SimPneuTrans von BMBF gefördert



[Lehre/Forschung] Das Forschungsprojekt „SimPneuTrans“ von Prof. Dr.-Ing. Peter Wulf, Department M&P, ist eines von 21 Projekten, das in die diesjährige Förderrunde „IngenieurNachwuchs“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aufgenommen wurde. SimPneuTrans widmet sich im Bereich der Verfahrenstechnik der Simulation und Verbesserung des Luftdrucktransports pulverförmiger Stoffe.

Oft sieht man sie von der Autobahn aus, die verschlungenen, kilometerlangen Rohrsysteme von Kraftwerken oder Chemieanlagen. In der europäischen Chemieindustrie werden durch diese Rohrsysteme zu 60% pulverförmige Substanzen mittels Luftdruck zu ihrem Verarbeitungsort befördert. In den Rohrleitungen von Kraftwerken wird Asche abtransportiert und bei Baustofflieferanten ist es Zement, der durch die Röhren geblasen wird.

Dieses Transportverfahren, pneumatischer Schüttguttransport genannt, wird mit stetig steigenden Kapazitäten in vielen Produktionsbereichen eingesetzt. Da dabei sehr viel Energie benötigt wird, die Qualität und Reinheit der Produkte unter dem Transport nicht leiden darf und ein Explosionsrisiko ausgeschlossen werden muss, wird seit Jahren gezielt nach Verbesserungs- und Einsparmöglichkeiten dieser Verfahrenstechnik gesucht.

SimPneuTrans entwickelt moderne Technik für klein- und mittelständische Unternehmen
Das Projekt „SimPneuTrans“ der HAW Hamburg versucht hier mit einem Nachwuchsteam, ein Mehrphasen-Simulationsmodell für die pneumatische Förderung von pulverförmigen trockenen Medien zu entwickeln und anzuwenden, um das Spektrum der bisher üblichen Auslegungsrechnungen und  -verfahren für diese Fördertechnik zu erweitern und zu verbessern.

Das Forschungsprojekt arbeitet direkt mit einem traditionsreichen und international bekannten Anlagenhersteller im Bereich des pneumatischen Schüttguttransports, der FLSmidth Möller GmbH, zusammen. Diese Kooperation bietet gute Transfermöglichkeiten der Erkenntnisse in die technische Umsetzung, die sowohl die Anlagentechnik als auch die Weiterentwicklung der Verfahrenstechnik betreffen. Ziel ist es, moderne Auslegungsmethoden wie CFD-Simulationen (Computational-Fluid-Dynamics) bei kleinen und mittelständischen Unternehmen zu etablieren und Studierende und Absolventen mit wissenschaftlichen Forschungsaufgaben und Anwendungen vertraut zu machen.

 


Volumenverteilung von Flugasche in einem Prallrohr


Förderung durch das BMBF
Gefördert wird das Projekt mit 253.000 € vom BMBF im Rahmen der Förderlinie "IngenieurNachwuchs". Die Förderlinie richtet sich ausschließlich an Fachhochschulen und soll deren Kompetenzen in der ingenieurwissenschaftlichen Forschung und Lehre fördern. Erstberufene Professorinnen und Professoren, deren Berufung zum Ausschreibungszeitpunkt maximal 4 Jahre zurückliegt, sollen mit der Förderlinie die Möglichkeit erhalten, anwendungsnahe Forschungsthemen mit einem Nachwuchsteam zu bearbeiten.

Acht der 21 vom BMBF geförderten Projekte der diesjährigen Runde haben sich am 21. Oktober 2010 bei einem Statusseminar, organisiert von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen »Otto von Guericke« e.V., vorgestellt. Professor Peter Wulf sagt zu diesem Treffen, das an der HAW Hamburg stattgefunden hat: „Das Seminar hat interessante Forschungsvorhaben innerhalb der Verfahrenstechnik präsentiert und der fachliche Austausch sowie die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, haben das Programm abgerundet.“

Dabei sei natürlich auch der Vergleich mit den anderen Fachhochschulen nicht ausgeblieben, wie diese mit dem Thema Forschung umgingen. So gäbe es andere Hochschulen, die bereits seit längerer Zeit verstärkt Forschungsförderung betrieben und dies schlüge sich in einer sehr gezielten Organisation und Unterstützung ihrer Forschungstätigkeiten nieder. Die HAW Hamburg habe hier noch Aufholpotenzial und es sei gut, dass sie sich mittlerweile in diesem wichtigen Betätigungsfeld stark engagiere, resümiert Peter Wulf.

Die Ausschreibung „IngenieurNachwuchs“ der BMBF erfolgt jährlich und ist jeweils an ein bestimmtes Forschungsfeld gerichtet. Dieses Jahr ist die Förderrunde für den Maschinenbau ausgerichtet. Die HAW Hamburg hat fünf Förderanträge eingereicht.

Weitere Informationen:
Prof. Dr.-Ing. Peter Wulf
Tel.: 040 42875-8695
E-Mail: <link mail>peter.wulf@haw-hamburg.de
<link http: www.mp.haw-hamburg.de pers wulf _blank external-link-new-window>www.mp.haw-hamburg.de/pers/Wulf/

Forschung und Transfer
Silke Kracht
Tel.: 428 75-9131
<link mail>silke.kracht@haw-hamburg.de

BMBF
<link http: www.bmbf.de de _blank external-link-new-window>www.bmbf.de/de/7152.php
<link http: www.aif.de fh _blank external-link-new-window>www.aif.de/fh/15-0-ausschreibungen-ingenieurnachwuchs.html

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