigarettenkonsum hat bei den 12- bis 17-Jährigen in den vergangenen Jahren abgenommen. Meyerding: „Rauchen ist uncool geworden, erfolgreiche Menschen rauchen nicht mehr.“ Ähnlich sieht es beim Alkoholkonsum aus: Auch dieser hat bei den 12- bis 17-Jährigen abgenommen. Waren es 1976 noch sieben von zehn jungen Menschen, die regelmäßig Alkohol konsumierten, sind es in 2019 nur noch vier von zehn Jugendlichen. Der Konsum hat also stark abgenommen.
Anders sieht es beim Zucker aus: In der Altersgruppe der fünf- bis neunjährigen Kinder hat die Anzahl derer, die Übergewicht haben, stark zugenommen – insbesondere bei den Jungen. Warum die Kinder so viel dicker werden, liegt auch am Zuckerkonsum. Waren es in 2012 noch zirka 18 Kilogramm Süßigkeiten wie Kekse, Cracker, Schokolade, Eis, Gummibärchen etc., die Kinder und Jugendliche verzehrten, so werden es in 2025 wohl eher 20 Kilogramm sein. Zuckerwaren, so die allgemeine Erkenntnis, haben erhebliche negative Auswirklungen auf die Gesundheit und die Psyche. „Das“, so Meyerding, „hat auch die Politik erkannt.“