Ausstellungseröffnung in Uetersen

Tarot-Trip - Designer*innen zeigen Holzschnitte

In drei parallel laufenden Semesterkursen erkundeten die Studierende aus dem Department Design auf verschiedene Weise den Druck von Spielkarten, die Symbole des Tarots und die Holzschnitttechnik des Verlorenen Schnitts und verknüpften alles miteinander. Die Ergebnisse sind bis zum 21. November im Museum Langes Tannen in Uetersen zu sehen.

 

An einer Wäscheleine quer durch das WG Zimmer hingen Holzdrucken, oder über ein Fitness-Gerät gelegt, zwischen Kleiderschrank und Schreibtisch auf dem Boden oder wo auch immer Platz war. Die Studierende schickten Fotos von ihren Holzdrucken nach den verschiedenen Farbschichten und von den Vorbereitungen für das Drucken zu Hause. Angewandte Lehre in Zeiten der Pandemie. Prof. Ellen Sturm, Leiterin der Druckwerkstätten an der HAW Hamburg, bereitet für ihre Studierenden eine Art "Print-to-go-Box" vor mit mehreren Farben, einem Spachtel und einer Walze. So gelang es ihr, drei parrallel laufende Kurse, zusammen mit den Lehrbeauftragten Saskia Kraft, Philipp Angermaier und Andrey Kolesnikoff auch in den schwierigen Corona-Zeiten weiterzuführen. 

Gemeinsames Thema war die bunte Welt der Tarotkarten: jede Studentin, jeder Studenten zog drei Karten aus dem Tarot-Set mit insgesamt 78 Karten und interpretierte sie durch den Holzdruck neu. Entstanden sind so rund 90 Arbeiten, die noch bis zum 21. November im Museum Langes Tannen in Uetersen zu sehen sind. 

Tarot Trip, So 12.9. bis So 21.11.2021
Museum Langes Tannen, Heidgrabener Straße, Uetersen,
Mi, Sa, So 14–18 Uhr, Eintritt 2 Euro

Die Drucke entstanden mit der Technik der Verlorenen Form. Die Studierenden erstellten zunächst Skizzen, die sie spiegelverkehrt auf die Holzplatte übertrugen. „Die Reihenfolge der Farben und die Bildbestandteile müssen im vorhinein festgelegt werden“, sagt Saskia Krafft. Die Planung stellt die größte Herausforderung dar. Denn der Verlorene Schnitt ist eine Technik, bei der ausschließlich eine Holzplatte fortschreitend geschnitzt und gedruckt wird.

Es ist ein Herantasten, Planung hilft. So muss man zuvor festlegen, in welcher Auflage die Drucke erscheinen sollen, denn was aus dem Holz geschnitten ist, lässt sich nicht wieder rekonstruieren. „Bei meiner ersten Karte, dem König der Stäbe, habe ich mich erst einmal mit der Technik vertraut gemacht“, sagt Studentin Leah Meyerstrack. Beim zweiten Versuch, der Sonne, habe sie akribisch geplant. „Ich finde, das sieht man der Karte auch an. Bei der dritten Karte, den zehn Münzen, habe ich intuitiver gearbeitet und konnte am meisten meine Persönlichkeit einbringen.“ So habe sie bei der Gestaltung an ihre Tante in Südafrika denken müssen. Die Muster und Farben auf ihrer Karte erinnern an die des afrikanischen Volkes Ndebele.

Einen Vorgeschmack auf die Arbeiten bietet die begleitende Website  tarottrip.cargo.site

 

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Kontakt

Ellen Sturm-Loeding 
Professorin für Zeichnen und Druckgrafik

ellen.sturm-loeding (at) haw-hamburg (dot) de

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