Für das Jahrhundertprojekt Energiewende sind innovative Lösungen und herausragendes Engagement notwendig. Unter dem Titel <link http: www.new4-0.de external-link-new-window external link in new>NEW 4.0 – Norddeutsche EnergieWende 4.0 – hat sich in Hamburg und Schleswig-Holstein eine einzigartige Projektinitiative aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gebildet, die in einem länderübergreifenden Großprojekt eine nachhaltige Energieversorgung realisieren und gleichzeitig auch die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region stärken will. Rund 60 Partner aus der Region und überregionale Partner bilden eine gut vernetzte und schlagkräftige „Innovationsallianz“ für das Jahrhundertprojekt Energiewende mit gebündeltem technologischem Know-how, unterstützt von den Landesregierungen beider Bundesländer. Heute erhält der Sprecher und Projektkoordinator Prof. Dr. Werner Beba, Leiter des <link http: www.cc4e.de external-link-new-window external link in new>Competence Centers für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) an der HAW Hamburg, in Berlin vonStaatssekretär Rainer Baake den Zuwendungsbescheid für das „Schaufenster“. Die HAW Hamburg erhält insgesamt 7,1 Mio. Euro Fördermittel.
Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die fünf Schaufenster mit insgesamt über 200 Mio. Euro. Zusammen mit den zusätzlichen Investitionen der Unternehmen werden über 500 Mio. Euro in die Digitalisierung des Energiesektors investiert. SINTEG ist damit ein wichtiger Beitrag zur Digitalisierung der Energiewende. An den SINTEG-Schaufenstern sind über 200 Unternehmen und weitere Akteure, beispielsweise aus der Wissenschaft, beteiligt. NEW 4.0 ist Teil des Förderprogramms <link http: www.bmwi.de de themen energie netze-und-netzausbau sinteg.html external-link-new-window external link in new>„Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Ziel ist es, in großflächigen „Schaufensterregionen“ skalierbare Musterlösungen für eine umweltfreundliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung bei hohen Anteilen erneuerbarer Energien zu entwickeln und zu demonstrieren. Im Zentrum stehen dabei die intelligente Vernetzung von Erzeugung und Verbrauch sowie der Einsatz innovativer Netztechnologien und -betriebskonzepte. Die gefundenen Lösungen sollen als Modell für eine breite Umsetzung dienen.
Der Norden Deutschlands spielt für die Energiewende eine wichtige Rolle: als Energielieferant mit der wachsenden Anzahl an Onshore- und Offshore-Windparks in Schleswig-Holstein und als Industriestandort und Großverbraucher, insbesondere in Hamburg. NEW 4.0 verknüpft beide Länder zu einer Energie-Gesamtregion. Übergeordnetes Ziel ist es, als „Schaufenster“ für Deutschland, aber auch für Europa die Machbarkeit der Energiewende aufzuzeigen: NEW 4.0 will großflächig demonstrieren, wie die Region mit 4,5 Millionen Einwohnern bereits 2035 zu 100 Prozent sicher, kostengünstig, umweltverträglich und gesellschaftlich akzeptiert mit regenerativer Energie versorgt werden kann und hierdurch 50 bis 70 Prozent der CO2-Emissionen reduziert werden können.
Die Region ist mit extremen und wachsenden Ungleichgewichten zwischen Erzeugung und Verbrauch ein Prototyp für die Herausforderungen der Energiewende. Mit NEW 4.0 soll eine vollständige Synchronisation von (schwankender) Erzeugung und Verbrauch gelingen. Alle Komponenten bzw. Akteure der Erzeugung, Transport, Verteilung, Speicherung und Verbrauch werden in einem innovativen System vollständig integriert, durch intelligente digitale Konzepte miteinander vernetzt und optimal aufeinander abgestimmt.
NEW 4.0 wird die Kernherausforderungen der Energiewende mit einer Doppelstrategie lösen: die Steigerung des Stromexports in andere Regionen durch effiziente Nutzung und Ausbau der Energieinfrastruktur sowie innovative Netztechnologien in der Region, ferner durch die Erhöhung der energetischen Selbstverwertungsquote für regionale, regenerative Erzeugungspotenziale mit Hilfe konsequenter Sektorenkopplung. NEW 4.0 legt den Entwicklungspfad zu dem Ziel, die Region bereits 2025 zu 70 Prozent sicher und zuverlässig mit regenerativem Strom zu versorgen. Gleichzeitig soll regenerativ erzeugter Strom sukzessive für die Wärmeversorgung und für industrielle Prozesse, die bislang mit fossilen Energien wie Gas betrieben wurden, verwendet werden: Aus der “Stromwende” soll in Schleswig-Holstein und Hamburg eine Energiewende werden. Hierbei kommen verschiedene Speicher, Technologien wie Power-to-Heat, Power-to-Gas und neue Systeme in industriellen Prozessen (Power-to-Product) zum Einsatz. Zudem soll die marktorientierte Integration mithilfe weiterentwickelter Marktregeln auf Basis einer regulatorischen „Experimentierklausel“ erprobt werden: Die Ergebnisse zur Wirksamkeit eines zukünftigen Rechtsrahmens kann wertvolle Erkenntnisse für die Bundespolitik zur Entwicklung des zukünftigen Marktdesigns liefern.
Akteure aller Sektoren und entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Energiesektor haben sich zu NEW 4.0 zusammengeschlossen: Unternehmen aus der Industrie, Netzbetreiber, Energieversorger, Windenergie-Hersteller und -Betreiber, Speicher- und IT-Unternehmen sowie Partner aus Wissenschaft und Landeseinrichtungen. Mit den im Projekt entwickelten Produktinnovationen und Lösungen können die beteiligten Unternehmen neue Markt- und Exportchancen erschließen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem wachsenden Zukunftsmarkt stärken. Für die Bundesländer ist die Stärkung der regionalen Wirtschaft, die Entstehung neuer industrieller Wertschöpfungsketten und damit die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen eine zentrale Perspektive – Hamburg und Schleswig-Holstein wollen sich als führender Innovationstandort profilieren. Die Gesamtstrategie, rund 100 Einzelprojekte und 28 Demonstratoren wurden in der dreijährigen Vorbereitungszeit entwickelt. „Die Einzigartigkeit und besondere Herausforderung von NEW 4.0 ist, dass erstmalig das Zusammenspiel der unterschiedlichen technologischen Lösungsansätze, die marktorientierte Integration in den Energiemarkt und die regulatorischen Rahmenbedingungen ganzheitlich in diesem Praxisgroßtest erprobt werden. Die Ergebnisse werden zum Gelingen der notwendigen Transformation des gesamten Energiesystems beitragen“, so Koordinator und Projektleiter Prof. Dr. Beba.
Für die Projektsteuerung ist ein sechsköpfiges Führungsgremium (ARGE) aus Wirtschaft und Forschung zuständig: Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender HanseWerk AG sowie Vorstand Schleswig-Holstein Netz AG, Dr. Martin Grundmann, Geschäftsführer ARGE Netz, in der rund 300 Unternehmen mit Schwerpunkt Erneuerbare Energien gebündelt sind, Dr. Oliver Weinmann, Geschäftsführer Vattenfall Europe Innovation GmbH, Michael Westhagemann, Vorsitzender Industrieverband Hamburg und CEO Siemens Nord, Dr. Christian Schneller, Leiter Recht, TenneT Holding B.V. sowie Prof. Dr. Werner Beba, Leiter des Competence Centers für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) an der HAW Hamburg. Er ist zugleich Sprecher der ARGE und Koordinator von NEW 4.0.
<link file:58300 download file>Pressemeldung vom 6. Dezember 2016
Kontakt:
HAW Hamburg
Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E)
Projektleiter und Sprecher NEW 4.0
Prof. Dr. Werner Beba
Tel. 040.428 75-6937
<link mail window for sending>werner.beba@haw-hamburg.de