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Führungen, Laborbesichtigungen, Vorträge

Tag des offenen Denkmals

Am 8. September findet in Hamburg der Tag des offenen Denkmals statt. Denkmäler, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind, können besichtigt werden. Auch das Gebäude am Berliner Tor 21 an der HAW Hamburg, das vom Architekten Fritz Schumacher entworfen wurde, macht bei der Aktion mit: Es gibt Führungen mit den Architekt*innen, Vorträge sowie die Möglichkeit, Labore des Departments Maschinenbau und Produktion der Fakultät Technik und Informatik zu besichtigen.

Eine von den vier Figuren über dem Haupteingang des Gebäudes am Berliner Tor 21.

Das Gebäude wurde zwischen 1910 und 1914 von Architekt und Stadtplaner Fritz Schumacher (1869-1947) entworfen. Er baute noch weitere bekannte Gebäude in Hamburg wie die Davidwache an der Reeperbahn, das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin oder das Holthusenbad in Eppendorf.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk am Berliner Tor 21 stark beschädigt und in veränderter Form zwischen 1951 und 1960 wieder aufgebaut. Ab 2015 wurde das denkmalgeschützte Gebäude aufwändig saniert. Schumachers typischer Baustil lässt an den Ornamenten, an den Stuckdecken oder den Mosaiken im Fußboden erkennen.
Besonders eindrucksvoll sind die vier Frauenfiguren aus Stein über dem Haupteingang des Gebäudes. In ihren Händen halten sie jeweils einen Gegenstand: eine Zeichnung, ein Zahnrad, eine Kurvenscheibe und ein Dampfschiff. Damit repräsentieren sie jeweils eine wissenschaftliche Disziplin: Die Luftfahrt, die Elektrizität, die Mechanik und die Schifffahrt.

Sanierung

Die Sanierung lief nicht ohne Herausforderungen ab, denn sie war eine Mischung aus Denkmal- und Betonsanierung sowie Brandschutzsanierung. Die Frage war also, wie die Sanierung eines Denkmals einhergehen kann mit aktuellen Brandschutzauflagen sowie den Anforderungen einer alltäglichen Nutzung. „Die Herausforderung war ja, dass wir kein reines Besichtigungsobjekt sind“, erklärt Prof. Dr. Enno Stöver, Leiter des Departments Maschinenbau und Produktion, das im Berliner Tor 21 beheimatet ist. Da das Gebäude jeden Tag intensiv genutzt würde, habe dies zu sehr kontroversen Diskussionen verschiedener Akteursgruppen geführt, denn es mussten Kompromisse gefunden werden, so Stöver. Beispielsweise musste das Gebäude seinen heutigen Begebenheiten angepasst werden, was eine Absturzsicherung im fünften Stock genauso beinhaltete wir auch größere Türen in den Laboren. Gleichzeitig haben aber alle Beteiligten darauf Wert gelegt, den originalen Charakter des Gebäudes zu erhalten. „Ich bin für die sehr gute und wertschätzende Zusammenarbeit aller Beteiligten von Architekt*innen, Handwerker*innen, Denkmalschützer*innen, Facility Management bis zu uns Nutzer*innen sehr dankbar“, so Stöver.
 

Programm

Es werden um 14 und 16 Uhr zwei Führungen durch die Architekt*innen stattfinden, die die Sanierung des Gebäudes geleitet und durchgeführt haben. Zudem gibt es wieder einen Blick in die Geschichte der Ingenieursausbildung am Standort Berliner Tor.

Das komplette Programm des Denkmaltages in Hamburg finden Sie unter folgendem Link.
Für das leibliche Wohl wird gesorgt.

Text: Tiziana Hiller

Kontakt

Prof. Dr. Enno Stöver
Leiter des Departments Maschinenbau und Produktion

Berliner Tor 21
20099 Hamburg
Raum 129

T +49 40 428 75-8600
enno.stoever (at) haw-hamburg (dot) de

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